Zweite Mannschaft hat auch am vierten Spieltag kein Glück

Zum vierten Spieltag der Oberpfalzliga war unsere zweite Mannschaft erneut auswärts tätig, dieses mal beim ASV Burglengenfeld. Gegen die Burglengenfelder, die mit zwei Niederlagen und einem 4-4 in die Saison starteten, malten wir uns durchaus keine schlechten Chancen aus.

Am sechsten Brett tauschte Svatoslav Zitek mit schwarz früh einige Leichtfiguren. Der Burglengenfelder Spieler konnte daraufhin allerdings einen Bauern auf f5 vorschieben und sich dadurch einen angenehmen Raumvorteil sichern. Den nutzte er, um einen Königsangriff in die Wege zu leiten.

Die weißen Figuren zeigen auf die schwarze Königsstellung, doch Dame und Springer haben alles unter Kontrolle. Mit dem Bauernopfer 22. …b5 23. cxb5 Tc2 erreicht Svatoslav schließlich Gegenspiel.

Der Weiße brachte seinen Läufer anschließend über c1 nach h6, aber auch diese zusätzliche Figur konnte den weißen Angriff nicht zum Ziel führen. Im 33. Zug griff der Burglengenfelder schließlich daneben und übersah, dass Svatoslav neben seinem Läufer auch noch einen ungedeckten Turm angriff. Anstatt den Läufer so zurückzuziehen, dass dieser den Turm deckte, ließ er ihn scheinbar aktiver im Zentrum stehen und gab sich geschlagen, als Svatoslav den ungedeckten Turm vom Brett nahm. (1-0)

Am vierten Brett wählte Liliane Pavlov gegen 1.e4 die Najdorf-Variante der Sizilianischen Verteidigung. Die Partie blieb in der Eröffnung auf gewohnten Pfaden, ohne dass eine Seite einen nennenswerten Vorteil erreichen hätte können. Als Weiß den Bauern auf h7 angriff, verteidigte Liliane, indem sie ihren Bauern auf g6 vorzog und Weiß opferte mit 29. Lxg6?!

Mit 29.Lxc6 hätte Weiß weiter auf Vorteil spielen können. Hier wäre mit 29. …Dc7! 30.Tb3 Sd4 der Läufer auf e6 gedeckt, sodass man auf g6 zurücknehmen hätte können, ohne in ein Dauerschach zu geraten. In der Partie kam allerdings 29. …hxg6 30.Dxg6 Kh8 und man einigte sich nach Zugwiederholung auf Remis. (1,5-0,5)

Manfred Oppel beantwortete am achten Brett den Aufbau seines Gegners mit der Königsindischen Verteidigung. Es gelang ihm, einen Springer auf e5 zu stationieren, da er allerdings daraufhin seinen Fokus auf den Damenflügel legte, machten sich kurze Zeit später erste Platzprobleme am Königsflügel bemerkbar.

Nachdem Manfred den schwarzfeldrigen Läufer mit dem h-Bauern vertrieb, gingen dem Springer auf e5 die Rückzugsfelder aus. Mit 16. f4 Sg4 17. Lxg4 Lxg4 18. f5! Wäre der schwarze Läufer im Feindesland abgeschnitten worden. Stattdessen wählte der weiße 16. Tab1 und Manfred konnte mit g5 diese Drohung aus der Welt schaffen.

Nachdem Schwarz auch noch f5 spielen konnte, öffnete sich die Stellung und die Läuferpaare tauschten sich. In inzwischen völlig ausgeglichener Stellung einigte man sich nach Zugwiederholung zum Remis. (2-1)

Bedrich Prochazka erreichte am zweiten Brett schon früh ein Endspiel. Nach 21 Zügen hatte der Weißspieler zwar eine optisch bessere Stellung, doch der Computer gab hier bereits vollständigen Ausgleich an. In der Zeitnotphase verkomplizierte sich die Stellung erneut:

Hier hatte Weiß die Möglichkeit mit Dame d5 die Partie zu übernehmen, stattdessen wurde allerdings der passive Zug Dame d3 gespielt.

Die Stellung wäre danach wieder harmloser gewesen, im 40. Zug, also einen Zug vor der Zeitkontrolle, übersah unser Spieler allerdings einen Angriff auf seine Dame. Sekunden vor dem Zeitfall blitzte er den König nach e7 und gab sich durch den Damenverlust geschlagen. (2-2)

Am vierten Brett erreichte Johannes Denz aus der Eröffnung heraus Vorteil und konnte viel Druck auf die schwarze Stellung ausüben. Im 18. Zug entglitt ihm dieser Vorteil nach einer Ungenauigkeit wieder:

Besser wäre 18.Te1 gewesen, um die Aktivierung des Läufers nach c6 mit Lxe6! zu beantworten.

Nach 18. … Lc6 entwirrte der Schwarze seine Stellung und kam zurück ins Spiel. Nach einem Damentausch konnte Schwarz sogar die Initiative übernehmen und im 25. Zug griff Johannes erneut daneben:

Nach dem ungenauen 25. …e5 hätte 26. b3 das Gleichgewicht in der Stellung beibehalten. Nach Se2 fiel der g4-Bauer allerdings mit Schach und die weiße Stellung fällt auseinander.

Die Partie dauerte zwar noch weitere 15 Züge, für die weiße Stellung gab es allerdings keine Rettung mehr, sodass sich Johannes im 40. Zug geschlagen gab.(2-3)

An Brett sieben wählte Elsbeth Horther-Schneider eine ruhige Eröffnung gegen das Caro-Kann ihres Gegners. Nachdem sich bereits beide Läufer getauscht hatten, ergab sich für den Burglengenfelder eine Taktik, die zum Bauerngewinn führte:

Nach 13. g4 antwortete Schwarz mit Sxg4 und nach 14.Tg1 Sh6 blieb das erhoffte Gegenspiel aus.

Die restliche Partie blieb trotz des schwarzen Mehrbauerns ereignislos. Das Eindringen des Springers auf h6 in die weiße Stellung über f5 und h4 endete in einem Abtausch und Schwarz bot daraufhin im 26. Zug in immer noch vorteilhafter Stellung überraschend Remis. (2,5-3,5)

Am fünften Brett kam Stefan Simmerl nach einer ungenauen Herangehensweise seines Gegners schnell in Vorteil:

Nach dem vermeintlichen Opfer 7. Lc4! gerät Schwarz in ernsthafte Schwierigkeiten. Nach 7. …Db6 wählte Stefan allerdings die Fortsetzung 8.Dxb6, statt der besseren Alternative 8.Sb5, bei der Schwarz nach Tc1 dem Druck auf das Feld c7 nicht mehr standhalten kann.

Nach 8.Dxb6 war Stefan immer noch in Vorteil. Nachdem der Schwarze seinen Springer nach c6 entwickelte, wurde dieser zum neuen Angriffsziel für die weißen Figuren und schon kurze Zeit später ergab sich die nächste Möglichkeit für Stefan:

Als der schwarze Läufer auf die Grundreihe zurückkehrte, um den schwachen Bauern auf b6 zu decken, hätte 13. Sxc6 bxc6 14. La6 Ta8 15. Lb7 Txa4 16.Lxc6+ mit Doppelangriff auf König und Turm eine Qualität gewonnen. Stattdessen spielte Stefan 13.Tc1 und verstärkte den Angriff auf c6. Nach 13. …Sge7 konnte Schwarz aber die meisten Probleme lösen.

Nach einem eher ausgeglichenen Mittelspiel erreichte Stefan nach der Zeitkontrolle ein besseres Endspiel:

Nach dem fragwürdigen 40. … Th2 folgte 41. Txg6+ Kc5 42. Th6 Txh6 43. gxh6 und Stefan hatte zwar ein gewonnenes Endspiel vor sich, das aber auch nach der Zeitkontrolle nicht einfach zu navigieren war.

Stefan kämpfte bis über den 60. Zug hinaus um den Sieg. Die Gewinnidee wäre hier 62.Ta7 gewesen. Zieht der Turm, gewinnt man nach Tb7+ entweder den letzten schwarzen Bauern oder, falls Schwarz Tb8 spielt, wandelt man nach einem Doppelangriff auf König und Turm um. Zieht der König, gewinnt man nach Tb7 erneut den Bauern. In Zeitnot ist das aber nicht leicht zu finden, sodass Stefan auf Nummer sicher ging und ins Remis abwickelte. (3-4)

Am Spitzenbrett wurde derweil noch in einer komplizierten Stellung gekämpft. Nach einer ruhigen Eröffnung, die von langfristigen Figurenmanövern geprägt war, konnte Miroslav Kalous die h-Linie öffnen und den schwarzen König in Bedrängnis bringen, als er mit seiner Dame in die Königsstellung eindrang.

Nach dem 40. Zug war noch immer ein Großteil der Figuren am Brett. Nach 42. …Td1 war Miroslav gezwungen, seine Dame aus der schwarzen Stellung zurückzuziehen. Daraufhin tauschten sich die Türme und das Zentrum öffnete sich, was sich letztendlich für den schwarzen König als böse Überraschung herausstellen sollte.

Mit 49.Ld6+ blies Miroslav erneut zum Angriff. Der König flüchtete auf g8 und mit Sd8 war der Angriff scheinbar beendet. Nachdem der weiße Läufer auf a3 eine sichere Zuflucht fand, griff der Schwarze übereifrig mit Dxa4?! zu und nach 52. Dh3! Dc6+ 53. Kg1! war Matt auf h7 nicht mehr zu verhindern. (4-4)

Nach einem sehr knappen Kampf konnten wir uns damit in ein Unentschieden retten, wobei wir in dieser Begegnung einige Chancen und damit auch einen Mannschaftssieg nur knapp ausließen. In der Oberpfalzliga stehen wir damit aktuell auf dem sechsten Platz:

Unser nächster Gegner ist die DJK Regensburg Nord in einem Heimspiel am 12. Januar.

Überzeugende Vorstellung im Viererpokal

Am vergangenen Sonntag empfingen wir im Feuerwehrhaus den TSV Nittenau zum Achtelfinale im Viererpokal. In gewohnter Aufstellung waren wir nominell der klare Favorit und wurden dieser Rolle mit einem am Ende deutlichen 3½-½ voll und ganz gerecht.

An Brett 3 (W) wählte Philipp Mark gegen das abgelehnte Damengambit die Abtausch-Variante und stand nach zweifelhafter Aufgabe des Läuferpaars durch seine Gegnerin schon früh besser. Seine Chancen stiegen weiter als die Nittenauerin nach Abschluss der Entwicklung einen Doppelangriff übersah, der sie einen Bauern kostete:

Brett 3: Nach dem schwarzen Zug 9…0-0? gewann Philipp mit dem Doppelangriff 10.Db1! einen Bauern.

Als sich die Gastspielerin mit h7 auch noch für die Hergabe des falschen Bauern entschied, war es vollends um die schwarze Stellung geschehen. Neben dem Materialnachteil rollte zusätzlich ein starker Angriff auf ihren Monarchen zu, der nicht mehr zu parieren war:

Brett 3: Mit dem Eingreifen des g-Bauern wurde die Verteidigung endgültig überfordert.

Wenige Züge später gab Schwarz in Anbetracht von Matt oder Damenverlust die Partie auf. (1-0)

An Brett 4 (S) bekämpfte Rudi Schicker die Englische Eröffnung mit der Symmetrievariante, musste seinem Gegner aber einen leichten Vorteil in Form von mehr Raum und Druck auf der Diagonale h1-a8 zugestehen, den dieser jedoch nicht auszubauen vermochte. Nach einigen ungenauen Zügen des Nittenauers neigte sich die Waagschale zu Gunsten des Schwarzen:

Brett 4: Mit 17…Sg4! hätte Rudi die Initiative an sich reißen können, doch er wählte 17…Tfe8 und hatte damit eine gute Gelegenheit auf Vorteil verpasst.

In der Folge blieb die Stellung im Gleichgewicht aus dem keiner der Kontrahenten auszubrechen vermochte. Erst als Rudi im 22. Zug daneben griff, ergab sich für den Gast die Chance auf einen nennenswerten Vorteil:

Brett 4: Nach dem wenig überzeugenden 22…Tbd8? von Rudi hätte der Weiße mit 23.a4! einen Freibauern am Damenflügel bilden können, der ihm einen klaren Vorteil und ernsthafte Gewinnchancen eingebracht hätte. Er entschied sich jedoch für 23.e4 und hatte seine Chance ebenfalls verpasst.

Schließlich fanden sich beide Spieler mit der wieder ausgeglichenen Stellung ab und einigten sich noch vor der Zeitkontrolle aus Remis. (1½-½)

An Brett 1 (S) entschied sich Stephan Schmahl gegen den Aufzug des d-Bauern für die Nimzoindische Verteidigung. In einer der Hauptabspiele, namentlich der Rubinstein-Variante, folgten beide Spieler bis zum 10. Zug gängiger Theorie. Anschließend verfolgte der jugendliche Gegner jedoch einen minderwertigen Plan und geriet mit seiner offenen Königsstellung in Nachteil:

Brett 1: Nach dem zweifelhaften 13.g4? legte Stephan mit 13…Sg6 sofort den Finger in die Wunde der geschwächten schwarzen Felder rund um den weißen König.

In den folgenden Zügen verpasste der Windischeschenbacher jedoch mehrfach den Sprung nach f4, wonach der Weiße seine Stellung wieder stabilisieren hätte können. Doch auch er fand nicht die optimalen Züge und stellte seinen wichtigen Zentralbauern auf e4 ein. Mit seinem starken Zentralspringer ergaben sich plötzlich taktische Möglichkeiten für Stephan:

Brett 1: Der Nittenauer wollte sich mittels 20.Sxg6?? und Figurentausch entlasten, ermöglichte Stephan dadurch aber eine wenn auch lange, doch nahezu forcierte Gewinnabwicklung, basierend auf der entblößten weißen Königsstellung. Mit 20…Dg3+! 21.Kh1 Dxh3+ 22.Kg1 Dxd3 23.Sxf8 Dh3+ 24.Kg1 Lxg4 25.De1 Lf3+ 26.Txf3 Dxf3+ 27.Kh2 Txf8 hätte er sich glatte drei Mehrbauern und eine klare Gewinnstellung sichern können. Aufgrund des günstigen Wettkampfstandes und aus Furcht vor einer möglichen Fehlkalkulation spielte er jedoch 20…fxg6, was zwar immer noch gewonnen war, aber leider eine schöne Möglichkeit ungenutzt ließ.

Aufgrund von aufkommender Zeitnot fand Stephan leider mehrfach nicht die besten Züge, konnte aber trotzdem ein gewonnenes Turmendspiel erreichen:

Brett 1: Die weißen Figuren sind gebunden und Schwarz kann entweder seinen h-Bauern nach h4 oder seinen König entlang der Grundlinie nach c8 bringen, wonach die Umwandlung des Freibauern auf b3 nur noch eine Frage der Zeit ist.

Stephan entschied sich für den ersten Plan und setzte seinen Gegner im 65. Zug matt. (2½-½)

An Brett 2 (W) duellierte sich Tobias Brunner mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden in einer der Hauptvarianten des Geschlossenen Sizilianers. Der Übergang zum Mittelspiel verlief in üblichen Bahnen, wobei der Computer die schwarze Stellung etwas bevorzugt. Tobias ging trotz allem optimistisch zu Werke, übertrieb es jedoch im 19. Zug:

Brett 2: Nach dem übertrieben optimistischen 19.h4? von Tobias hätte der Nittenauer mittels 19…f6! für vorteilhafte Verwicklungen sorgen können, er war jedoch im Verteidigungsmodus und zog 19…h5? wonach sein möglicher Vorteil verflogen war.

Im weiterhin komplizierten Mittelspiel verlor der Gast mehr und mehr den Faden, was Tobias die Gelegenheit zu starkem Druckspiel gegen den schwarzen Königsflügel gab:

Brett 2: Mit 24.Kf2! konnte Tobias die Drohung Lxh5! mit unwiderstehlichem Königsangriff aufstellen, doch er ging an seinem Glück vorbei, zog 24.Te2 und musste sich mit Ausgleich begnügen.

Doch auch der Nittenauer konnte in der scharfen Stellung Fehler nicht vermeiden und verlor schließlich in seinem Bestreben, die Stellung zu vereinfachen einen wichtigen Bauern. Trotz Damentausch boten der Raumvorteil am Königsflügel und der Mehrbauer dem Weißen einen klaren Vorteil:

Brett 2: In schlechterer Stellung konnte Schwarz mit 35…Kf8! mit der Idee …Ke8-d7 maximalen Widerstand leisten, doch wollte er sich vermutlich nicht auf passive Verteidigung beschränken und versuchte sich mit 35…b5? aus der Umklammerung zu befreien, womit er jedoch vom Regen in die Traufe kam.

Tobias nutze die Fesselung auf der b-Linie, um einen weiteren Bauern zu gewinnen. Da zudem der schwarze Springer nach dem Schlagen auf d3 auf Abwege geriet, war der Rest nur noch eine Sache der Technik, die der Windischeschenbacher tadellos meisterte. (3½-½)

Mit diesem gelungenen Jahresabschluss konnten wir unser selbst gestecktes Minimalziel im Viererpokal erreichen und in das Viertelfinale einziehen, das im neuen Jahr, konkret am 16. März stattfinden wird.

Dort hoffen wir natürlich wieder auf ein Heimspiel und freuen uns auf die Herausforderung gegen einen starken Gegner.

Im Namen des Siegerteams wünsche ich als Pressewart allen Vereinsmitgliedern, Freunden und Unterstützern ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

1. Mannschaft unterliegt in Erlangen

Am 4. Spieltag der Landesliga mussten wir zur 2. Mannschaft des SC Erlangen reisen. In Bestbesetzung wollten wir den favorisierten Mittelfranken unbedingt einen Kampf auf Augenhöhe liefern, um so vielleicht das Kunststück eines Unentschiedens vom Vorjahr zu wiederholen. Nach hartem Fight mussten wir uns aber schließlich verdient mit 3-5 geschlagen geben.

An Brett 2 (S) landete FM Zdenek Haba nach Zugumstellung in einer Art Pirc-Verteidigung, die Ähnlichkeiten mit der Benoni-Verteidigung aufwies. Der Computer gibt wie üblich in dieser Art von Stellung dem Weißen aufgrund des Raumvorteils im Zentrum einen klaren Vorteil:

Brett 2: Optisch sieht die weiße Stellung mit Läuferpaar und Raumvorteil besser aus, doch das schwarze Gegenspiel am Damenflügel kann sich mit Hilfe von …Sc7, …Tb8 und …b5 schnell entwickeln.

Ungeachtet dieser Überlegungen schienen beide Kontrahenten an diesem Morgen nicht in der Stimmung für einen langen Kampf zu sein und einigten sich an dieser Stelle auf Remis. Ein guter Start für uns. (½-½)

An Brett 3 (W) wählte Christian Müller gegen die Sizilianische Verteidigung seines Gegners die Alapin-Variante. Beide Spieler zeigten sich vertraut mit den Stellungsmotiven und spulten ihr Theoriewissen souverän ab. Erst im 15. Zug wich Christian von bekannten Pfaden ab:

Brett 3: Die Theorie kennt noch 15.Lc5, die Engine empfiehlt 15.Le4, Christian spielte aber 15.d4?!, was der Erlanger mit energischem Spiel als Ungenauigkeit hätte brandmarken können.

Nach 15…cxd3 16.Lxd3 0-0-0! sieht der Computer Schwarz leicht im Vorteil. Da aber kaum ein Mensch in dieser Stellung lang rochieren würde, wählte der Heimspieler 16…e6 und nach 17.Lxf8 Kxf8 18.Lf1 Kg7 reichte man sich zur Besiegelung des Unentschiedens die Hände. (1-1)

An Brett 8 (S) kam Jindrich Novak mit seiner Philidor-Verteidigung schlecht aus der Eröffnung. Sein junger Gegner schloss erst vorteilhaft das Zentrum und initiierte dann einen Flügelangriff, indem er seinen h-Bauern vorpreschte. Der Versuch sich durch Damentausch zu entlasten, wurde zum Boomerang:

Brett 8: Der untaugliche Tauschversuch 13…Dg4? wurde vom Erlanger stark mit 14.f3! beantwortet. Da der hängende Bauer g3 vergiftet ist, musste Jindrich nolens volens den Rückzug antreten.

Der Zeitverlust brachte den Windischeschenbacher weiter in die Bredouille, doch vorerst konnte er die Stellung geschlossen und seinen Nachteil damit in erträglichen Grenzen halten. Als es ihm sogar gelang, Gegenspiel am Damenflügel zu organisieren, schien ein Remis wieder in Reichweite zu kommen, doch dann unterlief ihm leider der vorentscheidende Fehler:

Brett 8: Mit dem einfachen 28…axb5 konnte Jindrich im Spiel bleiben, denn nach 29.Txg7 b4 30.c4 b3 wäre es sogar kritisch für den Anziehenden geworden. Doch leider verteidigte er seinen Königsflügel mit 28…g6? und sah sich nach 29.Ld4! einem übermächtigen Läufer gegenüber.

Nun vollends in die Defensive gedrängt, fand Jindrich gegen den kommenden Zentrumsdurchbruch keinen Gegenmittel mehr:

Brett 8: Trotz Materialgleichheit entschied am Ende die schlechte schwarze Königsstellung die Partie.

Vor die unschöne Wahl gestellt matt oder Turmverlust strich Jindrich die Segel. (1-2)

An Brett 4 (S) wurde Philipp Mark mit dem Londoner System konfrontiert, in dem er durch einfallsreiches Spiel schnell Ausgleich erreichte:

Brett 4: Gerade begann sich die Waagschale zu seinen Gunsten zu neigen, da öffnete Philipp etwas zu früh das Zentrum. Nach 14…Lxf4 hätte er das weiße Läuferpaar halbieren und mit seinem Druckbauern auf e4 die besseren Aussichten erhalten können. Doch er zog 14…e5 und nach 15.dxe5 Lxe5 16.Dxd8 Taxd8 17.Ld2 musste er fortan im Endspiel gegen das Läuferpaar um Ausgleich kämpfen.

Der Erlanger spielte ruhig und kontrolliert und setzte Philipp zunehmend unter Druck. Je mehr Figuren das Brett verließen, desto unangenehmer wurde die Verteidigung gegen das weiße Spiel auf beiden Flügeln:

Brett 4: Die unangenehme Drohung Lc4# führte unweigerlich zu Materialverlust.

Der Weiße drang mit seinem Turm ein, gewann den Bauern f5 und wickelte schließlich in ein reines Läufer-Springer-Endspiel ab, in dem auch noch der Bauer e3 fiel, wonach Philipps Niederlage besiegelt war. (1-3)

An Brett 7 (W) begegnete Jaroslav Iletsko der Sizilianischen Najdorf-Variante mit einem seltenen Abspiel, das ihm objektiv nicht viel versprach, aber nach einer Ungenauigkeit des Schwarzen einen leichten Vorteil einbrachte:

Brett 7: Bei vollem Brett bewertet der Computer die weißen Chance als günstiger.

Die Stellung blieb kompliziert mit beidseitig vielen Möglichkeiten, aber immer etwas besser für Weiß. Im 20. Zug verflüchtigte sich der Vorteil, weil der Windischeschenbacher beim Schlagen den falschen Bauern erwischte:

Brett 7: Nach 21.exd5! hätte die Möglichkeit mit c5 ein Freibauernduo im Zentrum zu schaffen, Jaroslav einen klaren Vorteil gegeben, doch leider spielte er 21.cxd5 und die Stellung war wieder ausgeglichen.

Auf der nun einzigen offenen Linie wurden die Türme getauscht und als eigentlich alles auf ein leistungsgerechtes Remis hindeutete, unterlief dem Erlanger ein krasser Fauxpas:

Brett 7: Einzig richtig war 32…f4! 33.gxf4 Dxe4 mit völligem Ausgleich, doch der Erlanger war einen Augenblick unaufmerksam und zog 32…Dxe4??

Jaroslav nahm das Angebot gerne an, spielte 33.Lh6 und erzwang wegen des undeckbaren Matts die sofortige Aufgabe. (2-3)

An Brett 1 (W) spielte Tobias Brunner einen eigentlich eher ruhigen geschlossenen Sizilianer, der noch vor Beendigung der Figurenentwicklung zu einem wilden Scharmützel mutierte. Beide Spieler gingen mit offenem Visier und ohne Rücksicht auf altbackene Prinzipien aufeinander los, verloren im Handgemenge aber mitunter die Übersicht:

Brett 1: Statt mit 16.Sc3 seine Figuren vorteilhaft zu verbessern, entkorkte Tobias hier 16.Lxg5??, was wohl den gegnerischen König entblößen sollte, aber objektiv ein ernster Fehlgriff war.

Der Erlanger griff notgedrungen zu und wühlte sich mit seinem König durch die Komplikationen. Die Stellung blieb zwar weiterhin chaotisch, doch immer mit einem laut Engine gewinnverheissenden Vorteil für Schwarz. Aber Menschen sind keine Computer und so gelang es dem Heimspieler nicht, den Sack frühzeitig zuzumachen. Auf dem Weg zur Zeitkontrolle häuften sich auf beiden Seiten kleine und größere Fehler, die die Computerbewertung wie ein Jo-Jo auf- und abhüpfen ließ. Im 37. Zug schließlich hatte sich die Waage wieder komplett eingependelt:

Brett 1: Nach unzähligen verpassten Gelegenheiten auf beiden Seiten war die Stellung nach dem letzten Zug von Tobias plötzlich vollkommen ausgeglichen.

Gewinnversuche waren für Tobias nicht möglich und für seinen Gegner angesichts des Matchstandes nicht nötig und so einigte man sich wenige Züge später auf Remis. Eine verwirrende Partie mit einem glücklichen Ende für uns. (2½-3½)

An Brett 6 (S) verteidigte sich Milo Müller gegen den Aufzug des Damenbauern Slawisch, fand aber nicht den roten Faden zum Ausgleich:

Brett 6: Angezeigt war 9…c5 mit nur minimalem Vorteil für Weiß, doch Milo wollte sofort aktiv werden, wählte das verpflichtende 9…b5?? und befand sich nach 10.Ld3 Lxd2 11.Sbxd2 bereits auf der Verliererstraße.

Der löchrige Damenflügel in Kombination mit Entwicklungsrückstand machte die Verteidigung zu einer Sisyphos-Aufgabe, die nur schwer zu bewältigen war:

Brett 6: Der rückständige c-Bauer und die völlig eingemauerten schwarzen Figuren ließen für Milo leider nichts gutes erahnen.

Der Erlanger lavierte geduldig, öffnete eine zweite Front am Königsflügel und konnte schließlich mit dem Gewinn des Bauern h7 einen greifbaren Vorteil einheimsen. Wenige Züge später fand sich auch der Dosenöffner, um an den schwarzen Monarchen heranzukommen:

Brett 6: Mit seinem letzten Zug 42.d5! öffnete der Erlanger den Zugang zum schwarzen König.

Zum Materialnachteil gesellte sich nun auch noch eine unsicher Königsstellung, so dass der Rest der Geschichte schnell erzählt ist. Trotz tapferer Gegenwehr war keine Rettung mehr in Sicht und Milo gab die Partie im 53. Zug auf. (2½-4½)

An Brett 5 (W) beantwortete Stephan Schmahl den hyperbeschleunigten sizilianischen Drachen mit einem schnellen Bauernvorstoß im Zentrum. Scheinbar überrascht griff sein junger Gegner sofort fehl und landete in einer Verluststellung:

Brett 5: Mit dem starken 8.Db3! setzte Stephan seinen Gegner gehörig unter Druck.

Wenige Züge später war es eigentlich bereits um den Schwarzen geschehen:

Brett 5: Wieder fand Stephan mit 13.d5! den besten Zug und hatte sich damit eine Gewinnstellung erarbeitet.

Nach 13…Se5 14.Se5 Dxe5 fehlte nur noch ein letzter guter Zug, um eine Kurzpartie zu gewinnen:

Brett 5: Der endgültige Gewinnzug war sicher nicht einfach zu finden, hätte dafür aber einen umso größeren Effekt gehabt. 15.Db4!! hält den schwarzen König unter Figurenopfer im Zentrum fest, um ihn dort mit Hilfe seiner Türme zu erlegen.

Stephan ging leider an seinem Glück vorbei und wählte 15.Lxh6, was immer noch gut genug war, um die Partie heimbringen zu können, hatte damit aber eine tolle Gelegenheit und einen potentiell schnellen Gewinn verpasst, der den Mannschaftskameraden mit Sicherheit großen Auftrieb gegeben hätte. Die im 15. Zug begonnene Abwicklung gewann zumindest einen Bauern und nach einem Fehler des Erlangers sogar einen zweiten:

Brett 5: Trotz des vergebenen Elfmeters hatte Stephan mit zwei Mehrbauern eine klare Gewinnstellung auf dem Brett. Und hätte er an dieser Stelle 22.Td1 gespielt, hätte er sie vermutlich auch verwertet, denn Schwarz kann dem Damentausch kaum ausweichen, was die technische Phase für Weiß sehr erleichtert hätte.

Leider befand sich der Windischeschenbacher schon in diesem frühen Stadium in Zeitnot, was zu vielen kleinen Ungenauigkeiten führte. Völlig ohne Not ließ er sich Zug um Zug in die Verteidigung drängen, was die Gewinnführung maximal erschwerte und das Nervenkostüm ungemein belastete. Nach endlich überstandener Zeitnot gab es dann auch nur noch einen Gewinnzug:

Brett 5: Der natürliche Zug 42.Td2?? vergab endgültig den Gewinn, während der versteckte 42.Sg2!! den Vorteil tatsächlich noch festhält.

Erschöpft von der Zeitnotschlacht und bitter enttäuscht und frustriert von den vergebenen Chancen, willigte Stephan schließlich in ein Remis durch Zugwiederholung ein. (3-5)

Nach dieser Niederlage haben sich die Vorzeichen für uns geändert. Mit 3-5 Punkten liegen wir nur noch einen Punkt vor den Abstiegsplätzen und müssen in den kommenden Begegnungen unbedingt etwas Zählbares erreichen, um nicht in den berühmt-berüchtigten Abwärtsstrudel zu geraten.

Das Liga-Orakel sieht uns dementsprechend aktuell als 4. Abstiegsfavoriten an, mit einer Wahrscheinlichkeit von 39 %. Es liegt an uns diesen Wert zeitnah zu reduzieren.

Gelegenheit dafür erhalten wir am 12. Januar beim Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht aus Altensittenbach. Aufgrund der Tabellenkonstellation kommt dieser Begegnung vorentscheidende Bedeutung zu. Ein Sieg wäre Gold wert und so werden wir den Kampf auch angehen!

1. Mannschaft holt Auswärtspunkt

Am 3. Spieltag der Landesliga ging es zum Auswärtsspiel bei der 2. Mannschaft des SC Noris-Tarrasch Nürnberg. Der Gastgeber hatte in den ersten beiden Runden jeweils den Kürzeren gezogen und lag auf einem wahrscheinlichen Abstiegsplatz, was für einigen Druck und Brisanz der Begegnung sorgte. In einem spannenden Kampf mit vielen vertanen Chancen auf beiden Seiten trennte man sich letztlich schiedlich friedlich mit 4-4.

An Brett 3 (W) duellierte sich Christian Müller mit seinem jungen Gegner in der Caro-Kann Vorstoß-Variante. Verunsichert durch die aggressive Spielweise von Christian verlor der Nürnberger schon früh die Übersicht und geriet in Nachteil:

Brett 3: In kritischer Stellung setzte Christian voll auf Offensive und spielte furchtlos 11.Lb5! Nach 11…Dxe5+ 12.Le3 Sge7 13.0-0 waren die weißen Streitkräfte mobilisiert und der Nachziehende mit seinem noch immer in der Brettmitte feststeckenden König schwer unter Druck.

Prompt griff sein Gegner bereits im nächsten Zug schwer daneben, verlor eine Qualität und stand klar auf Verlust. Seine verzweifelten Versuche, die Stellung zu verkomplizieren, scheiterten an der Realität seiner unterentwickelten Figuren:

Brett 3: Der Versuch mit 21…d4 im Trüben zu fischen, wurde von Christian leicht gekontert. Nach 22.Dxb5 Dxb5 23.Sxb5 war weiterer Widerstand aufgrund der untätigen Figuren auf der Grundreihe zwecklos.

Christian ließ nichts mehr anbrennen und zwang seinen Gegner im 29. Zug zur Aufgabe. (1-0)

An Brett 6 (S) wählte Milo Müller die Sizilianische Verteidigung und beantwortete die populäre Alapin-Variante mit dem Fianchetto seines Königsläufers. Als Weiß auf c5 nahm, entstand die erste kritische Stellung:

Brett 6: Nach dem einfachen 5…Dxc5 wäre die Stellung ausgeglichen gewesen, doch Milo hatte nach dem Damentausch auf eine Initiative gegen den gegnerischen König gehofft, dabei aber die Schwierigkeiten unterschätzt, den Bauern c5 zurück zu gewinnen.

Je länger der Bauer auf dem Brett blieb, desto schwerer wurde der Kampf um Ausgleich. Doch gerade als der Nürnberger die Möglichkeit hatte, seinen Vorteil zu stabilisieren, griff er fehl und gab Milo die Chance zurück in die Partie zu kommen:

Brett 6: Mit 10.Kc2 konnte sich Weiß klaren Vorteil sichern, wählte aber 10.Ke2?, wonach Milo mittels 10…Sf6 wegen des ungünstig platzierten weißen Königs das Gleichgewicht wieder hätte herstellen können. Doch auch er zog zuerst suboptimal 10…Lg4? und nach 11.h3 schlecht Lxf3+? und fand sich in einer Verluststellung wieder.

Der Nürnberger übernahm nun zusätzlich zu seinem Mehrbauern auch noch die Initiative, was den Windischeschenbacher dazu veranlasste, die Brechstange auszupacken und sein Heil in Verwicklungen zu suchen. Doch leider waren seine Figuren nicht gut genug aufgestellt, um tatsächlich ernsthaftes Gegenspiel zu erlangen. Das angebotene Scheinopfer wurde vom Heimspieler schlicht ignoriert, wonach die schwarzen Probleme weiterhin Bestand hatten. Ein anschließender Fehler kostete Milo schließlich weiteres Material und damit die Partie. (1-1)

An Brett 8 (S) landete Jindrich Novak nach verhaltener Eröffnung seines Gegners in der Altindischen Verteidigung, die ihm nach seinem Zentrumsvorstoß e4 gute Aussichten versprach. Die Position erinnerte an die Vorstoß-Variante der Französischen Verteidigung mit vertauschten Farben:

Brett 8: Mit 11…Ld6 oder 11…Sf8 hätte Jindrich sein Augenmerk auf den Königsflügel richten sollen, doch er entschied sich für 11…Sb6, um sich dem weißen Aufmarsch am Damenflügel entgegen zu stemmen.

Da auch sein Gegner nicht konsequent spielte, behielt der Windischeschenbacher einen kleinen Vorteil, den er jedoch nicht festzuhalten vermochte. Ungenauigkeiten auf beiden Seiten liessen die Partie hin und her wogen bis Jindrich schließlich völlig den Faden verlor:

Brett 8: In schwieriger Position bot 25…Lxh2 noch die besten Remischancen, doch Jindrich zog im Bestreben, die Stellung zu vereinfachen 25…Lf4?? und übersah dabei einen taktischen Einschlag.

Der Nürnberger ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und wickelte mit 26.Txe6! Lxd2 27.Txf6! Lxc3 28.Txf7 in eine klare Gewinnstellung ab, wonach Jindrich drei Züge später das Handtuch werfen musste. (1-2)

An Brett 4 (S) hatte Philipp Mark in der Russischen Verteidigung von Anfang an keine Probleme und erreichte schon früh vollen Ausgleich. In einem weitestgehend ereignislosen Mittelspiel wurden peu à peu die meisten Figuren getauscht und ein Doppelturmendspiel mit ungleichfarbigen Läufern erreicht:

Brett 4: Mit präzisem Spiel war es Philipp gelungen jegliche weiße Versuche einen Eröffnungsvorteil zu erlangen, im Keim zu ersticken.

Angesichts fehlender Perspektiven bot der Nürnberger an dieser Stelle Remis an, was von Philipp natürlich sofort akzeptiert wurde. (1½-2½)

An Brett 7 (W) bekämpfte Jaroslav Illetsko die Französische Verteidigung seines Gegners mit der Steinitz-Variante. Beide Spieler folgten der Hauptvariante bis zum 8. Zug als sich Jaroslav für einen weniger häufig gespielten Aufbau entschied. Kurze Zeit später kam es zu einer zweifelhaften Entscheidung des Windischeschenbachers:

Brett 7: Angezeigt war 11.Sed4 mit ausgeglichener Stellung, doch Jaroslav wählte 11.Lxc5?! und musste fortan dauerhaft um Ausgleich kämpfen.

Mit Raumvorteil am Damenflügel und Läuferpaar hatte Schwarz die besseren Aussichten, lediglich halbwegs kompensiert durch den starken Springer auf d4. Der komplexe Kampf im Mittelspiel brachte keinen Sieger hervor und so gelang es Jaroslav mittels des Bauervorstoßes f5 Gegenspiel am Königsflügel zu erlangen. In mittlerweile wieder ausgeglichener Stellung unternahm er schließlich einen Gewinnversuch:

Brett 7: Mit 26.e6!? übte Jaroslav maximalen Druck auf seinen Gegner aus. Laut Computer war nun 26…f6! 27.e7 Lxe7 28.Se6 Dxa2 29.Sxf8 Kxf8 der einzig richtige Weg, um im Spiel zu bleiben.

Mit einer Qualität weniger zu spielen war dem Nürnberger wohl nicht geheuer und so wählte er 29…Lxd4? 30.exf7+Kh8 und stand nach 31.Dxd4 erneut vor der Gretchenfrage:

Brett 7: Mit 31…Td7! blieb die schwarze Stellung trotz des gefährlichen weißen Freibauern auf der f-Linie verteidigungsfähig, doch der Heimspieler ließ sich zu 31…Dxa2?? hinreißen und wurde von 32.Tg5! böse überrascht.

Da sich die Mattdrohung nur unter Turmverlust parieren ließ, musste der Nürnberger wenige Züge später konsterniert die Segel streichen. (2½-2½)

An Brett 2 (S) sah sich FM Zdenek Haba in einem geschlossenen Sizilianer schon früh mit dem Läuferausfall nach b5 konfrontiert, den er seinerseits mit dem Rösselsprung nach d4 beantwortete. Nach wenigen weiteren Zügen ergab sich ein Ungleichgewicht in Form von weißem Entwicklungsvorsprung gegen das schwarze Läuferpaar und einen zusätzlichen Bauern im Zentrum. Folgerichtig ergriff der Nürnberger die Initiative und benutzte seinen verbliebenen e-Bauern als Rammbock, um die Stellung weiter zu öffnen:

Brett 2: Nach dem Vorstoß 11.e5 und der Folge 11…dxe5 12.Dxe5 Ld7 hätte Zdenek nach 13.Dg3! mit der Drohung Se5 gehörig ins Schwitzen kommen können, doch zu seinem Glück wählte der Heimspieler 13.Td3 und er konnte sich mittels 13…Db8 aus der Drohenden Umklammerung befreien.

Der Weiße wollte den Damentausch verständlicherweise vermeiden, doch zwei Züge später übertrieb er es mit dem Rückzug:

Brett 2: Laut Computer war die Stellung nach 16.Lxf6 gxf6 17.Sd4 ausgeglichen, doch der Nürnberger wählte 16.Tdd1? und stand nach 16…0-0! völlig überraschend glatt auf Verlust, da Schwarz plötzlich einen unwiderstehlichen Angriff gegen die weiße Rochadestellung bekommt.

Der Tausch der Bauern b5 gegen a2 öffnete die Schleusen für die schwarzen Schwerfiguren und markierte für Zdenek den Beginn einer Treibjagd bis zum bitteren Ende. Sein Gegner wehrte sich verzweifelt, doch seine unsichere Königsstellung machte eine erfolgreiche Verteidigung unmöglich. Im 33. Zug, das undeckbare Matt vor Augen, warf er schließlich das Handtuch. (3½-2½)

An Brett 5 (W) spielte Stephan Schmahl gegen die Französische Verteidigung die friedfertige Abtausch-Variante. Doch was so harmlos begann, entwickelte sich überraschend schnell zu einem scharfen Kampf auf Biegen und Brechen mit entgegengesetzten Rochaden:

Brett 5: In dieser halsbrecherischen Stellung konnte Stephan mit 11.Lxd6 Dxd6 12.h5 das Gleichgewicht wahren, doch es folgte 12.Ld3 b4, wonach der Computer Schwarz bereits die besseren Chancen einräumt.

Da die Stellung höchst zweischneidig blieb, war es kein Wunder, dass beide Kontrahenten nicht immer die besten Züge fanden und die Enginebewertung mehrfach die Seiten wechselte. Nachdem sich der Rauch nach Abtausch aller Läufer etwas verzogen hatte, waren die Chancen wieder ausgeglichen bis dem Nürnberger ein ernster Fehler unterlief, der wenige Züge später zu einer Gewinnstellung für Stephan führte. Als er jedoch nicht den klarsten Weg fand, verflüchtigte sich sein Vorteil wieder bis er schließlich in Zeitnot vollends den Faden verlor:

Brett 5: Mit 27.Ka1! war das Gleichgewicht zu halten, nicht jedoch mit Stephans Zug 27.Dc3??, der den schwarzen Angriff in der b-Linie übermächtig werden ließ.

Der Windischeschenbacher konnte nur noch im Trüben fischen und warf seine Zentralbauern nach vorn in der wagen Hoffnung dem schwarzen König zu Laibe zu rücken. Und seine Verzweiflungstat wäre um ein Haar von Erfolg gekrönt gewesen, als sich sein Gegner von den weißen Scheindrohungen tatsächlich ins Bockshorn jagen ließ:

Brett 5: Statt sofort auf b2 zu schlagen, zog der Nürnberger 31…Df6??, um seine Dame aus der vermeintlichen Gefahrenzone zu bringen und den Druck gegen b2 weiter zu erhöhen. Doch dies gestattete Stephan eine nahezu forcierte Abwicklung zum Remis.

Nach 32.exf7+ Kxf7 33.fxg6+ hxg6 34.Tee2 war der Schwachpunkt b2 ausreichend gedeckt:

Brett 5: Richtig war nun der Generalabtausch auf b2: 34…Sxb2 35.Txb2 Txb2+ 36.Txb2 Txb2+ 37.Dxb2 Dxf4 38.Dg7+ Ke6 39.Dxg6+ Df6 40.Dxf6+ Kxf6 41.g5+ Kg6 mit Remis. Schwarz spielte aber 34…Sxa3+?? und stand nach 35.Ka2 plötzlich selbst auf Verlust!

Doch wie so häufig sorgte die inzwischen beidseitige Zeitnot für ein unvorhersehbares und dramatisches Ende. Nach 35…Sc4 36.Tef2 a3 lag der Sieg zum Greifen nah:

Brett 5: Mit 37.Sd3! konnte Stephan nicht nur den kritischen Punkt b2 zum fünften Mal überdecken, sondern obendrein auch noch die schwarze Dame fangen. Die Pointe ist 37…Txb2+ 38.Sxb2 Txb2+ 39.Dxb2! und nach dem indirekten Damentausch macht der freie h-Bauer das Rennen! Doch von Schachblindheit geschlagen blitzte der Windischeschenbacher 37.Sxd5?? aufs Brett, was den Sieg verschenkt, aber eigentlich nicht den zum Mannschaftssieg erforderlichen halben Punkt.

Doch ein Unglück kommt selten allein und so nahm das Unheil seinen Lauf:

Brett 5: Mit 38.Ka1 oder 38.Dxb2! war das wertvolle Remis zu retten, doch mit dem reflexartigen 38.Txb2?? stellte Stephan die Partie endgültig ein. Nach 38…axb2 hängt nun auch die eigene Dame, so dass der Sd5 ohne Kompensation verloren geht.

Geschockt vom Lauf der Dinge und seinen eigenen Fehlern spielte Stephan noch ein paar Züge weiter, ließ sich matt setzten und avancierte so zur tragischen Figur des Wettkampfs. (3½-3½)

An Brett 1 (W) eröffnete Tobias Brunner wie üblich mit einem geschlossenen Sizilianer. Die Partie verlief bis zum 12. Zug in bekannten Bahnen, bis Tobias zu optimistisch zu Werke ging:

Brett 1: Mit dem logischen 13.d4 war die Stellung im Gleichgewicht zu halten, doch Tobias entschied sich für das aggressivere 13.e5? und hatte damit deutlich überzogen.

Sein Gegner fand zwar nicht die optimale Fortsetzung, konnte sich aber nach dem Damentausch einen dauerhaften Vorteil im Endspiel sichern. Nach einiger Zeit des Lavierens, versuchte der Windischeschenbacher Druck gegen den rückständigen schwarzen e-Bauern aufzubauen:

Brett 1: Mit seinem letzten Zug 24.Tc6 attackierte Tobias den schwachen Punkt e6, den der Schwarze mittels 24…Td6? automatisch deckte. Durch den folgenden Abtausch verlor er jedoch die wichtige Kontrolle über die d-Linie und damit seinen gesamten Vorteil. Viel besser war 24…Tbd7!, um durch einen Gegenangriff eben diese Kontrolle noch zu verstärken. Nach dem erzwungenen 25.Se3 Sxe3 26.Lxe3 Lxb2 hätte die Damenflügelmajorität dem Nürnberger klaren Vorteil und gute Gewinnaussichten verschafft.

Nach dieser für uns glücklichen Abwicklung sollte die Partie bis zur Zeitkontrolle die Remisbreite nicht mehr verlassen. Beide Kontrahenten spielten noch ein paar Züge weiter, bevor sie sich in Anbetracht des Wetkampfstandes und der völlig ausgeglichenen Stellung auf Remis einigten. (4-4)

Mit diesem Mannschaftspunkt liegen wir mit einem ausgeglichenen Punktekonto weiterhin im Mittelfeld der Tabelle. Ein Zwischenergebnis, das den Erwartungen entspricht und identisch zur Vorsaison ausfällt.

Die 4. Runde, zu der wir erneut auswärts beim klar favorisierten SC Erlangen antreten müssen, wird richtungsweisend für den Rest der Saison sein. Können wir uns weiterhin im Mittelfeld halten oder wird das Abstiegsgespenst auch bei uns umgehen?

Weihnachtsfeier und Weihnachtspause

Am kommenden Freitag, 20.12.2024, findet unsere alljährliche Weihnachtsfeier ab 19:00 Uhr im Café Baumgärtel statt. Das Training im Feuerwehrhaus entfällt daher.
An den beiden folgenden Freitagen in den Weihnachtsferien (27.12.2024 und 03.01.2025) legen wir eine kleine Pause ein.
Im neuen Jahr findet das erste Präsenztraining am 10.01.2025 ab 18:30 Uhr im Feuerwehrhaus statt.
Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein insbesondere gesundes neues Jahr 2025!

Herber Rückschlag für die Dritte

Am 8.12.2024 war die zweite Mannschaft aus Oberviechtach bei uns zu Gast.
Beide Teams hatten im Kampf um die Meisterschaft bisher nur Siege zu
verbuchen und nachdem die Gäste eine gute Aufstellung präsentierten war
klar, dass es ein schwieriger Kampf werden könnte. Letztendlich mussten wir
uns mit einer 2-4 Niederlage abfinden, die dem Spielverlauf nach auch
gerechtfertigt war. In der Tabelle stehen wir zwar noch mit besserem
Brettpunkt-Konto auf Platz eins, was aber täuscht, weil Oberviechtach
bereits spielfrei war, was uns noch bevorsteht.

Ein interessantes Detail an diesem zweiten Adventsonntag war, dass alle
sechs Partien mit 1.e4 eröffnet wurden.

An Brett 5 legten Florian Süß und sein Gegner passend zum Spiellokal auch
los wie die Feuerwehr. Das Motto der Eröffnung schien zu sein „Mir ist es
egal, was du machst, ich spiele meinen Aufbau!“. Weiß spielte die
Schemazüge des Königsindischen Angriffs und Florian baute sich mit den
Zügen der meist „Modern Defence“ genannten Eröffnung auf. Die Stellung
blieb lange im Gleichgewicht, aber irgendwann kam Florian vom richtigen Weg
ab und musste nach erheblichen Materialverlusten aufgeben.

Am zweiten Brett kam Sigfried Stelzer nicht so recht mit der Eröffnungswahl
seines Gegners zurecht. Nach 1.e4 e6 2.d4 leitete dieser mit 2….b6 in die
Owen-Eröffnung über. Sigfried musste schon bald das Läuferpaar aufgeben,
wonach Schwarz bereits frühzeitig das Ruder übernahm und einen Angriff
startete. Der schwarze König konnte am Damenflügel sicher untergebracht
werden, während der weiße Monarch in der Mitte hängen blieb und nirgends
einen geschützten Ort fand. So brannte bald die zweite Kerze am
Oberviechtacher Adventkranz, während unsere Feuerzeuge noch streikten.

Rudi Schicker am Spitzenbrett wurde in seiner geliebten Caro-Kann
Verteidigung mit dem eher seltenen 2.f4 konfrontiert und hatte keine
Eröffnungsprobleme. Die Stellung war lange Zeit im ausgeglichen Bereich bis
ein Endspiel entstand in dem Weiß die aktiveren Figuren und die bessere
Bauernstellung hatte. Im vorletzten Zug der Partie gab es nur einen Zug,
der das  Gleichgewicht noch halten konnte. Diesen fand Rudi und im nächsten
Zug unterlief dem Oberviechtacher Spieler ein schwerer Fehler, der eine
Figur kostete. Der 1-2 Anschlusstreffer gab wieder etwas Hoffnung.

Christian Kraus an Brett 4 wählte gegen die Französische Verteidigung
seiner Gegnerin die Abtauschvariante und das Spiel verlief in ruhigen
Bahnen. Bei beiderseitiger Zeitknappheit wollte niemand mehr ein Risiko
eingehen und man einigte sich auf ein Remis. Die Schlussstellung bewertet
der Computer tatsächlich als ausgeglichen. Einen Zug vorher sieht er aber
Möglichkeiten für Weiß, eine vorteilhafte Stellung zu erreichen. Aber die
Computeranalyse und das Spiel am Brett, noch dazu mit wenig Zeit sind zwei
Paar Schuhe, wie wir Schachspieler alle wissen.

Jetzt mussten aus den zwei noch laufenden Partien zwei Punkte für einen
Mannschaftssieg oder wenigstens 1,5 Punkte für ein Unentschieden her.

Michael Betz an Brett 3 war mit Schwarz aus einer seltenen Variante im
Franzosen in einer Variante des Alapin-Sizilianers gelandet. Weiß spielte
mit einem isolierten Damenbauern sehr umsichtig und sicher. Michael konnte
in ein Endspiel abwickeln und versuchte mit dem Läuferpaar gegen Läufer und
Springer geduldig Wasser aus einem Stein zu pressen. Schließlich gab ein
Freibauer auf der h-Linie Grund zur Hoffnung. Ein schnelles Vorrücken
dieses Trumpfes hätte die Entscheidung bringen können. Die Sorge, dieser
Bauer könnte schwach werden brachten den Windischeschenbacher aber auf eine
andere Idee. Diese hatte aber einen Haken, den allerdings auch der
Oberviechtacher nicht sah. Somit wäre wieder der volle Punkt möglich
gewesen. Michael fand auch die richtigen Züge zum Vorteil, stellte aber im
entscheidenden Moment seinen König auf das Feld (drei andere Königszüge
hätten gewonnen), das Weiß wiederum eine forcierte Abwicklung ins Remis
gestattete.

Somit lagen beim Stand von 2-3 die letzten Hoffnungen auf Johanna Sperber
am sechsten Brett, wenigstens noch ein Mannschaftsremis zu erreichen. Nach
ruhigen Verlauf in einem Italiener war Johanna aber schon im Mittelspiel
ein Bauer abhanden gekommen. Mit aktivem Spiel hatte sie aber einige Zeit
laut Computerbewertung ausreichende Kompensation. Der Gegner ließ aber
nichts anbrennen und wie so oft in solchen Situationen setzte sich der
schwarze Materialvorteil letztendlich durch. Ein gegnerischer Freibauer
zwang Johanna schließlich zur Aufgabe.

Der für unsere Gäste verdiente Sieg ist eine bittere Pille für unsere vom
Erfolg verwöhnte Truppe, aber mehr war an diesem Tag nicht drin. Im
weiteren Verlauf der Saison im neuen Jahr sind wir auf Schützenhilfe von
anderen Vereinen angewiesen. Vielleicht ist es aber auch gut, gar nicht in
Aufstiegsgefahr zu kommen!

Zweiter OSJ-Cup in Michelsneukirchen

Beim zweiten OSJ-Cup in Michelsneukirchen bei Roding waren wir erneut mit einer Gruppe Jugendlicher vertreten. Zwar fielen ein paar Spieler terminbedingt aus, trotzdem gingen vier unserer Nachwuchsspieler an den Start:

In der Altersklasse U10 belegte Oskar Wegerer den zehnten Platz. Maximilian Warziwoda erreichte in der U14 den fünften Platz. Jakob Treml landete in der U14 auf Rang zwölf, während Linus Metelka in der U16 den achten Platz erzielte.

Oskar musste zu Beginn gegen gleich zwei Turnierfavoriten ran. Hier spielt er gerade gegen den späteren Drittplatzierten.
Maximilian musste sich in der U12 gegen den ersten und dritten Platz geschlagen geben, erreichte aber trotzdem 4,5 Punkte und einen hervorragenden fünften Platz.
Die U14 stellte dieses Mal ein besonders starkes Teilnehmerfeld, wo sogar manche Favoriten hart zu kämpfen hatten. Jakob erreichte hier den zwölften Platz.
Linus muss diese Saison nicht nur eine Altersklasse nach oben in die U16 aufsteigen, sondern durch die zusammengelegte Gruppe außerdem gegen Spieler aus der U18 antreten. Am Ende erzielte er den achten Platz.
Jakob, Maximilian und Linus nach dem erfolgreich absolvierten Turnier. Für Oskar ging es bereits zum nächsten Termin weiter.

2. Mannschaft bleibt im Mittelfeld der Oberpfalzliga

Zum dritten Ligaspiel gegen den TV Riedenburg waren wir erneut zu Gast bei einem der letztjährigen Aufsteiger. Zwar konnten wir mit Miroslav Kalous auf einen Stammspieler der ersten Mannschaft als Unterstützung zurückgreifen, dafür traten die Riedenburger ebenfalls in Topbesetzung und mit einem IM auf Brett eins an. Auf den vorderen Brettern waren wir dadurch nominell unterlegen, auf den hinteren Brettern allerdings mit sehr deutlich höheren Wertungszahlen weit im Vorteil.

Am sechsten Brett tauschte Svatoslav Zitek früh viele Figuren. Wenig später erreichte er ein Endspiel mit Springer gegen Läufer, allerdings waren die jeweils vier verbliebenen Bauern verbunden und auf der gleichen Seite, sodass man sich auf Remis einigte. (0,5-0,5)

Bedrich Prochazka erreichte am zweiten Brett eine relativ ausgeglichene Stellung. Während er seine Figuren umgruppierte, konnte sein Gegner die Initiative übernehmen und Bedrich in eine passive Stellung drängen. Hier opferte Bedrich eine Qualität für das Läuferpaar, und nach ein paar ungenauen Zügen seines Gegners konnte Bedrich wieder ausgleichen und der Riedenburger Spieler gab die Qualität wieder zurück: beide einigte sich kurz danach auf ein Remis. (1-1)

An Brett drei bereitete Stellung von Johannes Denz früh einen Königsangriff vor, nachdem der Schwarzspieler kurz rochierte und seine g- und f-Bauern anschob. Es gelang ihm, die g- und f-Linie zu öffnen, sodass der König des Riedenburgers stark unter Druck geriet und dieser eine Figur opfern musste. Dennoch konnte der König nicht entkommen und der Schwarze gab sich schließlich geschlagen. (2-1)

Am fünften Brett konnte Liliane Pavlov ebenfalls Druck auf den schwarzen König machen, der unrochiert in der Mitte des Brettes stand. Durch eine Fesselung gewann sie die Qualität, hatte aber ihrerseits eine offene Königsstellung. Nachdem Liliane die Qualität zurückopferte und ihren Freibauern bis nach d7 vorrückte, geriet ihr König in Dauerschach und die Partie endete Remis. (2,5,1,5)

Siegfried Stelzer tauschte an Brett sieben früh alle Leichtfiguren ab. Im Endspiel mit jeweils einer Dame und zwei Türmen geriet Siegfrieds Dame etwas ins Abseits, dafür konnte er seine Türme auf der offenen e-Linie verdoppeln. Schließlich tauschte er die beiden Turme gegen die gegnerische Dame, und nach einer passiven Fortsetzung seines Gegners konnte er seine eigene Dame wieder ins Spiel bringen. Die beiden Türme schafften es aber, die Dame an einem Eindringen in die Stellung zu hindern, sodass man sich schließlich auf Remis einigte. (3-2)

Am vierten Brett gelangte Rudolf Schön in eine passive Stellung, nachdem sein Gegenspieler seinen Bauern auf e5 vorschieben und dort festigen konnte. Um sich zu befreien, gab Rudolf schließlich eine Qualität, um den störenden Bauern auf e5 zu gewinnen. Der Riedenburger Spieler konnte allerdings schnell ins Endspiel abwickeln und einen Bauern zurückgewinnen. Obwohl Rudolf seinen eigenen Bauern bis nach d2 ziehen konnte, der dort vom eigenen Läufer gedeckt war, räumte der weiße Turm nach und nach die verbliebenen Bauern ab, sodass Rudolf sich am Ende geschlagen geben musste. (3-3)

An Brett acht eröffneten sich für Manfred Oppel nach einer ungenauen Eröffnung seines Gegners einige Möglichkeiten, die er schließlich zu einem Bauerngewinn nutzte. Im entstandenen Schwerfigurenendspiel gewann der Riedenburger durch ein Damenschach den Bauern wieder zurück, die objektiv ausgeglichene Stellung bot aber für Manfred gute Möglichkeiten, dennoch auf Sieg weiterzuspielen. Nachdem er durch ein Bauernopfer einen Freibauern bilden konnte, musste der Weißspieler seinen Turm opfern, um den Bauern von der Umwandlung abzuhalten. Mit einem Turm gegen zwei weiße Mehrbauern entschied Manfred die Partie schließlich für sich. (4-3)

Am Spitzenbrett hatte Miroslav Kalous mit einem IM den wohl stärksten Gegner in der ganzen Liga. Dennoch erreichte er mit den weißen Figuren eine gute Stellung und konnte sogar einen Vorteil erlangen. Dem Riedenburger Topspieler gelang es aber, am Damenflügel zu Gegenspiel zu kommen und gewann dadurch einen Bauern. Nachdem die Damen vom Brett waren, bildeten beide Seiten einen Freibauern. Der schwarze Bauer war allerdings schon weiter vorgezogen, was in der Zeitnotphase schließlich böse Konsequenzen hatte: Während der eigene Läufer Probleme hatte, ins Spiel zu kommen und den vorziehenden Bauern aufzuhalten, konnte der Springer des Schwarzspielers diesen gut unterstützen. Ohne eine Möglichkeit, den Bauern zu stoppen, gab sich Miroslav geschlagen. (4-4)

Nach dem dritten Spieltag stehen wir damit auf dem fünften Platz. Gegen den Ausreißer Bad Kötzting und Riedenburg und Nittenau, die beide punktgleich mit uns sind, haben wir unsere Spieltage bereits bestritten. Es bleiben also jeweils drei Mannschaften aus der oberen beziehungsweise unteren Tabellenhälfte, wobei wir uns hier vor keinem Gegner verstecken müssen.

3. Mannschaft weiterhin auf Erfolgskurs

In der dritten Runde der Kreisliga1 trat unsere dritte Mannschaft am 17.11. mit guter Aufstellung und Optimismus bei der zweiten Mannschaft der Schachgemeinschaft Neustadt/Luhe an. Der Sieg mit 5,5-0,5 war in dieser Höhe nicht zu erwarten, dem Spielverlauf nach aber vollauf gerechtfertigt. Die Gastgeber erwischten offensichtlich einen rabenschwarzen Tag. Wenn in 4 Partien im 10., 15., 17. und 20. Zug schon ein Bauer fehlt und in einer weiteren Partie im 15. Zug ein Turm nicht mehr zu retten ist und die Engine bei Eingabe der Partien lediglich für ein paar Züge den für Weiß obligatorischen minimalen weissen Anzugsvorteil, danach aber in keiner Partie mehr einen Vorteil anzeigt, dann muß etwas gewaltig schief gelaufen sein.

Nach ca. 90 Minuten führten wir schon 2-0. 

An Brett 6 spielten Florian Süß und sein Gegner in flottem Tempo. Nach zunächst ausgeglichenem Verlauf gewann Florian im 20, Zug einen Bauern. Später eroberte sein Gegner diesen aber zurück. Florian hätte in diesem Moment aber seinen Vorteil trotzdem festhalten können. Nachdem er diese Chance verpasst hatte war das Spiel wieder ausgeglichen. Dem Neustädter Spieler unterlief dann aber ein schwerer Fehler. Florian gewann eine Qualität und führte die Partie sicher zum 1-0. 56 Züge in weniger als 90 Minuten hatte die Partie gedauert.

Am dritten Brett endete der Kampf nur wenige Minuten später. Dort schafften Michael Betz und sein Gegner in dieser Zeit nur 15 Züge. Nachdem sein 1.d4 mit 1…e6 erwidert wurde ging Michael mit 2.e4 in die Französische Eröffnung über, in der er üblicherweise auf der anderen Seite des Brettes sitzt. Sein Gegner ließ sich auf die Winawer-Variante ein, wich aber schon im 4. Zug von der gängigen Theorie ab, und baute sich viel zu passiv auf. Die schwarze Stellung wurde schnell sehr schwierig und als im 15. Zug ein Turmverlust unvermeidlich war gab sich der Gegner geschlagen.

Für das 3-0 sorgte Markus Schwengler an Brett 4. In einer ruhigen Wiener-Partie, die in Strukturen des abgelehnten Königsgambit übergegangen war, konnte Markus ausgleichen und langsam sogar leichte Vorteile verbuchen. In einem Schwerfiguren-Endspiel mit Dame und jeweils zwei Türmen hatte er Druck auf einen rückständigen Bauern. Als dieser zu fallen drohte suchte der Gegner sein Heil noch in taktischen Verwicklungen, die von Markus aber geschickt gekontert und als unzureichend nachgewiesen wurden.

Unser Nachwuchsspieler Christian Kraus sorgte am fünften Brett mit einer sehr gut gespielten Partie für das 4-0. Schon zu Beginn wählte sein Gegner nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Sc3 die fragwürdige Läuferentwicklung nach c5. Christian griff sofort zum Scheinopfer 4.Se5 was Weiß gutes Spiel sichert. Nachdem aber auch noch 4….Lf2:+ folgte war der Weiße Vorteil schon sehr groß. Das Bauernzentrum zusammen mit dem Läuferpaar sind eine mehr als ausreichende Entschädigung für den König auf f2. Im 17. Zug gewann Christian dann einen Bauern und führte seine Stellung in ein Endspiel, das er mit bewundernswerter Routine und feinem Spiel zum Sieg führte. Der Gegner hatte seine Hoffnungen noch in einen Freibauern gesetz. Christian gab für diesen aber einfach seinen Springer, wonach die verbliebenen zwei Bauern zusammen mit dem aktiven König dem gegnerischen Laüfer überlegen waren. Das erkannte auch der Gegner und gab sofort auf. 

Bei allem Lob gestatte ich mir aber noch (die bitte als humorvoll zu verstehende) Kritik: An einer Stelle hat Christian es versäumt im (ansonsten tadellos geführten) Endspiel mit Springer und zwei Bauern gegen Läufer und einen Bauern ein Matt in 14 Zügen zu finden!

Am Spitzenbrett war Stefan mit einer leicht aktiveren Stellung aus der Eröffnung gekommen, als seinem Gegner im 15.Zug ein Fehler unterlief, der einen Bauern kostete. Der Neustädter verteidigte sich aber zäh und Stefan kam laut Computerbewertung mit dem Damentausch vom richtigen Weg ab. Schwarz bekam mit seinen Türmen und dem Springer Druck auf die weissen Bauern am Damenflügel. Schließlich konnte Schwarz den Bauern zurück erobern und in ausgeglichener Stellung einigte man sich wenig später auf Remis.

Den Schlusspunkt setze am zweiten Brett Rudolf Schicker. Sein Gegner hatte die Eröffnung mit Weiß völlig anspruchslos gespielt und Rudi konnte schon im 10. Zug einen Bauern gewinnen. Mit umsichtigem Spiel und präzisen Zügen wickelte er in ein Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm und Springer ab. Der Läufer zeigte sich dem Springer überlegen, was nach dem Tausch der Türme noch deutlicher wurde. Mit gutem Läufer, aktivem König und einem Mehrbauern verwandelte Rudi seine Vorteile sicher zum 5,5-0,5 Endstand.

3. Mannschaft mit Derby-Sieg

Am 2. Spieltag in der Kreisliga I Nord musste unsere 3. Mannschaft zu Hause gegen die 2. Mannschaft des SK Weiden 07 antreten. 

Aufgrund des kampflosen Sieges am ersten Spieltag konnten wir unsere Leistung in der neuen Saison noch nicht abschätzen, was sich aber mit dem aktiven Eingreifen ins Geschehen ändern sollte. 

Während wir selbst mit einer guten Aufstellung und voll motiviert an die Bretter gingen, erschien unser Gegner leider nur mit 5 Spieler, was uns schon zu Beginn die 1-0 Führung bescherte! 

Michael Betz sah sich an Brett 3 mit den schwarzen Steinen mit der Bird-Eröffnung konfrontiert. Nachdem früh bereits eine Leichtfigur getauscht und gleichzeitig das Zentrum geöffnet wurde, erreichte Michael auf Grund der guten Positionierung seiner Leichtfiguren einen leichten Vorteil in der Stellung. Seinem Gegner gelang es innerhalb einiger Züge die guten Leichtfiguren von unserem Spieler abzutauschen und die Stellung in ein ausgeglichenes Turmendspiel abzuwickeln. Als die beiden Spieler auch noch die letzten Figuren vom Brett nahmen, entstand ein gleiches Bauernendspiel, weswegen sich auf ein Unentschieden geeinigt wurde. 

Stand 1,5 – 0,5

Am Spitzenbrett entschied sich Zitek Svatoslav für die Nizowitsch-Verteidigung, beide Spieler  entwickelten zügig ihre Figuren und brachten ihren König in Sicherheit, wobei der Weißspieler leichten Raumvorteil besaß. Svatoslav löste die Spannung im Zentrum auf, wodurch sein Gegner eigentlich starken Vorteil erreichen hätte können. Dieser entschied sich jedoch noch weitere Figuren abzutauschen und dadurch seinen Vorteil zu nicht machte. Das angebotene Remiangebot wurde von unserem Spieler sofort akzeptiert.

Stand 2,0 – 1,0

Mit den weißen Steinen sah sich Benedikt Stock mit der Königsinidischen Verteidigung konfrontiert, unnötiger Weise lies sich Benedikt schon früh seinen Läufer auf e3 zu ungunsten eines Doppelbauern tauschen, was seinem Gegner einen leichten Vorteil bescherte. Durch einen schnellen Vorstoß seines f-Bauern verspielte der Weidner seine bessere Stellung, während Benedikt am Damenflügel versuchte Vorteile zu erreichen. Wegen seiner sehr knappen Bedenkzeit nutzte der Windischeschenbacher 2 schlechte Züge seines Kontrahenten nicht aus, was zu einer klaren Gewinnstellung geführt hätte, und entschied sich für ein Dauerschach. 

Stand 2,5 – 1,5

An Brett 2 eröffnete Elsbeth Horther-Schneider mit dem Königsbauern die Partie, woraufhin sich ihr Gegner die Philidor-Verteidigung wählte. Wegen dem großen Raumvorteil erlangte Elsbeth am Ende der Eröffnung elichten Vorteil, durch einen aggresiven Bauernvorstoß wäre noch größerer Vorteil möglich gewesen, jedoch entschied sie sich für eine solidere Spielweise, was die Partie etwas verflachen ließ. Durch eine Ungenauigkeit unser Spielerin gewann der Weidner einen Bauern und konnte ins bessere Leichtfiguren Endspiel abwickeln. Hier verlor ihr Kontrahent den Faden und verspielte seinen Vorteil der Partie und gab sich danach sofort geschlagen.

Stand 3,5 – 1,5

Christian Kraus entschied sich an Brett 5 für das 4 Springer-Spiel was die beiden Spieler in eine Spanische Partie umwandelten. Nach Ende der Eröffnung wurden sowohl die Damen als auch einige Leichtfiguren getauscht, was jedoch keinen der Spieler einen Vorteil einbrachte. Durch seine halboffene a-Linie gelang es Christian seinen Turm schnell ins Spiel zu bringen und dadurch konnte er einen Bauerngewinn verbuchen. Durch ungenaue Verteidigungszüge seines Gegners, konnte Christian das Spiel in ein Turmendspiel mit einem Bauern mehr abwickeln, was ihm gute Gewinnmöglichkeiten bot. Diesen Vorteil ließ sich unser Spieler nicht mehr nehmen und münzte es in einen Sieg um.

Stand 4,5 – 1,5

Dieser hohe Sieg bringt uns nach dem 2. Spieltag an die Spitze der Kreisliga, somit können wir bei den nächsten Spieltagen befreit auf spielen, da es für uns eigentlich nur nach oben gehen kann!