Zum Saisonauftakt empfingen wir am vergangenen Sonntag im Feuerwehrhaus den ASV Burglengenfeld zur zweiten Runde im Viererpokal 2023/24. Nach dem überaus erfolgreichen Auftritt in der vergangenen Saison und einem Freilos in der ersten Runde waren wir diesmal auf dem Papier klarer Favorit. Doch die Begegnung verlief weit kämpferischer als es das scheinbar klare Endergebnis von 3-1 vermuten lässt.
An Brett 2 (W) erreichte Tobias Brunner gegen die Skandinavische Verteidigung seines Gegners schon früh eine Überlegenheit im Zentrum und als sein Gegner auch noch freiwillig seinen Damenläufer einsperrte, zeigte der Computer bereits nach sechs Zügen einen Vorteil von mehr als einer Bauerneinheit. Tobias nutzte seinen Raumvorteil, entwickelte seine Figuren harmonisch und verdichtete die Vorzüge seiner Position immer mehr. Die logische Konsequenz war ein taktischer Einschlag auf f7, wonach sich zur besseren Stellung auch noch ein Materialvorteil gesellte. In der Folge kämpfte der Burglengenfelder für eine verlorene Sache und gab den hoffnungslosen Widerstand noch vor der Zeitkontrolle auf. (1-0)
An Brett 1 (S) zeigte sich Stephan Schmahl in einem Damenbauernspiel zunächst auf der Höhe des Geschehens, ging dann jedoch zu zögerlich im Zentrum vor und musste im Angesicht des Raumvorteils seines Gegners um Ausgleich kämpfen. Unter Aufbietung aller Kräfte und großem Zeitaufwand hielt er die Stellung bis ins Endspiel im Gleichgewicht als es kurz vor der Zeitkontrolle noch einmal kritisch wurde. Stephan musste zehn Züge in unter zwei Minuten absolvieren, doch nachdem er mit stoischer Ruhe auch dieses Kunststück gemeistert hatte, verflachte die Partie zusehends und nach einer Zugwiederholung trennte man sich in völlig ausgeglichener Stellung schiedlich friedlich mit Remis. (1½-½)
An Brett 3 (W) landete Rudi Schicker nach mehreren Zugumstellungen in einer seltenen Variante der Tarrasch-Verteidigung. Nach Abtausch von drei Figurenpaaren ergab sich ein minimaler Vorteil für Weiß, der ein langes und zähes Ringen der Kontrahenten erwarten ließ. Als sein Gegner jedoch unnötigerweise einen Bauern hergab, stand Rudi plötzlich klar besser und nach einem weiteren Fehler glatt auf Gewinn. Im einem reinen Schwerfigurenendspiel mit zwei Mehrbauern manövrierte Rudi lange Zeit erfolgreich, doch kurz vor der Zeitkontrolle entglitt ihm die Partie zusehends. Als aber auch sein Gegner nicht die beste Verteidigung fand, war der Sieg greifbar nahe. Leider verpasste Rudi die Abwicklung in ein leicht gewonnenes Bauernendspiel und musste nach einem abschließenden Fehler ein Remis durch Dauerschach zulassen. (2-1)
An Brett 4 (S) wählte Philipp Mark eine Art angenommenes Damengambit und kam gut aus der Eröffnung. Das Mittelspiel verlief in ruhigen Bahnen und nach 19 Zügen stand eine völlig ausgeglichene Stellung auf dem Brett. Anschließend entschied sich sein Gegner jedoch zu einem ungünstigen Turmtausch und geriet in die Defensive. Philipp nutzte geschickt seine aktiveren Figuren, um auf dem anfälligen weißen Damenflügel einen Bauern zu gewinnen. Der Sieg schien nur eine Frage der Zeit zu sein, doch in Anbetracht schwindender Zeitreserven wogte die Partie noch einmal hin und her. Sein Gegner verpasste mehrfach die Gelegenheit, die Stellung wieder auszugleichen und erst nach einem schweren Fehler kurz nach der Zeitkontrolle war es um ihn geschehen. Philipp nutzte die Gunst der Stunde, wandelte seinen freien a-Bauern zur Dame um und zwang seinen Kontrahenten kurz vor dem Matt zur Aufgabe. (3-1)
Nach diesem hart erkämpften Erfolg haben wir uns für das Viertelfinale qualifiziert und warten gespannt auf die Auslosung. Die nächste Runde wird vermutlich am 12. November ausgetragen. Um dort auch gegen potentiell stärkere Mannschaften bestehen zu können, wird eine Leistungssteigerung vonnöten sein. Da wir uns aber erst am Anfang der Saison befinden, ist mir diesbezüglich überhaupt nicht bange!