Am 1. Juni durften wir im Feuerwehrhaus das Finale im Viererpokal 2024/25 ausrichten. Unser Gegner war kein geringerer als das Oberliga-Team der SG Post-Süd Regensburg, gegen das wir in der Vergangenheit leider schon öfter den Kürzeren gezogen hatten. Auch diesmal waren wir wie üblich der klare Underdog, lieferten aber einen großen Kampf, in dem wir am Ende reichlich unglücklich mit 1-3 unterlagen.
An Brett 4 (S) wählte Rudi Schicker die Nimzoindische Verteidigung. Gegen das klassische System gelang es ihm schon bald eine ausgeglichene Stellung zu erreichen, die nach einem übertrieben optimistischen Aufmarsch der weißen Königsflügelbauern zu seinen Gunsten ausschlug:

Innerhalb weniger Züge gelang es Rudi seinen Gegner komplett zu überspielen und einen vorentscheidenden taktischen Schlag anzubringen:

Zu unserem Leidwesen konnte Rudi sein eigenes Tempo anschließend nicht durchhalten und verspielte seine Gewinnstellung in Rekordgeschwindigkeit:

Der Abwärtstrend setzte sich fort und schlussendlich war es nur einem überhasteten Remisangebot des Regensburgers zu verdanken, dass diese Partie mit einem Unentschieden endete. Ein mehr als unglücklicher Verlauf für Rudi und unser Team. (½-½)
An Brett 1 (S) landete Stephan Schmahl gegen seinen prominenten Gegner durch Zugumstellung in einer Igelstellung, in der er sich gegen den weißen Raumvorteil wehren musste:

Als sich der Gastspieler in obiger Stellung aber zum Scheinopfer 16.Sd5? hinreißen ließ, hätte sich Stephan durch genaues Spiel befreien und Ausgleich erreichen können. In der hochkomplizierten und rechenintensiven Schlacht bestand Stephan die Prüfung sechs Züge lang, scheiterte in Zeitnot aber doch noch:

Stephan wehrte sich zwar noch verzweifelt, doch am Ende hatte er keine Chance mehr und wurde klassisch ausgeknockt. (½-1½)
An Brett 3 (W) erzielte Johannes Denz gegen die Philidor-Verteidigung mit Übergang in Altindische Gewässer schon früh einen schönen Raumvorteil. Der Regensburger fand keinen klaren Plan und musste sich auf passive Verteidigung beschränken:

Der Kampf wogte hin und her bis Johannes entscheidenden Vorteil hätte erzielen können:

Obwohl Johannes diese Fortsetzung nicht fand, konnte er den Druck aufrecht erhalten und behielt weiterhin Vorteil. Als Konsequenz unterliefen dem Gastspieler Fehler, die ihn die Partie hätten kosten können:

Enttäuscht vom Lauf der Dinge stellte Johannes schließlich in völlig ausgeglichener Stellung die Partie ein:

Erneut eine mehr als unglückliche Niederlage für Johannes im Pokal, die für ihn und uns extrem schmerzhaft war. (½-2½)
An Brett 2 (W) bekämpfte Philipp Mark das abgelehnte Damengambit mit der Abtauschvariante. Die Eröffnung verlief in üblichen Bahnen mit einem leichten weißen Vorteil:

Philipp setzte energisch fort und brachte den aktuellen Oberpfälzischen Blitzschachmeister gehörig ins Schwitzen. Unter Druck unterlief dem Regensburger ein Fehler der zu klarem weißen Vorteil hätte führen können:

Im weiteren Verlauf der Partie unterliefen beiden Kontrahenten mehrere Ungenauigkeiten, die zu Vorteil für den Gegner hätten führen können, jedoch nicht genutzt wurden. Bis zur Zeitkontrolle erreichte man ein einfaches und ausgeglichenes Turmendspiel, das zehn Züge später Remis gegeben wurde. (1-3)
Eine nach dem Spielverlauf viel zu hohe und unverdiente Niederlage. Nichtsdestotrotz haben wir uns teuer verkauft und als Finalist für den Bayerischen Mannschaftspokal qualifiziert. Damit dürfen wir wie bereits vor zwei Jahren überregional um den Einzug ins Final-Four kämpfen.
Zum Schluss noch Einzelergebnisse der Pokalhelden:
Tobias Brunner: 4/4 (+4 = 0 -0, 100%)
Philipp Mark: 3½/5 (+2 =3 -0, 70%)
Stephan Schmahl: 3/5 (+2 =2 -1, 60%)
Rudi Schicker: 2/4 (+1 =2 -1, 50%)
Johannes Denz: 0/2 (+0 =0 -2, 0%)