Am ersten Juli-Wochenende kam es im Rahmen des Oberpfälzer Schachkongresses in Altenstadt zum mit Spannung erwarteten Finales des Viererpokals gegen die Oberliga-Mannschaft der SG Post/Süd Regensburg. Trotz eines großen Kampfes mussten wir diesmal die Überlegenheit des übermächtigen Gegners anerkennen und uns deutlich geschlagen geben.
An Brett 1 (W) behandelte Christian Müller die Eröffnung gewohnt souverän und konnte mit seinem Läuferpaar ein leichtes Plus verzeichnen. Objektiv war sogar mehr drin, doch als Christian eine starke Abwicklung übersah, gelang es dem Regensburger seine Stellung wieder zu befreien. In einem völlig ausgeglichenen Leichtfigurenendspiel einigte man sich kurze Zeit später auf Remis. (½-½)
An Brett 2 (S) geriet Philipp Mark gegen seinen routinierten Gegner schon früh unter Druck und musste mit einem passiven weißfeldrigen Läufer der Dinge harren, die da kamen. Der Regensburger hatte mehr Raum und nutze geschickt die Vorzüge seiner Stellung. In sehr schwieriger Position unterlief Philipp schließlich ein Fehler, den ihn eine Figur kostete und die sofortige Aufgabe nach sich zog. (½-1½)
An Brett 3 (S) fand sich Stephan Schmahl nach völlig missratener Eröffnung in einer passiven Stellung wieder und musste sich ohne Gegenspiel ganz auf die Defensive beschränken. Sein Gegner übernahm die Initiative und startete einen Bauernsturm am Königsflügel, der schließlich zu Linienöffnung und Mattangriff führte, dem Stephan nichts mehr entgegenzusetzen hatte. (½-2½)
An Brett 4 (W) kämpfte Jungtalent Milo Müller gegen seinen erfahrenen Gegner lange Zeit auf Augenhöhe und konnte sich aller Angriffe erwehren. Erst im Endspiel entglitt ihm die Partie und als der Regensburger mit seinem Turm auf die zweite Reihe eindringen konnte, war es um die weiße Stellung geschehen. Kurz vor entscheidendem Materialverlust gab Milo die Partie auf. (½-3½)
Nach dieser klaren und verdienten Niederlage beenden wir den Oberpfälzer Viererpokal als Vizemeister, einem Ergebnis, das aller Ehren wert ist und sicher nicht unbedingt erwartet werden konnte.
Dem Pokalsieger aus Regensburg gratulieren wir ganz herzlich und wünschen viel Erfolg auf Bayerischer Ebene!
Für uns geht es überregional nach einem kampflosen Erfolg gegen den SC Bamberg am 15. Juli weiter zu Hause gegen den SK Weilheim, einem weiteren Oberligisten. Auch hier sind wir klarer Underdog, können aber mindestens wertvolle Erfahrung sammeln für die kommende Saison.
Am ersten Sonntag im Mai musste unsere 3. Mannschaft ihren letzten Wettkampf in der Kreisliga II gegen die 3. Mannschaft aus Oberviechtach bestreiten. Nachdem der Aufstieg für unsere Mannschaft bereits feststand, konnten unsere Spieler in Ruhe und entspannt an ihre Partien gehen.
Obwohl in der Liga bereits alle Entscheidungen gefallen waren, entwickelten sich an allen Brettern sehr interessante und ereignisreiche Partien.
Michael Betz wählt am 1. Brett die Französische Verteidigung in der sein Gegner nicht eine der üblichen Varianten spielte, was Michael einen leichten Vorteil am Ende der Eröffnung einbrachte. Nachdem unser Spieler versuchte seine Stellung weiter zu verbessern, entschied sich sein Konkurrent zu einem nicht gerechtfertigten Königsangriff, opferte eine Leichtfigur und stellte zum Schluss seine Dame ein, was unser Michael dankend annahm und so bereits frühzeitig den ersten Sieg im Wettkampf erzielte.
Im Spiel am Brett 4 traten von beiden Mannschaften die zwei Youngster gegen einander an. Dabei wählte auf unserer Seite Benedikt Sperber ein klassisches Damengambit. Nachdem beide Spieler versuchten die Spannungen im Zentrum aufzulösen, unterlief dem Gastspieler ein grober Fehler, was Benedikt leider nicht ausnutze und stattdessen eine ungünstige Fortsetzung wählte, die zu entscheidendem Materialverlust führte. Da der Oberviechtacher jedoch das für ihn bessere Doppelturmendspiel sehr ungenau behandelte, erhielt Benedikt die Chance seine beiden Türme am Königsflügel aktiv zu positionieren und Material zurück zugewinnen. Als die Stellung die Remisbreite erreichte, übertrieb der Gegner und musste ein paar Züge später die Segel streichen.
Am Brett 2 sah sich Johanna Sperber mit der Sizilianschen Verteidigung konfrontiert. Beide Kontrahenten positionierten in der Eröffnung ihre Leichtfiguren ausgeglichen. Leider entschied sich Johanna zu früh zu einem Bauernvorstoß im Zentrum wodurch unsere Spielerin leider in Nachteil geriet und ihrem Gegner gutes und offensives Spiel ermöglichte. Zu Beginn des Endspiels sah sich Johanna in einer leicht schlechteren Stellung mit einem Minusbauern wieder. Obwohl die Windischeschenbacherin wie eine Löwin kämpfte, gelang es ihrem Gegner seinen Vorteil kontinuierlich auszubauen und die Partie für sich zu entscheiden.
Unser Punktegarant Christian Kraus wähle am 3. Brett die Caro-Kann-Verteidigung und erreichte aufgrund ungenauen Spiels seines Gegners im Mittelspiel leichten Vorteil. Durch einen groben Fehlzug stellte sein Gegenüber einzügig eine Figur ein und brachte Christian schnell auf die Gewinnerstraße. Durch die Mehrfigur baute unser Spieler seinen Vorsprung weiter aus, verpasste aber durch ungenaues Spiel die Partie schon früher für sich zu entscheiden. Wie aus dem Nichts hat dann unser Spieler eine Schwächephase und verspielte innerhalb weniger Züge seinen gesamten Vorteil und hätte eigentlich mit einem Remis zufrieden sein müssen, was seinem Gegner scheinbar nicht gefiel und dieser wiederum einzügig einen Turm einstellte. Dieses Geschenk im Endspiel ließ sich Christian dann nicht mehr nehmen und münzte es in einen Sieg um.
Man kann unserer 3. Mannschaft mit seinen Spielern zu dieser beeindruckenden Saison gratulieren, welche die Windischeschenbacher ohne Partieverlust bestritten haben und verdient die Meisterschaft und den dadurch den Aufstieg errungen haben.
Am vergangenen Sonntag kam es im Feuerwehrhaus zum letzten Gefecht der Saison gegen die 2. Mannschaft des SK Herzogenaurach. Im Fernduell mit Bavaria Regensburg und der SGem Fürth war ein Sieg unbedingte Pflicht, um die Titelchancen am Leben zu erhalten. Die vierte Mannschaft im Meisterschaftsrennen, der SC Forchheim, hatte zwar nur noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg, konnte aber beim Auswärtsspiel in Regensburg zum Zünglein an der Waage werden. Krankheitsbedingt mussten wir auf Jaroslav Illetsko verzichten, der aber durch Jungtalent Milo Müller adäquat vertreten wurde. Schlimmer erwischte es die Gäste, die kurzfristig, ebenfalls wegen Krankheit, auf einen ihrer Spieler verzichten mussten und mangels Ersatz nur zu siebt antreten konnten.
An Brett 6 (W) kam Jindrich Novak so zu einem kampflosen Punkt. Wie immer für alle Beteiligten eine unbefriedigende Situation, aber manchmal spielt uns das Leben eben einen Streich. Nichtdestotrotz hat uns diese frühe Führung natürlich zusätzlich motiviert, alles in die Waagschale zu werfen, um den Traum vom Aufstieg wahr werden zu lassen. (1-0)
An Brett 1 (S) täuschte FM Zdenek Haba die Französische Verteidigung an, leitete durch Zugumstellung aber umgehend in Sizilianische Gefilde über. Sein Gegner zeigte keinerlei Interesse an einem Kampf mit offenem Visier und stützte stattdessen lieber sein Zentrum, so dass man letztendlich in einer Art Igel-System landete. Der Computer sah die weiße Stellung wegen des Raumvorteils im Zentrum dauerhaft im Vorteil und in der Tat musste sich Zdenek mit einer zwar soliden, aber etwas passiven Stellung abfinden. Da sein Gegner aufgrund der eigenen Tabellensituation nicht gewillt war bedingungslos auf Sieg zu spielen, was mit dem Vorstoß seines h-Bauern durchaus möglich gewesen wäre, entstand ein typischer Fall von der eine will nicht und der andere kann nicht. Und so einigte man sich schließlich im 20. Zug auf ein Remis. (1½-½)
An Brett 4 (W) wählte Philipp Mark im abgelehnten Damengambit die Abtauschvariante, was sein Gegner etwas überraschend mit dem Ragozin-System beantwortete. In den folgenden Zügen entwickelten sich beide Parteien auf bekannten Wegen und erreichten eine etwa ausgeglichene Stellung. Als Philipp zum für die Bauernstruktur üblichen Minoritätsangriff am Damenflügel ansetzen wollte, entschied sich der Herzogenauracher zu einem sehr zweischneidigen und riskanten Aufzug seines g-Bauern. Die solchermaßen hervorgerufene Schwächung der eigenen Königsstellung sollte sich schon bald als fatal erweisen, denn der eigentliche Plan das Läuferpaar zu gewinnen scheiterte an einem taktischen Einschlag, der nicht nur einen Bauern kostete, sondern auch die schwarze Zentrumsstellung ruinierte. Der Gastspieler wehrte sich zwar nach Kräften, kämpfte im Endeffekt aber bereits für eine verlorene Sache. Nach einem erneuten Einschlag war der schwarze König vollends entblößt und wurde vom Windischeschenbacher elegant zur Strecke gebracht. (2½-½)
An Brett 3 (S) entschied sich Christian Müller gegen die Königsbauereröffnung einmal mehr für die Philidor-Verteidigung. Nach frühem Damentausch ging sein Gegner sofort aktiv im Zentrum vor, so dass sich Christian zunächst auf Verteidigung beschränken musste. Nach Abschluss der Figurenentwicklung gelang es dem Windischeschenbacher seine Kräfte zu koordinieren und die leichte gegnerische Initiative zu neutralisieren. Durch den forcierten Tausch des schwarzfeldrigen Läufers war die Stellung objektiv ausgeglichen, neigte sich jedoch bereits zu Gunsten von Schwarz. In der Folge ergaben sich Chancen für ein Spiel auf Gewinn, doch in Anbetracht des günstigen Mannschaftsstands entschied sich Christian lieber für den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, initiierte weiteren Figurentausch und einigte sich im 28. Zug in völlig ausgeglichener Stellung mit seinem Gegner auf Remis. (3-1)
An Brett 2 (W) eröffnete Tobias Brunner mit dem italienischen Läuferspiel in dem sich beide Kontrahenten bis zum 10. Zug ruhig entwickelten und eine ausgeglichene Stellung erreichten. Als der Herzogenauracher einen wichtigen Figurentausch verpasste und sich stattdessen freiwillig mit seiner Dame in eine Fesselung begab, nutzte Tobias die Gunst der Stunde und ergriff mittels eines Bauernvorstoßes im Zentrum die Initiative. Solchermaßen in die Defensive gedrängt, versuchte sein Gegner die Stellung mittels der langen Rochade zu verkomplizieren, geriet damit jedoch vom Regen in die Traufe. Der Windischeschenbacher fand zwar nicht den direktesten Weg, ließ sich aber nicht mehr beirren und riss mit seinem a-Bauern die schwarze Königsstellung auf. Trotz verzweifelter Gegenwehr konnte der Gastspieler keine ausreichende Verteidigung mehr organisieren und musste schließlich nach einem hübschen Damenopfer von Tobias kurz vor dem Matt aufgeben. (4-1)
An Brett 7 (S) wurde Miroslav Kalous mit einer Art Petrosjan-System in der Damenindischen Verteidigung konfrontiert. Sein Gegner ging schon früh forsch im Zentrum zu Werke, überschätzte dabei aber seine Chancen. Ohne Figurenunterstützung gerieten seine weit vorgerückten Bauern schon bald unter Druck und nach einem Fehler ging einer von ihnen verloren. Treu nach dem Motto, dass ein Fehler nur selten allein kommt, griff der Herzogenauracher erneut fehl, wonach der Computer bereits eine Gewinnstellung für Schwarz reklamiert. Doch leider ließ Mirek die sich bietende Gelegenheit ungenutzt verstreichen und landete nach einer Ungenauigkeit seinerseits in einer etwas schlechteren Stellung. Einen Vorteil aus der Situation vermochte der Gastspieler jedoch nicht zu ziehen, denn nur drei Züge später unterlief ihm ein kapitaler Bock, der eine sofortige Verluststellung zur Folge hatte. Ein zweites Mal ließ sich der Windischeschenbacher nicht bitten und bildete einen Freibauern, den er mit Hilfe seines Materialvorteils souverän zur Geltung brachte. (5-1)
An Brett 8 (W) folgte Milo Müller in einem Vierspringerspiel ausgetretenen Theoriepfaden. Beide Spieler gaben sich keine Blöße und erreichten nach 12 Zügen eine vollkommen ausgeglichene Stellung. Doch dann verschätzte sich sein Gegner und überließ dem Windischeschenbacher unnötigerweise das Läuferpaar. Milo packte die Gelegenheit beim Schopfe und nutzte seine Überlegenheit auf den schwarzen Feldern, um dem Herzogenauracher durch geschickten Figurentausch gleich zwei Doppelbauern anzuhängen. Das resultierende Doppelturmendspiel mit gleichfarbigen Läufern war klar vorteilhaft und fortan nur noch ein Spiel auf ein Tor. Milo aktivierte sein Türme und nahm die isolierten schwarzen Bauern aufs Korn. Sein Gegner verteidigte sich lange gut, doch im 30. Zug unterlief ihm der entscheidende Fehler. Unser Jungtalent wickelte in ein Turmendspiel ab, in dem ihm sein Freibauer den Gewinn garantierte. In seiner Verzweiflung vereinfachte der Herzogenauracher zu einem Bauernendspiel, das jedoch ebenso klar verloren war und von Milo sicher verwertet wurde. (6-1)
An Brett 5 (S) gelangte Stephan Schmahl durch Zugumstellung in die Leningrader Variante der Holländischen Verteidigung. Bis zum 12. Zug folgten beide Kontrahenten gängiger Theorie, doch dann spielte der Herzogenauracher zu zaghaft, was Stephan zu Raumvorteil im Zentrum und einer bequemen Stellung verhalf. Der Versuch seines Gegners das Zentrum aufzubrechen erwies sich als untauglich und brachte dem Windischeschenbacher bereits klaren Vorteil. Doch statt durch eine einfache Abtauschaktion den rückständigen weißen Bauern als Angriffsziel zu markieren, wählte Stephan einen komplizierteren, aber leider nicht besseren Weg und gestattete seinem Gegner die Stellung zu vereinfachen und in die Remisbreite zurückzukehren. Bis zur Zeitkontrolle passierte nicht mehr allzu viel und schließlich endete die Partie in völlig ausgeglichener Stellung mit einem Unentschieden durch Zugwiederholung. (6½-1½)
Nach diesem klaren und ungefährdeten Sieg hatten wir unsere Pflicht erfüllt und mussten auf das Ergebnis aus Regensburg warten. Nur bei einer Niederlage oder einem 4-4 Unentschieden der Hauptstädter würden wir sicher auf Platz 1 landen. Im Falle eines Sieges von Bavaria wäre es auf die Höhe angekommen und im Extremfall sehr spannend geworden. Dieser Extremfall wäre ein 5-3 gewesen, wonach beide Teams exakt gleich viele Mannschafts- und Brettpunkte aufgewiesen hätten. Dem Reglement entsprechend wären die nächsten Kriterien für die Platzierung die erzielten Partiegewinne, dann die erzielten Schwarzsiege und zum Schluss der direkte Vergleich gewesen. Ich habe mir nachträglich die Mühe gemacht, die Zahlen zu ermitteln und komme zu folgendem Ergebnis:
Sofern ich mich nicht verzählt habe, wären wir also auch bei einem 5-3 von Bavaria als 1. durchs Ziel gegangen und zwar mit genau einem mehr erzielten Partiegewinn!
So spannend diese Berechnungen sind, so schnell wurden sie doch zu reiner Makulatur als das Endergebnis aus Regensburg (3-5) endlich bei uns eintraf. In einem Herzschlagfinale hatten wir den Ligaprimus am letzten Spieltag doch noch abgefangen und völlig unerwartet den Titel errungen!
Nächste Saison in der Landesliga weht natürlich ein wesentlich rauerer Wind und besonders für uns als Aufsteiger werden die Trauben deutlich höher hängen. Doch mit unserer nachrückenden Jugend ist uns nicht Bange, den Kampf um den Klassenerhalt bestehen zu können.
Im Namen der 1. Mannschaft danke ich allen Vereinsmitgliedern für das Mitfiebern und die Unterstützung. Ohne ein intaktes Vereinsleben sind Erfolge wie dieser nicht möglich!
Zum Schluss senden wir noch Grüße an die Teams vom SK Herzogenaurach, vom SC JÄKLECHEMIE und der SGem Fürth. Während uns die Gäste vor ihrer Abreise noch live gratulierten, übermittelten uns die beiden anderen Vereine ihre Glückwünsche in den eigenen Spielberichten. Dafür ein herzliches Dankeschön!
Am vorletzten Spieltag in der Kreisliga II Nord mussten die Zoiglstädter zur 1. Mannschaft des FC Schwarzenfeld reisen.
Nachdem unsere 3. Mannschaft bereits als Meister in ihrer Klasse feststand, konnten wir beruhigt und ohne Zwang befreit aufspielen, was durchaus als positiver Aspekt zu bewerten ist.
An Brett 4 kam Lorenz Bayerl zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison. In einer Dreispringerspiel-Eröffnung, entschied sich Lorenz leider für die falsche Abwicklung, wodurch er eine Leichtfigur verlor. Diesen Materialvorteil konnte sein Gegner kontinuierlich ausbauen, was Lorenz zu Beginn des Endspiels dazu zwang die Partie aufzugeben. (0-1)
Benedikt Sperber musste am 3. Brett gegen das Schwarzenfelder Urgestein Heinrich Federer antreten, wobei der Schwarzenfelder die Damenindische-Verteidigung wählte, sich hier aber sehr passiv aufbaute. Dadurch gab er Benedikt die Möglichkeit sich selbst aktiv aufzustellen, was zwangsläufig zu einem Bauerngewinn führte. Im weiteren Verlauf der Partie verlor unser Spieler leider etwas die Übersicht, was sein Gegner konsequent ausnutze und nach und nach in Vorteil kam. Als die Partie eigentlich entschieden war, erlaubte sich der Schwarzenfelder einen Fehlgriff und stellte eine Figur ein, wonach er sofort die Partie aufgab. (1-1)
Am Spitzenbrett wählte Manfred Oppel die Englische Eröffnung. Nachdem alle Figuren entwickelt waren, entschied sich sein Gegner zu einem ungünstigen Figurenabtausch im Zentrum, was dem Windischeschenbacher einen Vorteil einbrachte. Leider wählte Manfred in klar besserer Stellung die falsche Abwicklung, was die Stellung wieder in die Remisbreite einschwenken ließ. Obwohl Manfred versuchte wieder in Vorteil zu kommen, verteidigte sich sein Gegner sehr geschickt und so entstand ein taktisches Geplänkel mit der Hoffnung, dass der Schwarzspieler sich ungenau verteidigt. Der genauen Verteidigung müde, unterlief dem Schwarzenfelder ein Fehlgriff, der ihn einen Bauern kostete. In verlorener Stellung musste er wenig später die Waffen strecken. (1-2)
An Brett 2 musste sich Benedikt Stock mit den schwarzen Steinen mit dem Königsgambit auseinandersetzen, welches er leider ungenau behandelte und leicht in Nachteil geriet. Durch genaue Verteidigungszüge im Mittelspiel konnte Benedikt Ausgleich erreichen. Durch das passive Spiel seines Gegners konnte unser Spieler seine Stellung weiterhin verbessern und offensiv agieren. In einer sehr guten Ausgangsposition griff Benedikt total daneben und stellte einzügig eine Figur ein, was er mit der sofortigen Aufgabe quittierte. (2-2)
Das gerechte 2-2 gegen ein gleichwertigen Gegner geht völlig in Ordnung und hält die Serie der Windischeschenbacher bei, noch keinen Wettkampf in dieser Saison verloren zu haben.
Das letzte Punktspiel findet am 07. Mai gegen die 3. Mannschaft des SV Oberviechtach statt.
Am vergangenen Sonntag empfingen wir den SK Schwandorf zum Halbfinale im oberpfälzischen Viererpokal. Während wir in bewährter Aufstellung mit vier Spielern aus der 1. Mannschaft antreten konnten, mussten die Gäste auf einen ihrer Stammspieler verzichten, so dass wir im Schnitt einen DWZ-Vorteil von 1976 zu 1910 aufwiesen und somit als leichter Favorit ins Rennen gingen. Doch der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze und so sollte es zu einem an Dramatik kaum zu überbietenden Kampf einschließlich Verlängerung kommen!
An Brett 1 (S) wurde Christian Müller in einer Englischen Partie schon nach fünf Zügen die Möglichkeit zum Damentausch angeboten, die er nach kurzem Nachdenken annahm. In der Folge konnte er sich frei entwickeln und problemlos eine ausgeglichene Stellung erreichen. Nachdem sein Gegner hauptsächlich auf Sicherheit bedacht war und wenig unternahm, um einen Eröffnungsvorteil zu erreichen, bewertete die Engine die schwarze Stellung bereits als etwas günstiger. Doch aufgrund fehlender Angriffspunkte hätte Christian für ein Spiel auf Gewinn ins Risiko gehen müssen, was er vernünftigerweise unterließ. Nach dem Tausch aller Türme einigte man sich schließlich in einem völlig ausgeglichenen Leichtfigurenendspiel auf ein gerechtes Remis. (½-½)
An Brett 3 (W) wählte Philipp Mark gegen das abgelehnte Damengambit die klassische Abtauschvariante. Nach Abschluss der Entwicklung griff Philipp zum hinlänglich bekannten Minoritätsangriff, um eine Initiative am Damenflügel zu entfachen. Doch sein Gegner zeigte sich gut vorbereitet und auf der Höhe des Geschehens, so dass die Partie bis zum 27. Zug im Gleichgewicht blieb. Dann jedoch unterlief dem Windischeschenbacher eine Ungenauigkeit, die der Gast zu einem taktischen Einschlag nutzte und das Pendel zu seinen Gunsten ausschlagen ließ. Zu unserem Glück fand der Schwandorfer anschließend jedoch nicht die stärkste Fortsetzung und so verflüchtigte sich sein Vorteil wieder. Wenige Züge später landete man in einem vollkommen ausgeglichenen Turmendspiel und einigte sich folgerichtig auf ein insgesamt leistungsgerechtes Unentschieden. (1-1)
An Brett 4 (S) entschied sich Stephan Schmahl für die Nimzoindische Verteidigung und wurde mit dem klassischen 4.Dc2 konfrontiert. Nach einem Gegenstoß im Zentrum und mehrfachem Figurentausch entstand ein typisches damenloses Mittelspiel, in dem das weiße Läuferpaar den eigenen Doppelbauern in etwa kompensiert. Stephan konnte sich zwar nach und nach einen kleinen Vorteil erspielen, bezahlte dies aber mit einem enormen Zeitverbrauch. Die Stellung verließ bis zum 25. Zug nie die Remisbreite, doch dann ließ sich der Schwandorfer zum Schlagen eines zweitrangigen Bauern verleiten, wonach die schwarzen Figuren zum Leben erwachten und der Windischeschenbacher eine starke Initiative entwickeln konnte. Bei knapp werdender Zeit verpasste Stephan jedoch leider gleich mehrfach gewinnversprechende Fortsetzungen und landete nach der Zeitkontrolle in einem nur noch minimal besseren Endspiel. Das anschließende Remisangebot seines Gegners nahm er schließlich zähneknirschend an. (1½-1½)
An Brett 2 (W) griff Tobias Brunner gegen die Sizilianische Verteidigung wie üblich zum bekannten Grand-Prix-Angriff. Da sich beide Kontrahenten aus zahlreichen Turnieren bestens kennen, war es kein Wunder, dass die Züge bis weit ins Mittelspiel relativ locker heruntergespielt wurden und die Stellung weitestgehend im Gleichgewicht blieb. Im 20. Zug kam es zu einem Fehler bei gleichzeitigem Remisangebot des Schwandorfers, dass Tobias korrekterweise ablehnte. Leider verpasste er jedoch kurze Zeit später die beste Fortsetzung, die ihm einen klaren Vorteil verschafft hätte. Stattdessen konnte der Gast nun seinerseits die Initiative übernehmen und die weißen Figuren Schritt für Schritt zurückdrängen. Kurz vor der Zeitkontrolle unterlief Tobias ein schwerer Fehler, der ihn einzügig zur Aufgabe hätte zwingen können, doch zu seinem und unserem Glück ließ der Gegner diese Chance ungenutzt. Nach Schwerfigurentausch folgte eine lange Phase des Lavierens in einem für Tobias schlechteren Endspiel. Nachdem inzwischen klar war, dass nur ein Remis uns wenigstens in die Verlängerung retten würde, wurde der Druck auf beide Spieler von Minute zu Minute größer. Tobias kämpfte wie ein Löwe und verlor trotz objektiv mehrfach verlorener Stellung nie die Hoffnung. Mit jedem Bauerntausch kam er einem möglichen Remis näher und als der Schwandorfer schließlich zwei weitere klare Gewinne ausließ, kam es nach sage und schreibe 107 Zügen schlussendlich zu einer Abwicklung in ein reines Bauerendspiel, das der Gast nicht mehr gewinnen konnte. Damit waren Remis und Gesamtunentschieden amtlich. (2-2)
Das Regelwerk sah nun ein Blitzmatch mit vertauschten Farben vor, wobei die Mannschaftsführer sich auf eine Zeiteinteilung von 3 Minuten für die ganze Partie + 2 Sekunden Zuschlag pro Zug einigten (3+2). Man kann sich leicht vorstellen, dass sich eine solche Nervenschlacht nach über sechs Stunden weniger wie eine Verlängerung als vielmehr wie ein Elfmeterschießen anfühlt. Und dort kommt es bekanntermaßen sehr aufs Glück an.
In diesem Herzschlagfinale behielten wir schließlich knapp mit 2½-1½ die Oberhand. Christian und Philipp konnten ihre Partien gewinnen, Stephan spielte Remis und Tobias unterlag.
Nach diesem spektakulären Kampf haben wir tatsächlich das Finale erreicht und treffen dort auf die Oberliga-Mannschaft der SG Post/Süd Regensburg, die in einem ebenfalls an Spannung kaum zu überbietenden Fight ihren Erzrivalen Bavaria Regensburg mit 2-2 durch Berliner Wertung besiegten.
Beide Teams stehen damit im Pokal auf Bayerischer Ebene und können sich auf ein weiteres Kräftemessen mit überregionalen Teams freuen. Wann das Finale stattfindet, steht zum gegenwertigen Zeitpunkt noch nicht fest.
Nicht versäumen wollen wir, uns bei unseren Freunden vom SK Schwandorf für ihr tadellos sportliches Verhalten zu bedanken, denn unglücklicher kann man kaum unterliegen.
Am Sonntag den 26.03.2023 fand der 8. Spieltag der Kreisliga II Nord statt.
Unsere 3. Mannschaft hatte in dieser Runde einen kampflosen Sieg errungen, da Ihr Gegner, die 2. Mannschaft des SC Hirschau, sich aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hat.
Durch den glücklichen Umstand, dass der direkte Verfolger unserer 3. Mannschaft, die Schachfreunde Roding, ihr Auswärtsspiel beim SV Oberviechtach verloren haben, ist der Vorsprung auf fünf Punkte angewachsen und kann bei noch zwei verbleibenden Runden nicht mehr eingeholt werden.
Wir möchten unserer 3. Mannschaft zur vorzeitigen Meisterschaft recht herzlich gratulieren und uns bei allen Spielern für Ihren Einsatz bedanken!
Am 8. und vorletzten Spieltag ging es für uns zum Tabellenvorletzten und stark abstiegsgefährdeten SC Postbauer-Heng. Für beide Mannschaften ging es um alles, für uns darum im Meisterschaftsrennen dran zu bleiben und für Postbauer um die vermutlich letzte Chance den drohenden Abstieg doch noch zu vermeiden. Dementsprechend stark und fast in Bestbesetzung waren die Teams aufgestellt und leisteten sich, von taktisch motivierten Ausnahmen abgesehen, bis zum Schluss einen erbitterten Kampf um jeden halben Punkt.
An Brett 1 (W) eröffnete FM Zdenek Haba mit dem Doppelschritt des c-Bauern, landete aber durch Zugumstellung im angenommenen Damengambit. Hier wählte er mit der Besetzung des Zentrums die aggressivste Vorgehensweise, doch sein Gegner zeigte sich gut vorbereitet und so kam es nach dem Rückgewinn des Bauern in völlig ausgeglichener Stellung zu einer dreimaligen Zugwiederholung und frühem Remisschluss. (½-½)
An Brett 2 (S) wählte Tobias Brunner gegen die angedeutete Reti-Eröffnung seines Gegners den klassischen Zentrumsvorstoß mit dem d-Bauern. Durch Zugumstellung manövrierten sich die Kontrahenten über das abgelehnte Damengambit schließlich in die Katalanische Eröffnung. Bis zum Abschluss der Figurenentwicklung gingen beide Spieler sehr vorsichtig zu Werke und schon im 13. Zug wurde in völlig ausgeglichener Stellung die Remisvereinbarung unterzeichnet. (1-1)
An Brett 4 (S) sah sich Philipp Mark mit der Wiener Partie konfrontiert, die nach wenigen Zügen zu einem Vierspringerspiel mutierte. Schon im 8. Zug wagte der Postbauerer einen riskanten Zentrumsvorstoß auf den Philipp sich jedoch bestens vorbereitet zeigte. Nach einem Schlagabtausch in der e-Linie kam der Gastgeber in Schwierigkeiten, denn obwohl beide Spieler das Rochaderecht verloren hatten, erwies sich die weiße Königsstellung als wesentlich anfälliger. Als auch noch Zeitdruck für den Gegner hinzukam, ließ sich der Windischeschenbacher die Initiative nicht mehr entreissen und brachte die Figurenkoordination seines Kontrahenten gehörig durcheinander. Bereits in hochgradiger Zeitnot vermochte der Heimspieler seine Verteidigung nicht mehr zu organisieren, verlor eine Figur und wurde zu guter Letzt auch noch matt gesetzt. (1-2)
An Brett 6 (S) versuchte Jindrich Novak seinen Gegner schon mit den ersten Zügen aus der Theorie zu bringen, was schließlich zu einem unregelmäßigen Damenbauernspiel und völlig unbekannten Stellungsbildern führte. Nichtsdestotrotz schien der Weiße die etwas besseren Aussichten zu haben, doch dann fand Jindrich ein starkes Schein-Springeropfer, das ihm kompletten Ausgleich bescherte. Im Mittelspiel hielt sich die Partie dauerhaft die Waage und nachdem alle Leichtfiguren getauscht waren, bot der Postbauerer in einem reinen und völlig ausgeglichenen Schwerfigurenendspiel Remis an, das aber zur allgemeinen Überraschung abgelehnt wurde. Im Bestreben sein Weiterspielen zu rechtfertigen, überzog der Windischeschenbacher dann jedoch gewaltig und fand sich plötzlich in einer glatten Verluststellung wieder. Nur der gegnerischen Zeitnot hatte er es zu verdanken, dass nicht schon nach wenigen Zügen der Vorhang fiel. Mehrfach ließ der Gastgeber leichte Gewinne aus, nur um direkt nach der Zeitkontrolle seinen gesamten Vorteil zu vergeben. Eigentlich schien das Remis nun beschlossene Sache zu sein, doch dann griff Jindrich schwer daneben und sein Gegner hätte wieder gewinnen können. Doch er fand die versteckte Wendung nicht und stellte zum Entsetzen der Heimmannschaft drei Züge später die Partie endgültig ein. Eine Achterbahn der Gefühle mit einem mehr als glücklichen Ende für uns. (1-3)
An Brett 8 (S) wendete Jungtalent Milo Müller als würdiger Vertreter des erkrankten Jaroslav Illetsko die Sizilianische Verteidigung an, die von seinem Gegner in die Rossolimo-Variante gelenkt wurde. In einem schwerblütigen Zentrumskampf erarbeitete sich der Postbauerer einen kleinen Vorteil, den er dank Milos umsichtiger Stellungsbehandlung jedoch nicht in etwas Greifbares umwandeln konnte. Um den 20. Zug herum wendete sich das Blatt und der Windischeschenbacher hätte nun seinerseits Vorteil erreichen können, doch er ging an dieser Chance vorbei und so landete man in einem etwa ausgeglichenen Turm- und Springerendspiel. Als dem Heimspieler bei beidseitig knapp werdender Bedenkzeit ein Fehler unterlief, hätte Milo eine Gewinnstellung erreichen können, doch leider verpasste er die Gelegenheit. Zwei Züge später stellte er die Partie eigentlich ein, doch wie durch ein Wunder stimmte sein Gegner einem Remis durch Zugwiederholung zu. Ein skurriles Ende einer interessanten und spannenden Partie. (1½-3½)
An Brett 5 (W) wurde Stephan Schmahl mit der Altindischen Verteidigung konfrontiert und entschied sich zur üblichen Besetzung des Zentrums mit drei Bauern. Sein Gegner zeigte sich gut vorbereitet, wählte eine interessante Nebenvariante und erreichte schon bald nach der Eröffnung eine ausgeglichene Stellung. Auf der Suche nach einem nicht vorhandenen Vorteil verbrauchte Stephan schon bis zum 20. Zug einen Großteil seiner Bedenkzeit und war in der Folge gezwungen schneller zu ziehen. So kam es zu einigen Ungenauigkeiten, die sein Gegner jedoch nicht ausnutzte. Das Blatt wendete sich als der Heimspieler sich in eine passive Stellung drängen ließ und fortan nur noch mit Verteidigung beschäftigt war. Bei inzwischen beidseitig knapper Bedenkzeit fand der Windischeschenbacher jedoch keinen gewinnverheissenden Plan und verspielte seinen Vorteil wieder. Kurz vor der Zeitkontrolle überschlugen sich die Ereignisse und innerhalb von drei Zügen stand Stephan zweimal auf Gewinn, übersah zu seinem Leidwesen aber beide Möglichkeiten. Als er schließlich keinen Vorteil mehr entdecken konnte, wickelte er durch Zugwiederholung zum Remis ab. (2-4)
An Brett 3 (W) wählte Christian Müller gegen die Sizilianische Verteidigung erneut die Alapin-Variante, die schließlich in eine typische Mittelspielstellung mit einem schwarzen Isolani auf d5 mündete. Christian behandelte die Stellung umsichtig und versuchte lange Zeit einen kleinen Vorteil zu bewahren, doch auch sein Gegner zeigte sich auf der Höhe des Geschehens und konnte das Gleichgewicht halten. Als eigentlich schon alles auf ein Remis hindeutete, unterlief dem Windischeschenbacher direkt nach der Zeitkontrolle ein schwerer Fehler, von dem er sich nicht mehr zu erholen vermochte. Sein König wurde paralysiert und so hatte der Gegner auf dem ganzen Spielfeld freie Hand für die entscheidende Aktion. Als das Eindringen des gegnerischen Königs in die eigene Stellung nicht mehr zu verhindern war, gab Christian die aussichtslose Partie auf. (3-4)
An Brett 7 (W) spielte Miroslav Kalous gegen eine Art Wolga-Gambit, gab den Bauern aber sofort auf b6 zurück. Nach wenig überzeugender Stellungsbehandlung seines Gegners und einer eher untypischen Abriegelung des Zentrums hätte Mirek schon früh einen klaren Vorteil erreichen können, entschied sich aber für das Öffnen des Zentrums, um so Druck gegen den rückständigen Bauern auf d6 auszuüben. Es entwickelte sich ein lebhaftes Mittelspiel, in dem beide Kontrahenten starke Springervorposten in der Brettmitte etablieren konnten. Der Windischeschenbacher blieb lange Zeit Herr der Lage, manövrierte geduldig und konnte als Aktivposten das Läuferpaar verzeichnen. Doch als er gleich mehrfach den starken Bauernhebel b4 verpasste, konnte sein Gegner die Chancen wieder ausgleichen. Kurz vor der Zeitkontrolle unterlief dem Postbauerer dann ein schwerer Fehler, der nicht nur einen wichtigen Bauern kostete, sondern auch noch zu einer passiven Verteidigungsstellung ohne Gegenspiel führte. Mirek nutzte die sich bietende Gelegenheit und avancierte letztendlich zum Matchwinner. Er ließ seinen Gegner nicht mehr zur Ruhe kommen, gewann einen zweiten Bauern und zwang seinen Kontrahenten kurz vor dem Matt zur Aufgabe. (3-5)
Nach diesem mehr als hart erkämpften Sieg bleibt die Tabellensituation nahezu unverändert. Leider ist uns nur eine minimale Reduzierung des Rückstands um einen halben Brettpunkt gelungen, so dass wir in der letzten Runde auf Schützenhilfe aus Forchheim angewiesen sind, um unseren Traum von der Meisterschaft tatsächlich noch zu verwirklichen.
Zum Saisonfinale empfangen wir am 23. April den SK Herzogenaurach, ein Team das mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hat und deshalb völlig unbeschwert aufspielen kann. Um unsere Chancen zu bewahren ist ein Sieg Pflicht, was unter den beschriebenen Umständen sicher kein Selbstläufer werden wird, wie auch die nur äusserst knappe 3.5-4.5 Niederlage von Herzogenaurach gegen Regensburg gezeigt hat. Lachender Dritter könnte zudem die SGem Fürth werden, die im Falle eines Sieges von Forchheim in Regensburg und eines Unentschiedens von uns mit einem Sieg gegen den bereits feststehenden Absteiger Büchenbach im letzten Augenblick an allen Konkurrenten vorbeiziehen könnte. Das witzige LigaOrakel hat sich die Mühe gemacht, die Wahrscheinlichkeiten auszurechnen und visuell aufzubereiten. Genießen wir einfach die Vorhersage, freuen uns auf eine spannende letzte Runde und nehmen es wie es kommt!
Mit einer guten Aufstellung trat unsere dritte Mannschaft am 12. März zum Lokalderby in Erbendorf an.
Schon sehr früh machte sich Optimismus breit, als Benedikt Stock am dritten Brett mehr und mehr Material gewann. Seinem Gegner war die Russische Verteidigung gründlich missglückt.
Auch am zweiten Brett konnte Michael Betz in einem Abtausch-Franzosen schon früh einen Bauern gewinnen, nachdem sein Gegner ungewöhnlich und sehr zurückhaltend agierte.
Siegfried Stelzer am Spitzenbrett kam ebenfalls sehr gut aus der Eröffnung und setzte seinem Gegner in einer spanischen Variante mächtig zu.
Am vierten Brett spielte Benedikt Sperber die Ragosin-Variante im Damengambit und erhielt eine ausgeglichene Stellung.
Dann aber tat man sich auf Windischeschenbacher Seite nicht ganz so leicht, wie man es gerne gehabt hätte.
Benedikt Stock setzte seinen Gegner schließlich Matt und stellte die 1-0 Führung sicher.
Michael wickelte in ein Endspiel ab und versuchte langsam und geduldig seinen Mehrbauern und einen dem gegnerischen Läufer überlegenen Springer zu verwerten. Der Erbendorfer Schachfreund hätte sich aber an mancher Stelle zäher verteidigen können und gab auf, nachdem er in einem Turmendspiel einen zweiten Bauern verloren hätte. Mit der Aktivierung seines Turmes statt der Kapitulation wäre aber ein sehr starkes Gegenspiel möglich gewesen (2-0).
Benedikt Sperber war inzwischen in einem Damenendspiel angekommen, das ihm aber mehr und mehr entglitt. Sein unerfahrener Gegner, der seine erste Partie in der Mannschaft spielte, ließ nichts mehr anbrennen und verkürzte auf 1-2.
An Brett 1 war Siegfried nicht energisch genug zu Werk gegangen und sein Gegner hatte sich aus seiner schwierigen Lage befreien können. In ausgeglichener Stellung einigte man sich schließlich auf ein Remis, was den Windischeschenbachern den nicht unverdienten aber nicht so leichten 2,5-1,5 Mannschaftssieg sicherte.
Am vergangenen Sonntag kam es im Feuerwehrhaus zum mit Hochspannung erwarteten Spitzenduell mit dem noch verlustpunktfreien Tabellenführer SC Bavaria Regensburg.
Während wir in Bestaufstellung antreten konnten, mussten die Hauptstädter auf einige Spieler verzichten, die sich entweder krank gemeldet oder aufgrund der Doppelbelastung mit der 2. Bundesliga dort inzwischen festgespielt hatten. Nichtsdestotrotz waren die Gäste allemal konkurrenzfähig, was sich auch in der nur geringfügig schlechteren durchschnittlichen Wertungszahl widerspiegelte.
Es entwickelte sich ein lange Zeit ausgeglichener Kampf, in dem wir zwar 0-2 in Rückstand gerieten, diesen jedoch postwendend in eine 3-2 Führung verwandeln konnten. Die Entscheidung brachten schließlich die letzten drei noch laufenden Partien, von denen zwei sehr günstig für uns aussahen und am Ende auch tatsächlich gewonnen werden konnten.
An Brett 6 (W) wählte Jindrich Novak die Abtausch-Variante gegen die Slawische Verteidigung, ging aber in der Folge erst zu zögerlich, dann zu optimistisch zu Werke und hätte sich schon im frühen Mittelspiel nicht über einen klaren Nachteil beschweren können. Sein junger Gegner entschied sich jedoch zu einer ruhigeren Vorgehensweise, die ihm allerdings ebenfalls die besseren Aussichten versprach. Nachdem der Regensburger zwei weitere Male den richtigen und klar vorteilhaften Abtausch verpasste, hätte Jindrich wieder eine ausgeglichene Stellung erreichen können, griff jedoch entscheidend fehl, verlor einen Bauern und landete in einem hoffnungslosen Endspiel in dem der gegnerische Freibauer letztlich den Tag entschied. (0-1)
An Brett 2 (W) behandelte Tobias Brunner die italienische Eröffnung eher zahm und ambitionslos, erreichte aber nichtsdestotrotz nach 12 Zügen eine ausgeglichene Stellung. Nach Abschluss der Figurenentwicklung entschied er sich jedoch fataler Weise für die lange Rochade und wurde umgehend vom Regensburger am Damenflügel attackiert. Der schnell vorgetragene schwarze Bauernsturm brachte Tobias schwer in Bedrängnis und solchermaßen unter Druck fand er keine befriedigende Verteidigung mehr. Sein Gegner öffnete mittels Bauernhebel Linien gegen den weißen König und drang entscheidend in die Stellung ein. Nach schwerem Materialverlust musste der Windischeschenbacher den aussichtslosen Kampf schließlich aufgeben. (0-2)
An Brett 7 (S) entschied sich Jaroslav Illetsko für die sogenannte Moderne Verteidigung in der er der frühen Zentrumsüberlegenheit seines Gegners mit sofortigen Bauernhebeln von der Flanke begegnete. Zum Ausgleich genügte dies jedoch nicht und schon im 9. Zug hätte der Regensburger klaren Vorteil erreichen können. Zu dessen Leidwesen wählte er jedoch eine ungünstige Figurenaufstellung und so konnte Jaroslav seine Stellung stabilisieren. Im Mittelspiel unterlief dem Gast dann ein Fehler, der das Schlachtenglück wendete. Doch auch der Windischeschenbacher nutzte seine plötzlich vorhandenen Chancen nicht optimal und entschied sich schließlich zu einem spekulativen Figurenopfer, um diese Ablenkung zu einem direkten Angriff gegen den weißen König zu nutzen. Der Plan schien aufzugehen, wäre da nicht eine fantastische Rettung in Form eines (Schein-)Damenopfers möglich gewesen, welches zu einem haltbaren Turmendspiel und wahrscheinlichem Remis geführt hätte:
Unter Zeitdruck verpasste der Regensburger diesen letzten Strohhalm und musste sich schließlich kurz vor dem Matt geschlagen geben. (1-2)
An Brett 5 (S) eröffnete Stephan Schmahl mit der Französischen Verteidigung und bekämpfte die Vorstoßvariante seines Gegner mit einem strategischen Läufertauschangebot, das ihm gute Chancen auf Ausgleich bieten sollte. Der Regensburger hatte jedoch andere Pläne und wich dem Tausch aus, obwohl dies bedeutete, dass die Rochade für ihn bis auf weiteres unmöglich sein würde. Die anschließenden Züge waren geprägt von zögerlicher Entwicklung und beidseitiger Abwartetaktik am Damenflügel bis sich der Weißspieler völlig überraschend zu einem riskanten Bauernvorstoß am Königsflügel hinreissen ließ. Stephan konterte folgerichtig durch einen Angriff im Zentrum, wodurch seine Figuren plötzlich zum Leben erwachten und dem immer noch in der Brettmitte festhängenden gegnerischen König zu Leibe rückten. Zwar verpasste der Windischeschenbacher mehrere Möglichkeiten, die Partie sofort zu beenden, doch letztlich fand er eine elegante Abwicklung in ein klar gewonnenes Turmendspiel, das er sicher verwertete. (2-2)
An Brett 1 (S) wählte FM Zdenek Haba gegen die Königsbauereröffnung seiner Gegnerin ebenfalls die Moderne Verteidigung, allerdings mit einem strategisch völlig anderen Ansatz. Sein Spiel war geprägt von verhaltenem Spiel im Zentrum und dem Doppelfianchetto seiner Läufer. Die Regensburgerin zeigte sich davon unbeeindruckt und erarbeite sich durch gradlinige Entwicklung einen kleinen, aber dauerhaften Vorteil. Eingangs des Mittelspiels agierte sie dann etwas zu zögerlich, so dass Zdenek die Stellung wieder hätte ausgleichen können. Doch leider unterlief ihm ein taktischer Fehler, der einen Bauern kostete und ihn an den Rand der Niederlage brachte. Nur der aufkommenden Zeitnot und daraus folgender Ungenauigkeiten seiner Gegnerin hatte er es zu verdanken, dass er noch einmal den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte. Als der Regensburgerin schließlich auch noch ein grober Fehler unterlief, wendete sich das Blatt vollkommen. Aus dem Minusbauern wurde ein Plusbauer und eine glatte Gewinnstellung für den Windischeschenbacher. Wenige Züge später überschritt die Gastspielerin die Zeit und musste eine sehr unglückliche Niederlage quittieren. (3-2)
An Brett 4 (W) duellierte sich Philipp Mark mit seinem Gegner in der bekannten und weit ausanalysierten Mar del Plata-Variante der Königsindischen Verteidigung. Wie üblich agierte der Weiße vornehmlich am Damenflügel während Schwarz auf seine Chance zu einem Gegenangriff am Königsflügel lauerte. Philipp machte schneller Fortschritte und konnte den Regensburger in die Defensive drängen und regelrecht einschnüren. Im 21. Zug hätte der Windischeschenbacher durch einen taktischen Schlag eine strategische Gewinnstellung herbeiführen können, entschied sich jedoch leider für eine weniger vorteilhafte Fortsetzung, die ihm aber immer noch die klar besseren Aussichten versprach. Erst als er drei Züge später unbedingt einen bedeutungslosen Bauern gewinnen wollte statt seinen Springer aggressiv im Feindesland zu platzieren, ging sein schöner Vorteil verloren. Der Gegner konnte seine Figuren aktivieren und in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel abwickeln, in dem der weiße Mehrbauer keine Rolle spielte. Nach einem Geplänkel über weitere 30 Züge wurde schließlich das unvermeidliche Remis unterschrieben. (3½-2½)
An Brett 3 (S) setzte Christian Müller gegen die Jobava-Variante des Londoner Systems auf einen frühen Bauerntausch im Zentrum und erreichte nach Abschluss der Figurenentwicklung eine ausgeglichene Stellung. Auch im Mittelspiel hielten sich die Chancen lange Zeit die Waage, doch dann unterlief Christian eine Unachtsamkeit, die seinem Gegner ein äußerst chancenreiches Figurenopfer für zwei Bauern und Königsangriff erlaubt hätte. Zu unserem Glück übersah der Regensburger diese Möglichkeit oder konnte die schwierigen Varianten bei tickender Uhr nicht abschließend berechnen und beurteilen. So blieb der Windischeschenbacher im Spiel und konnte seine Verteidigung wieder organisieren. Angesichts des sich zuspitzenden Mannschaftskampfes versuchte der Gastspieler wenig später ein Qualitätsopfer im Tausch gegen die Kontrolle der schwarzen Felder, was sich jedoch als untauglich erweisen sollte. Christian gelang es den gegnerischen Läufer zu blockieren und durch Rückgabe der Qualität die weißen Bauernschwächen am Damenflügel aufs Korn zu nehmen. Nach Erreichen der Zeitkontrolle kristallisierte sich ein für ihn klar vorteilhaftes Endspiel heraus, das er nach Forcierung des Damentauschs souverän zum Sieg führte. (4½-2½)
An Brett 8 (W) schlug Miroslav Kalous das Angebot gegen die Königsindische Verteidigung zu spielen aus und entschied sich stattdessen dazu seinen c-Bauern zurückzuhalten und mittels Doppelfianchetto mehr positionellen Bahnen zu folgen. Nach weitestgehend normaler Entwicklung ergab sich für Miroslav die Möglichkeit zur Herbeiführung eines interessanten Ungleichgewichts von Turm + zwei Bauern gegen zwei Springer, doch auch er übersah diese Fortsetzung oder konnte die Konsequenzen am Brett nicht zufriedenstellend beurteilen. So blieb das Mittelspiel völlig ausgeglichen und auch im nach zahlreichem Figurentausch entstandenen Turm-Springer-Endspiel hatte der Windischeschenbacher bestenfalls einen symbolischen Vorteil aufgrund seiner etwas aktiveren Figuren. Kurz vor der Zeitkontrolle unterlief dem Regensburger erst ein kleiner, dann ein grober Fehler, der zum sofortigen Verlust hätte führen können, die jedoch beide ungeahndet blieben. In beidseitiger Zeitnot häuften sich die Fehler und mal stand Miroslav glatt auf Gewinn und mal war die Stellung wieder völlig ausgeglichen. Schließlich kam es wie es kommen musste und wie weiland einst von Dr. Tartakower so eloquent formuliert: „Der vorletzte Fehler gewinnt!“. Im 53. Zug warf der Windischeschenbacher den Gewinn einzügig weg, nur um ihn postwendend wieder auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. Und diesmal griff er zu und zwang seinen Gegner zur sofortigen Aufgabe. (5½-2½)
Maßgeblichen Anteil am Erfolg an diesem Tag hatten unsere Schwarzbretter, die alle vier Partien gewinnen konnten! Eine Quote die es wahrlich nicht alle Tage gibt! Und apropos vier Siege. Jaroslav steht nun mit seinen 81 Lenzen bei 4 aus 4, eine sagenhafte Leistung in seinem Alter! Gratulation!
Nach diesem etwas glücklichen und in der Höhe völlig unerwarteten Sieg und dem gleichzeitigen 4-4 der fränkischen Titelkonkurrenten aus Fürth und Forchheim konnte sich die Mannschaft auf den 2. Platz vorarbeiten und liegt nun nur noch zwei Brettpunkte hinter dem weiterhin in Führung liegendem Spitzenreiter aus Regensburg.
In zwei Wochen reisen wir zum letzten Auswärtsspiel der Saison zum aktuellen Tabellenvorletzten nach Postbauer-Heng. Die Gastgeber befinden sich in akuter Abstiegsgefahr und stehen aufgrund ihrer geringen Brettpunktausbeute mit dem Rücken zur Wand. Insofern wird dieser Kampf sicher kein Selbstläufer und erfordert von unserer Seite höchste Konzentration, um die Chance auf den Meistertitel nicht vorzeitig zu verspielen. Die Spannung nähert sich dem Siedepunkt, packen wir’s an!
In der 6. Runde der Regionalliga reisten wir zum aktuellen Tabellenschlusslicht, der SG Büchenbach/Roth. Für unseren ausgesprochen freundlichen Gastgeber war es wohl die letzte Chance, sich noch einmal gegen den drohenden Abstieg zu stemmen, doch auch an diesem Spieltag mussten die Büchenbacher schon vor dem Start den ersten Nackenschlag verkraften, da eines ihrer Spitzenbretter kurzfristig wegen Krankheit ausfiel und ein Ersatz nicht mehr aufzutreiben war. Zwar mussten auch wir auf Miroslav Kalous und Jaroslav Illetsko verzichten, doch durch die erfahrenen alten Haudegen Jürgen Zant und Rudolf Schön wurden sie mehr als angemessen vertreten. Die Vorzeichen standen also auf Sieg, doch einfach sollte es keinesfalls werden.
An Brett 2 (S) erreichte Tobias Brunner zwar als letzter den Spielsaal, doch dafür durfte er als erster wieder gehen. Da sein Gegner nicht antreten konnte, kam Tobias zu einem kampflosen Punkt. Für beide Seiten mehr als unbefriedigend aber völlig unverschuldet und die Führung für uns. (0-1)
An Brett 4 (S) wurde Philipp Mark in der Damenindischen Verteidigung mit einem frühen Bauernvorstoß im Zentrum konfrontiert. Diesen beantwortete er gewohnt cool und als sein Gegner in der Folge die optimale zum Ausgleich führende Fortsetzung verpasste, gewann er eben diesen Bauern und erreichte dadurch schon früh klaren Vorteil. Die anschließenden Versuche des Büchenbachers die Stellung zu verkomplizieren brachten Spannung in die Partie und wären um ein Haar von Erfolg gekrönt gewesen. In dieser Phase fand Philipp nicht die besten Züge und so hätte sein Gegner erneut eine ausgeglichene Stellung erreichen können. Doch stattdessen unterlief ihm ein schwerer Fehler, der eine Figur und damit die Partie kostete. (0-2)
An Brett 1 (W) duellierte sich FM Zdenek Haba mit seinem Gegner in der Katalanischen Eröffnung. Beide Kontrahenten zeigten sich theoretisch gut vorbereitet und auf der Höhe des Geschehens. Über das Mittelspiel bis hinein ins Endspiel verließ die Partie nie die Remisbreite und so einigte man sich schließlich in einer weitgehend ereignislosen Begegnung auf ein leistungsgerechtes Unentschieden. (½-2½)
An Brett 5 (W) versuchte Stephan Schmahl sein Glück in einem Damenbauernspiel, bog aber schon früh falsch ab und geriet aus der Eröffnung heraus in Schwierigkeiten. Der Versuch die Stellung mit einem Zentrumsvorstoß auszugleichen erwies sich als Boomerang und fortan musste er sich nicht nur in die Defensive begeben, sondern geriet auf der Suche nach einem Ausweg auch noch in Zeitnot. Zu seinem Glück fand der Gegner lange Zeit keinen überzeugenden Plan und so gelang es Stephan die Stellung wieder auszugleichen. Die anstrengende Verteidigung hatte jedoch viel Zeit und Kraft gekostet und nach einem schweren Fehler hätte der Büchenbacher eine Gewinnstellung erreichen können. Als er aber auch diese Gelegenheit verpasste, verflachte die Partie und nach dreimaliger Zugwiederholung einigte man sich auf ein für den Windischeschenbacher schmeichelhaftes Remis. (1-3)
An Brett 6 (S) entschied sich Jindrich Novak zum wiederholten Mal in dieser Saison für die Philidor-Verteidigung und erreichte eingangs des Mittelspiels eine ausgeglichene Stellung. Doch dann unterlief ihm ein Fehler, der ihn dauerhaft in die Defensive zwang. Es gelang dem Büchenbacher den Vorteil zu verdichten, einen Bauern zu gewinnen und kurz vor der Zeitkontrolle stand er glatt auf Gewinn. Doch statt den Sack endgültig zuzumachen, unterlief ihm ein unglaublicher Schnitzer, der die Partie vollkommen auf den Kopf stellte. Jindrich gewann eine Figur und hatte nun seinerseits ein gewonnenes Endspiel auf dem Brett. Zwar übersah er auf dem Weg zum Ziel ein Matt in sechs und noch eines in neun, doch schlussendlich konnte er den wichtigen, aber mehr als glücklichen Punkt für uns eintüten. (1-4)
An Brett 3 (W) wendete Christian Müller in der Vorstoß-Variante der Caro-Kann Verteidigung einen seltenen, aber giftigen Zug an, der seinen Gegner sichtlich überraschte. Mit Raumvorteil und Initiative ausgestattet, konnte er zuversichtlich in die Zukunft blicken und einen Angriff auf den in der Mitte steckengebliebenen König vorbereiten. Als sein Gegner sich dann auch noch zu einem ungünstigen Figurentausch hinreißen ließ, stand Christian nach gerade einmal einem Dutzend Zügen praktisch auf Gewinn. In der weiteren Folge ließ er einige Möglichkeiten ungenutzt, die Partie frühzeitig zu beenden, behielt aber im Endspiel dank seines Läuferpaars, mit dem er den gegnerischen Springer komplett beherrschte, einen klaren Vorteil, den er langsam aber sicher in den wohlverdienten Sieg ummünzte. (1-5)
An Brett 8 (S) wählte Rudolf Schön die Sizilianische Verteidigung, die nach verhaltenem Spiel seines Gegners in eine ruhige und ausgeglichene Stellung mündete. Den folgenden Aufmarsch am Damenflügel beantwortete der Büchenbacher mit einem Gegenstoß im Zentrum, mit dem er jedoch nicht verhindern konnte, dass Schwarz die besseren Aussichten behielt. Leider setzte Rudi nicht energisch genug nach und sein Vorteil verpuffte. Nach einigem Lavieren und zahlreichem Figurenabtausch landeten die Kontrahenten schließlich in einem völlig ausgeglichenen reinen Schwerfigurenendspiel. Hier verkalkulierte sich der Windischeschenbacher leider, entblößte sein König, verlor die Kontrolle über die einzige offene Linie und stand fortan mit dem Rücken zur Wand. Die unsichere schwarze Königsstellung gab schließlich den Ausschlag zu Gunsten des Gastgebers und erzwang die baldige Aufgabe. (2-5)
An Brett 7 (W) gelangte Jürgen Zant durch Zugumstellung in die Englische Eröffnung, in der sein Gegner einem slawischen Aufbau vertraute. Das Mittelspiel wurde zu einem langwierigen Positionskampf, in dem zäh um kleinste Zugeständnisse gerungen wurde. Jürgen gelang es, das Läuferpaar zu gewinnen und sich somit einen dauerhaften Vorteil zu sichern. Bis zur Zeitkontrolle wogte der Kampf hin und her, ohne dass einer der Spieler nennenswerte Fortschritte erzielen konnte. In einem Dame-Läufer-Endspiel entschied sich der Windischeschenbacher auf Gewinn zu spielen, hatte aber sein Hinterland bereits so weit entblößt, dass ein Remis durch Dauerschach die logische Folge gewesen wäre. Völlig überraschend entschied sich der Büchenbacher jedoch dazu, den Damentausch zu forcieren und landete in einem schlechten gleichfarbigen Läuferendspiel, das Jürgen mit Glück und Geschick nach Hause bringen konnte. (2-6)
Nach diesem hart erkämpften, wenn auch objektiv in der Höhe etwas unverdienten Auswärtssieg ist die Mannschaft mit 10-2 Punkten nun endgültig aller Abstiegssorgen ledig und konnte sich aufgrund des 4-4 des SC Forchheim gegen Noris-Tarrasch Nürnberg sogar auf den dritten Tabellenplatz vorarbeiten:
In der nächste Runde, die am 5. März stattfindet, kommt es zum vorentscheidenden Showdown der letzten vier Titelaspiranten. Während der SC Forchheim zur SGem Fürth reist, empfangen wir zu Hause den Spitzenreiter SC Bavaria Regensburg. Hierbei sind wir zwar klarer Außenseiter, können aber völlig unbeschwert aufspielen, da wir rein gar nichts zu verlieren haben. Spannender könnte ein Ligafinale kaum sein, freuen wir uns auf den Kampf!