1. Mannschaft gerät im Spitzenspiel unter die Räder

Nach einem makellosen Saisonstart aller Mannschaften musste der Verein am vergangenen Sonntag die erste Niederlage einstecken. Im Spitzenspiel der Regionalliga Nord-Ost empfingen wir den ebenfalls noch verlustpunktfreien Tabellennachbarn der SGem Fürth. Während die Gäste in Bestbesetzung antreten konnten, mussten wir krankheitsbedingt auf Jaroslav Illetsko, einen unserer beiden „Mr. 100 %“, verzichten. Auf dem Papier waren die Gäste mit einem um 30 DWZ-Punkte höheren Schnitt zwar leichter Favorit, doch dadurch wollten wir uns nicht beeindrucken lassen und unbedingt einen Fight auf Augenhöhe liefern. Letztlich war es aber einfach nicht unser Tag und der Wettkampf endete in einem unerwarteten Fiasko.

An Brett 1 wählte FM Zdenek Haba wie geplant den Übergang von der Sizilianischen Verteidigung in den sehr flexiblen sogenannten Igel-Aufbau. Der Gegner erhielt Raumvorteil mit Angriffschancen am Königsflügel, entschied sich jedoch, zunächst abzuwarten und dem Windischeschenbacher eine Falle zu stellen, in die dieser prompt hineintappte. Nachdem Zdenek den angebotenen Bauern geschlagen hatte, wurde seine Dame von den weißen Figuren gejagt und fiel schließlich tief in der eigenen Hälfte den Häschern zum Opfer. (0-1)

An Brett 2 gelang es Tobias Brunner in einem Geschlossenen Sizilianer schon früh, sich das Läuferpaar zu sichern. Dem kommenden Angriff am Königsflügel versuchte sein Gegner durch die entgegengesetzte lange Rochade zu entrinnen, doch damit geriet er vom Regen in die Traufe. Der Angriff fand nun am Damenflügel statt und Tobias erreichte eine glatte Gewinnstellung. In der Folge fand er jedoch einfach nicht den endgültigen K.O.-Schlag und so konnte sich der Fürther noch einmal berappeln. Kurz nach der Zeitkontrolle übersah Tobias nochmals einen einfachen Gewinn und musste sich schließlich mit einem für ihn enttäuschenden Remis zufrieden geben. (½-1½)

An Brett 3 stimmte Christian Müller in einer Philidor-Verteidigung schon nach wenigen Zügen dem Damentausch zu. Im somit früh entstandenen Endspiel baute er sich gewohnt sicher auf und ohne nennenswerte Aussichten auf Vorteil einigten sich die Kontrahenten nach 13 Zügen auf ein stellungsgerechtes Remis. (1-2)

An Brett 4 wählte Philipp Mark in einem abgelehnten Damengambit eine harmlose Variante und konnte keinerlei Eröffnungsvorteil erzielen. Das folgende Mittelspiel war geprägt von ruhigen Manövern um die besten Felder für die eigenen Leichtfiguren. Letzten Endes gelang es seinem Gegner die Initiative zu übernehmen und fortan sah sich Philipp in die Verteidigung gedrängt. Es gelang dem Fürther in die weiße Stellung einzudringen und in ein klar vorteilhaftes Endspiel mit aktiverem König und einer überlegenen Springer gegen Läufer Konstellation abzuwickeln. Die Passivität seines Läufers gab schließlich den Ausschlag, dass der Windischeschenbacher in Zugzwang geriet und die aussichtslose Partie aufgab. (1-3)

An Brett 5 musste sich Stephan Schmahl in einer Sizilianischen Verteidigung mit der Alapin-Variante seines Gegners auseinandersetzen. Dies gelang ausgezeichnet und bis zum 13. Zug hatte er eine ausgeglichene Stellung erreicht. Doch dann unterlief ihm ein schwerer Fehler, der ihn eine Figur kostete. Zwar konnte er noch zwei Bauern auf der Habenseite verbuchen, doch die ungünstige Position seiner Dame führte schließlich unweigerlich zu weiterem Materialverlust und der anschließenden Aufgabe. (1-4)

An Brett 6 versuchte Jindrich Novak nach einer ruhigen Eröffnung in einem abgelehnten Damengambit durch Abtausch der Schwerfiguren schnellstmöglich in ein Endspiel überzugehen, was ihm zwar gelang, doch leider nur in einer ungünstigen Version. Sein Gegner hatte mehr Raum und die aktiveren Figuren, die er zu einem lang anhaltenden Druckspiel nutzte. Jindrich verteidigte sich gut und konnte die Chancen lange nahezu ausgeglichen halten, bis ihm im im 31. Zug ein Fehler unterlief, der ihn bis zum Schluss nicht mehr auf die Beine kommen ließ. Trotz heroischer Gegenwehr konnte er die Schwächen seiner Stellung nicht mehr verteidigen und musste schließlich nach dem 62. Zug aufgeben. (1-5)

An Brett 7 kämpfte Miroslav Kalous in einer Nebenvariante der Französischen Verteidigung von Anfang an gegen den gegnerischen Raumvorteil um Ausgleich. Sein Gegner handelte umsichtig und konnte sich nach und nach einen klaren Vorteil erspielen. Miroslav wehrte sich nach Kräften und plötzlich nahm die Partie einen dramatischen Verlauf. In Gewinnstellung unterlief dem Fürther ein schwerer Fehler, der den Vorteil verschenkte, doch er wählte eine Variante, die den Windischeschenbacher sogar in klaren Vorteil brachte. In starker Zeitnot spielte Miroslav zunächst stark, doch dann übersah er nicht nur einen einzügigen Gewinn, sondern im letzten Zug vor der Zeitkontrolle auch noch eine gegnerische Drohung und musste völlig konsterniert aufgeben. (1-6)

An Brett 8 konnte Jürgen Zant in der Abtausch-Variante des abgelehnten Damengambits nach einer Ungenauigkeit seines Gegners eine vorteilhafte Stellung erreichen. Leider nutzte er die Gunst der Stunde in Form eines Mehrtempos nicht konsequent, wonach die Stellung wieder ausgeglichen war. Im 18. Zug unterlief dem Fürther ein krasser Fehler, doch Jürgen übersah leider den einfachen Gewinn und geriet stattdessen am Damenflügel unter Druck. Nach zwei Fehlern des Gastspielers hatte der Windischeschenbacher die Partie wieder im Griff, nur um zwei Züge später seinen Springer und damit die Partie einzustellen. (1-7)

Die bisher so überzeugende Mannschaft erwischte einen rabenschwarzen Tag und unterlag völlig zurecht, wenn auch nach dem Spielverlauf sehr unglücklich, um ein bis zwei Punkte zu hoch. Aber wie sagt ein Sprichwort: lieber einmal deutlich verlieren als zweimal knapp! Nach der 3. Runde stehen die Windischeschenbacher nun auf dem 4. Tabellenplatz, drei Punkte vor der Abstiegszone. Der Blick nach oben ist zwar erst einmal verbaut, doch das gesteckte Saisonziel, der Klassenerhalt, ist weiter aus eigener Kraft zu erreichen. Zum Jahresabschluss fahren wir am 11. Dezember zum Auswärtsspiel beim SC Jäklechemie. Die Nürnberger sind Aufsteiger und belegen derzeit einen der drei Abstiegsplätze. Alle unsere Spieler brennen auf Wiedergutmachung und bei normaler Tagesform sollte ein Sieg im Bereich des Möglichen sein.

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