Dramatisches Finale in der Jugend-Landesliga Nord

Am vergangenen Samstag ging es für unser Jugendteam zum letzten Doppelspieltag der Jugend-Landesliga Nord 2022/23 nach Bamberg. Dort trafen sich alle acht Mannschaften der Liga, was eine besondere Spannung versprach. Auf unseren Nachwuchs wartete dabei mit den beiden punkt- und brettpunktgleichen Tabellenersten ein hartes Programm. Unter dem halbstündigen Gong der Wanduhr im engen Spielraum sowie unter den deutlich vernehmbaren Geräuschen aus der angrenzenden Küche der Gaststätte entwickelten sich zwei extrem enge und komplett ausgekämpfte Begegnungen, die nichts für schwache Nerven waren. So war es nicht verwunderlich, dass wir mit Hin- und Rückfahrt insgesamt 13 Stunden unterwegs waren.

In der Vormittagsrunde saßen unsere Jugendlichen dem nominell klar überlegenen SC Ansbach 1855 gegenüber. Das anderweitig bekannte „Ligaorakel“ hätte hier wohl eine 0,5:3,5 Schlappe prognostiziert. Zunächst sah es auch nicht gut aus, denn an Brett vier kam Christian Kraus nach einem verfrühten Damenzug nicht gut aus der Eröffnung. Dies kostete ihm bald eine Qualität und später die Partie. Aber aufgrund der Ereignisse an den anderen Brettern keimte plötzlich Hoffnung auf. Denn Johanna Sperber (3) kam nach ruhiger Eröffnung immer besser ins Spiel. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle hatte sie mit einem weit vorgerückten Freibauern einen gewinnverheißenden Vorteil, ließ aber ihren Gegner durch ein Dauerschach noch ins Remis entwischen. Milo Müller kam an Brett zwei im geschlossenen Sizilianer gut aus der Eröffnung. Im weiteren Verlauf führte aber ein Gegenspiel am Königflügel zum Abtausch vieler Figuren. Beim Übergang ins Leichtfigurenendspiel konnte er taktisch einen entscheidenden Bauern gewinnen und ließ sich dann den Sieg nicht mehr nehmen. Nun lag der Ausgang des Wettkampfs an Philipp Mark. Dieser hatte es am Spitzenbrett mit dem besten Spieler der Liga und vormaligen deutschen Jugendmeister zu tun. Gut vorbereitet, setzte er seinen Kontrahenten, der einen eher seltenen und etwas extravaganten Eröffnungsaufbau wählte, gehörig unter Druck und erspielte sich wohl eine strategische, aber sehr komplexe Gewinnstellung. In der Folge lieferten sich beide eine haarsträubende Zeitnotschlacht, in der Philipp die Übersicht und damit die Partie verlor. Somit stand eine sehr unglückliche 1,5:2,5 Niederlage fest.

Nach dem Mittagessen ging unser Team erneut als klarer Außenseiter („1:3 Wahrscheinlichkeit“) in das Match gegen die SG 1882 Fürth. Während die Mittelfranken mit einem Sieg Meister werden konnten, benötigte unser Nachwuchs noch einen Punkt zum sicheren Klassenerhalt. Hier wählte Christian Kraus (4) die nimzoindische Verteidigung und kam damit gut aus der Eröffnung. Im weiteren Verlauf öffnete er günstig die b-Linie, über die er mit seinen verbliebenen Figuren dem gegnerischen König auf den Pelz rücken konnte. Nach entscheidenden Materialverlust gab sein Kontrahent kurz danach auf. Johanna Sperber an Brett drei hatte nach der Eröffnung und bereits stark reduziertem Material eine komplett ausgeglichene Stellung. Danach ließ sie unnötig eine Schwächung in ihrer Bauernstruktur zu und landete prompt in einem verlorenen Turmendspiel, gefolgt von einem eigentlich aussichtslosen Bauernendspiel. Hier wurde ihr Gegner für einen Moment unaufmerksam, was Johanna gekonnt zur Bildung eines gedeckten Freibauern nutzte. Danach war das Remis unausweichlich. Im Spiel der Topscorer an Brett zwei geriet Milo Müller schon eingangs des Mittelspiels unter Druck, wehrte sich aber nach Kräften. Urplötzlich kam er zu Gegenspiel am Königsflügel, verpasste aber einen möglichen Gewinn. In der Folge ließen beide Spieler gute Möglichkeiten aus. Nach der ersten Zeitkontrolle konnte Milo dann eine Qualität gewinnen, fand aber bei offener Stellung und knapp werdender Bedenkzeit keinen Gewinnweg, wonach ein weiteres Remis quittiert wurde. Die längste Partie spielte erneut Philipp Mark (1). Die strategisch geprägte Begegnung blieb bis nach der ersten Zeitkontrolle im Gleichgewicht, wobei beide Kontrahenten den Sieg suchten. Etwas ermüdet von seinen kräftezehrenden Partien lief Philipp am Ende in eine Mattfalle, was das 2:2 Unentschieden besiegelte.

Nach diesen zwei bravourös geführten Wettkämpfen beendete unser U20-Team die Landesliga-Saison mit 7:7 Punkten auf einen sehr guten vierten Platz. Mit zwei abschließenden 2,5:1,5 Erfolgen, die durchaus möglich gewesen wären, hätte unser Nachwuchs sogar den Titel aus dem Vorjahr verteidigt.

3. Mannschaft weiter souveräner Tabellenführer

Mit einer guten Aufstellung trat unsere dritte Mannschaft am 12. März zum Lokalderby in Erbendorf an.

Schon sehr früh machte sich Optimismus breit, als Benedikt Stock am dritten Brett mehr und mehr Material gewann. Seinem Gegner war die Russische Verteidigung gründlich missglückt.

Auch am zweiten Brett konnte Michael Betz in einem Abtausch-Franzosen schon früh einen Bauern gewinnen, nachdem sein Gegner ungewöhnlich und sehr zurückhaltend agierte.

Siegfried Stelzer am Spitzenbrett kam ebenfalls sehr gut aus der Eröffnung und setzte seinem Gegner in einer spanischen Variante mächtig zu.

Am vierten Brett spielte Benedikt Sperber die Ragosin-Variante im Damengambit und erhielt eine ausgeglichene Stellung.

Dann aber tat man sich auf Windischeschenbacher Seite nicht ganz so leicht, wie man es gerne gehabt hätte.

Benedikt Stock setzte seinen Gegner schließlich Matt und stellte die 1-0 Führung sicher.

Michael wickelte in ein Endspiel ab und versuchte langsam und geduldig seinen Mehrbauern und einen dem gegnerischen Läufer überlegenen Springer zu verwerten. Der Erbendorfer Schachfreund hätte sich aber an mancher Stelle zäher verteidigen können und gab auf, nachdem er in einem Turmendspiel einen zweiten Bauern verloren hätte. Mit der Aktivierung seines Turmes statt der Kapitulation wäre aber ein sehr starkes Gegenspiel möglich gewesen (2-0).

Benedikt Sperber war inzwischen in einem Damenendspiel angekommen, das ihm aber mehr und mehr entglitt. Sein unerfahrener Gegner, der seine erste Partie in der Mannschaft spielte, ließ nichts mehr anbrennen und verkürzte auf 1-2.

An Brett 1 war Siegfried nicht energisch genug zu Werk gegangen und sein Gegner hatte sich aus seiner schwierigen Lage befreien können. In ausgeglichener Stellung einigte man sich schließlich auf ein Remis, was den Windischeschenbachern den nicht unverdienten aber nicht so leichten 2,5-1,5 Mannschaftssieg sicherte.

1. Mannschaft gelingt Coup gegen Spitzenreiter Bavaria Regensburg

Am vergangenen Sonntag kam es im Feuerwehrhaus zum mit Hochspannung erwarteten Spitzenduell mit dem noch verlustpunktfreien Tabellenführer SC Bavaria Regensburg.

Während wir in Bestaufstellung antreten konnten, mussten die Hauptstädter auf einige Spieler verzichten, die sich entweder krank gemeldet oder aufgrund der Doppelbelastung mit der 2. Bundesliga dort inzwischen festgespielt hatten. Nichtsdestotrotz waren die Gäste allemal konkurrenzfähig, was sich auch in der nur geringfügig schlechteren durchschnittlichen Wertungszahl widerspiegelte.

Es entwickelte sich ein lange Zeit ausgeglichener Kampf, in dem wir zwar 0-2 in Rückstand gerieten, diesen jedoch postwendend in eine 3-2 Führung verwandeln konnten. Die Entscheidung brachten schließlich die letzten drei noch laufenden Partien, von denen zwei sehr günstig für uns aussahen und am Ende auch tatsächlich gewonnen werden konnten.

An Brett 6 (W) wählte Jindrich Novak die Abtausch-Variante gegen die Slawische Verteidigung, ging aber in der Folge erst zu zögerlich, dann zu optimistisch zu Werke und hätte sich schon im frühen Mittelspiel nicht über einen klaren Nachteil beschweren können. Sein junger Gegner entschied sich jedoch zu einer ruhigeren Vorgehensweise, die ihm allerdings ebenfalls die besseren Aussichten versprach. Nachdem der Regensburger zwei weitere Male den richtigen und klar vorteilhaften Abtausch verpasste, hätte Jindrich wieder eine ausgeglichene Stellung erreichen können, griff jedoch entscheidend fehl, verlor einen Bauern und landete in einem hoffnungslosen Endspiel in dem der gegnerische Freibauer letztlich den Tag entschied. (0-1)

An Brett 2 (W) behandelte Tobias Brunner die italienische Eröffnung eher zahm und ambitionslos, erreichte aber nichtsdestotrotz nach 12 Zügen eine ausgeglichene Stellung. Nach Abschluss der Figurenentwicklung entschied er sich jedoch fataler Weise für die lange Rochade und wurde umgehend vom Regensburger am Damenflügel attackiert. Der schnell vorgetragene schwarze Bauernsturm brachte Tobias schwer in Bedrängnis und solchermaßen unter Druck fand er keine befriedigende Verteidigung mehr. Sein Gegner öffnete mittels Bauernhebel Linien gegen den weißen König und drang entscheidend in die Stellung ein. Nach schwerem Materialverlust musste der Windischeschenbacher den aussichtslosen Kampf schließlich aufgeben. (0-2)

An Brett 7 (S) entschied sich Jaroslav Illetsko für die sogenannte Moderne Verteidigung in der er der frühen Zentrumsüberlegenheit seines Gegners mit sofortigen Bauernhebeln von der Flanke begegnete. Zum Ausgleich genügte dies jedoch nicht und schon im 9. Zug hätte der Regensburger klaren Vorteil erreichen können. Zu dessen Leidwesen wählte er jedoch eine ungünstige Figurenaufstellung und so konnte Jaroslav seine Stellung stabilisieren. Im Mittelspiel unterlief dem Gast dann ein Fehler, der das Schlachtenglück wendete. Doch auch der Windischeschenbacher nutzte seine plötzlich vorhandenen Chancen nicht optimal und entschied sich schließlich zu einem spekulativen Figurenopfer, um diese Ablenkung zu einem direkten Angriff gegen den weißen König zu nutzen. Der Plan schien aufzugehen, wäre da nicht eine fantastische Rettung in Form eines (Schein-)Damenopfers möglich gewesen, welches zu einem haltbaren Turmendspiel und wahrscheinlichem Remis geführt hätte:

Unter Zeitdruck verpasste der Regensburger diesen letzten Strohhalm und musste sich schließlich kurz vor dem Matt geschlagen geben. (1-2)

An Brett 5 (S) eröffnete Stephan Schmahl mit der Französischen Verteidigung und bekämpfte die Vorstoßvariante seines Gegner mit einem strategischen Läufertauschangebot, das ihm gute Chancen auf Ausgleich bieten sollte. Der Regensburger hatte jedoch andere Pläne und wich dem Tausch aus, obwohl dies bedeutete, dass die Rochade für ihn bis auf weiteres unmöglich sein würde. Die anschließenden Züge waren geprägt von zögerlicher Entwicklung und beidseitiger Abwartetaktik am Damenflügel bis sich der Weißspieler völlig überraschend zu einem riskanten Bauernvorstoß am Königsflügel hinreissen ließ. Stephan konterte folgerichtig durch einen Angriff im Zentrum, wodurch seine Figuren plötzlich zum Leben erwachten und dem immer noch in der Brettmitte festhängenden gegnerischen König zu Leibe rückten. Zwar verpasste der Windischeschenbacher mehrere Möglichkeiten, die Partie sofort zu beenden, doch letztlich fand er eine elegante Abwicklung in ein klar gewonnenes Turmendspiel, das er sicher verwertete. (2-2)

An Brett 1 (S) wählte FM Zdenek Haba gegen die Königsbauereröffnung seiner Gegnerin ebenfalls die Moderne Verteidigung, allerdings mit einem strategisch völlig anderen Ansatz. Sein Spiel war geprägt von verhaltenem Spiel im Zentrum und dem Doppelfianchetto seiner Läufer. Die Regensburgerin zeigte sich davon unbeeindruckt und erarbeite sich durch gradlinige Entwicklung einen kleinen, aber dauerhaften Vorteil. Eingangs des Mittelspiels agierte sie dann etwas zu zögerlich, so dass Zdenek die Stellung wieder hätte ausgleichen können. Doch leider unterlief ihm ein taktischer Fehler, der einen Bauern kostete und ihn an den Rand der Niederlage brachte. Nur der aufkommenden Zeitnot und daraus folgender Ungenauigkeiten seiner Gegnerin hatte er es zu verdanken, dass er noch einmal den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte. Als der Regensburgerin schließlich auch noch ein grober Fehler unterlief, wendete sich das Blatt vollkommen. Aus dem Minusbauern wurde ein Plusbauer und eine glatte Gewinnstellung für den Windischeschenbacher. Wenige Züge später überschritt die Gastspielerin die Zeit und musste eine sehr unglückliche Niederlage quittieren. (3-2)

An Brett 4 (W) duellierte sich Philipp Mark mit seinem Gegner in der bekannten und weit ausanalysierten Mar del Plata-Variante der Königsindischen Verteidigung. Wie üblich agierte der Weiße vornehmlich am Damenflügel während Schwarz auf seine Chance zu einem Gegenangriff am Königsflügel lauerte. Philipp machte schneller Fortschritte und konnte den Regensburger in die Defensive drängen und regelrecht einschnüren. Im 21. Zug hätte der Windischeschenbacher durch einen taktischen Schlag eine strategische Gewinnstellung herbeiführen können, entschied sich jedoch leider für eine weniger vorteilhafte Fortsetzung, die ihm aber immer noch die klar besseren Aussichten versprach. Erst als er drei Züge später unbedingt einen bedeutungslosen Bauern gewinnen wollte statt seinen Springer aggressiv im Feindesland zu platzieren, ging sein schöner Vorteil verloren. Der Gegner konnte seine Figuren aktivieren und in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel abwickeln, in dem der weiße Mehrbauer keine Rolle spielte. Nach einem Geplänkel über weitere 30 Züge wurde schließlich das unvermeidliche Remis unterschrieben. (3½-2½)

An Brett 3 (S) setzte Christian Müller gegen die Jobava-Variante des Londoner Systems auf einen frühen Bauerntausch im Zentrum und erreichte nach Abschluss der Figurenentwicklung eine ausgeglichene Stellung. Auch im Mittelspiel hielten sich die Chancen lange Zeit die Waage, doch dann unterlief Christian eine Unachtsamkeit, die seinem Gegner ein äußerst chancenreiches Figurenopfer für zwei Bauern und Königsangriff erlaubt hätte. Zu unserem Glück übersah der Regensburger diese Möglichkeit oder konnte die schwierigen Varianten bei tickender Uhr nicht abschließend berechnen und beurteilen. So blieb der Windischeschenbacher im Spiel und konnte seine Verteidigung wieder organisieren. Angesichts des sich zuspitzenden Mannschaftskampfes versuchte der Gastspieler wenig später ein Qualitätsopfer im Tausch gegen die Kontrolle der schwarzen Felder, was sich jedoch als untauglich erweisen sollte. Christian gelang es den gegnerischen Läufer zu blockieren und durch Rückgabe der Qualität die weißen Bauernschwächen am Damenflügel aufs Korn zu nehmen. Nach Erreichen der Zeitkontrolle kristallisierte sich ein für ihn klar vorteilhaftes Endspiel heraus, das er nach Forcierung des Damentauschs souverän zum Sieg führte. (4½-2½)

An Brett 8 (W) schlug Miroslav Kalous das Angebot gegen die Königsindische Verteidigung zu spielen aus und entschied sich stattdessen dazu seinen c-Bauern zurückzuhalten und mittels Doppelfianchetto mehr positionellen Bahnen zu folgen. Nach weitestgehend normaler Entwicklung ergab sich für Miroslav die Möglichkeit zur Herbeiführung eines interessanten Ungleichgewichts von Turm + zwei Bauern gegen zwei Springer, doch auch er übersah diese Fortsetzung oder konnte die Konsequenzen am Brett nicht zufriedenstellend beurteilen. So blieb das Mittelspiel völlig ausgeglichen und auch im nach zahlreichem Figurentausch entstandenen Turm-Springer-Endspiel hatte der Windischeschenbacher bestenfalls einen symbolischen Vorteil aufgrund seiner etwas aktiveren Figuren. Kurz vor der Zeitkontrolle unterlief dem Regensburger erst ein kleiner, dann ein grober Fehler, der zum sofortigen Verlust hätte führen können, die jedoch beide ungeahndet blieben. In beidseitiger Zeitnot häuften sich die Fehler und mal stand Miroslav glatt auf Gewinn und mal war die Stellung wieder völlig ausgeglichen. Schließlich kam es wie es kommen musste und wie weiland einst von Dr. Tartakower so eloquent formuliert: „Der vorletzte Fehler gewinnt!“. Im 53. Zug warf der Windischeschenbacher den Gewinn einzügig weg, nur um ihn postwendend wieder auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. Und diesmal griff er zu und zwang seinen Gegner zur sofortigen Aufgabe. (5½-2½)

Maßgeblichen Anteil am Erfolg an diesem Tag hatten unsere Schwarzbretter, die alle vier Partien gewinnen konnten! Eine Quote die es wahrlich nicht alle Tage gibt! Und apropos vier Siege. Jaroslav steht nun mit seinen 81 Lenzen bei 4 aus 4, eine sagenhafte Leistung in seinem Alter! Gratulation!

Nach diesem etwas glücklichen und in der Höhe völlig unerwarteten Sieg und dem gleichzeitigen 4-4 der fränkischen Titelkonkurrenten aus Fürth und Forchheim konnte sich die Mannschaft auf den 2. Platz vorarbeiten und liegt nun nur noch zwei Brettpunkte hinter dem weiterhin in Führung liegendem Spitzenreiter aus Regensburg.

In zwei Wochen reisen wir zum letzten Auswärtsspiel der Saison zum aktuellen Tabellenvorletzten nach Postbauer-Heng. Die Gastgeber befinden sich in akuter Abstiegsgefahr und stehen aufgrund ihrer geringen Brettpunktausbeute mit dem Rücken zur Wand. Insofern wird dieser Kampf sicher kein Selbstläufer und erfordert von unserer Seite höchste Konzentration, um die Chance auf den Meistertitel nicht vorzeitig zu verspielen. Die Spannung nähert sich dem Siedepunkt, packen wir’s an!

Vorletzter Spieltag der zweiten Mannschaft gegen den SC Erbendorf

Zum siebten Spieltag empfing unsere zweite Mannschaft zuhause den SC Erbendorf. In Bestbesetzung gingen wir in den für uns vorletzte Begegnung der Saison, darauf aus, den Vorsprung auf unseren Verfolger Schwandorf im Rennen um die Meisterschaft weiter auszubauen.

Die frühe Führung brachte uns Rudolf Schicker an Brett acht. Er konnte zu Beginn des Mittelspiels eine Leichtfigur schlagen und gleichzeitig Matt drohen. Sein Gegner tappte prompt in diese Falle und nahm die Figur zurück.

Am zweiten Brett erreichte Rudolf Schön eine angenehme Stellung und konnte schließlich einen Springer gewinnen. Einen letzten Versuch seines Gegners, mit einem Königsangriff die Partie herumzureißen, wehrte Rudolf gekonnt ab und er wickelte in ein gewonnenes Endspiel ab, in dem sich sein Gegner kurz darauf geschlagen gab.

Am Spitzenbrett hatte Bedrich Prochazka Schwierigkeiten, seine Schwerfiguren ins Spiel zu bringen. Ein weißer Turm schaffte es, in seine Stellung einzudringen, und beim Versuch Gegenspiel zu erlangen opferte Bedrich einen Bauern. Sein Gegner erzwang allerdings ein Bauernendspiel, in dem sich der Mehrbauer als zu stark erwies.

Stefan Simmerl fand sich an Brett sieben in einer Stellung mit unterschiedlichen Rochaden wieder. Folglich versuchten beide Spieler, mit ihren Bauern die jeweils andere Königsstellung aufzuknacken. Als beide Angriffe schließlich zum Stillstand kamen, einigte man sich auf Remis.

Währenddessen machte Milo Müller am vierten Brett Jagd auf den schwarzen König, der noch nicht rochiert hatte. Es gelang ihm, über den offenen Damenflügel mit seinen Figuren in die Stellung einzudringen und seinen Gegenspieler Matt zu setzen.

Svatoslav Zitek versuchte in seiner Partie am sechsten Brett über eine offene Diagonale zu spielen, sein Gegner konnte alle Versuche, diese zu besetzen, jedoch abwehren. Als sich schließlich die meisten Figuren abtauschten, einigte man sich in einem ausgeglichenen Endspiel mit jeweils zwei Springern und gleichen Bauern zu einem Remis.

Am fünften Brett erreichte Johannes Denz in der Eröffnung einen Raumvorteil. Nachdem sich die Stellung öffnete, konnte er zwar Material gewinnen, gelangte aber mit wenig Zeit in ein Endspiel mit zwei Türmen und einem Läufer gegen eine Dame. Da durch die Dame keine Möglichkeit bestand, beide Türme auf die offene Linie zu bringen, ohne in ein Dauerschach zu geraten, einigte man sich schließlich auf Unentschieden.

Jürgen Zant sah sich an Brett drei mit einem dubiosem Figurenopfer konfrontiert. Zwar übersah er hier einen schnelleren Gewinnweg, konnte aber im später entstandenen Bauernendspiel den Durchblick behalten und dieses für sich entscheiden.

Mit diesem 5,5-2,5 konnten wir noch einmal einen wichtigen Sieg verbuchen. Auch das 4-4 von Schwandorf und Sulzbach-Rosenberg kam uns hier zu Gute. Zwar sind Schwandorf und Oberviechtach, letztere konnten inzwischen auf den zweiten Platz aufrücken, noch nicht endgültig aus dem Rennen, aber sogar ein Unentschieden gegen den siebtplatzierten Sulzbach-Rosenberg am letzten Spieltag sollte uns zur Meisterschaft reichen.

Überblick über die aktuelle Tabelle

Jugend-EM und Altmühltal-Cup in Kelheim

Für drei unserer Jugendspieler stand diesen Samstag und Sonntag ein schachreiches Wochenende auf dem Programm. Jakob Treml, Maximilian Warziwoda und Christian Kraus reisten hierfür an beiden Tagen in Begleitung von Stefan zum Dormero-Hotel nach Kelheim, um an der Oberpfalzmeisterschaft der U10 und U12 beziehungsweise dem neu ins Leben gerufenen „Altmühltal-Cup“, der als Begleitturnier für ältere Jugendliche, jüngere Erwachsene und andere Schachfreudige zeitgleich stattfand, teilzunehmen.

Für Maximilian und Jakob bedeutete die Teilnahme gleich in mehrfacher Hinsicht eine Premiere. Beide bestritten erstmals ein mehrtägiges Turnier, wo sie ihre ersten Partien mit einer längeren Bedenkzeit von 55 Minuten plus 5 Sekunden Inkrement spielen durften. Dass sie dabei ihre Partien mitprotokollieren mussten, war auch Neuland für sie. Dies ermöglichte aber die Analyse ihrer Spiele, was sie so auch noch nicht kannten. Unter diesen Voraussetzungen war natürlich klar, dass das Sammeln von wertvollen Erfahrungen und der Spaßfaktor im Vordergrund standen.
Während zu Beginn des Turniers sowohl Jakob als auch Maximilian sehr nervös und daher fehleranfällig agierten, nahm die Qualität ihrer Partien von Runde zu Runde zu. Nach zwei anstrengenden Spieltagen, die jeweils mit einer langen Autofahrt verbunden waren, waren beide am Ende geschlaucht, freuten sich aber sichtlich, dass sie ihr erstes größeres Turnier gut über die Bühne gebracht haben.

Im Begleitturnier um den Altmühltalcup ging Christian Kraus als krasser Außenseiter ins Rennen. Gleich in der ersten Runde brachte er einen weitaus höher eingeschätzten Gegner an den Rand einer Niederlage, ehe er sich mit einem Remis zufriedengeben musste. Anschließend ließ er am ersten Turniertag zwei souveräne Siege folgen. Am Sonntagvormittag traf er im Spitzenspiel auf den klaren Turnierfavoriten. Nachdem er im frühen damenlosen Mittelspiel eine gewinnverheißende Fortsetzung verpasst
hatte, entwickelte sich ein zähes Ringen auf Augenhöhe. Bei knapp werdender Bedenkzeit verlor Christian etwas den Faden und büßte einen entscheidenden Bauern ein, wonach die Partie nicht mehr zu retten war. Mit einem Sieg in der Schlussrunde wäre der zweite Platz noch möglich gewesen. Trotz zwischenzeitlich klarer Stellungsvorteile waren die Luft und damit die Konzentrationsfähigkeit etwas raus, wonach Christian letztlich deutlich unter Wert auf dem sechsten Platz landete.

1. Mannschaft mit Volldampf auf die Zielgrade

In der 6. Runde der Regionalliga reisten wir zum aktuellen Tabellenschlusslicht, der SG Büchenbach/Roth. Für unseren ausgesprochen freundlichen Gastgeber war es wohl die letzte Chance, sich noch einmal gegen den drohenden Abstieg zu stemmen, doch auch an diesem Spieltag mussten die Büchenbacher schon vor dem Start den ersten Nackenschlag verkraften, da eines ihrer Spitzenbretter kurzfristig wegen Krankheit ausfiel und ein Ersatz nicht mehr aufzutreiben war. Zwar mussten auch wir auf Miroslav Kalous und Jaroslav Illetsko verzichten, doch durch die erfahrenen alten Haudegen Jürgen Zant und Rudolf Schön wurden sie mehr als angemessen vertreten. Die Vorzeichen standen also auf Sieg, doch einfach sollte es keinesfalls werden.

An Brett 2 (S) erreichte Tobias Brunner zwar als letzter den Spielsaal, doch dafür durfte er als erster wieder gehen. Da sein Gegner nicht antreten konnte, kam Tobias zu einem kampflosen Punkt. Für beide Seiten mehr als unbefriedigend aber völlig unverschuldet und die Führung für uns. (0-1)

An Brett 4 (S) wurde Philipp Mark in der Damenindischen Verteidigung mit einem frühen Bauernvorstoß im Zentrum konfrontiert. Diesen beantwortete er gewohnt cool und als sein Gegner in der Folge die optimale zum Ausgleich führende Fortsetzung verpasste, gewann er eben diesen Bauern und erreichte dadurch schon früh klaren Vorteil. Die anschließenden Versuche des Büchenbachers die Stellung zu verkomplizieren brachten Spannung in die Partie und wären um ein Haar von Erfolg gekrönt gewesen. In dieser Phase fand Philipp nicht die besten Züge und so hätte sein Gegner erneut eine ausgeglichene Stellung erreichen können. Doch stattdessen unterlief ihm ein schwerer Fehler, der eine Figur und damit die Partie kostete. (0-2)

An Brett 1 (W) duellierte sich FM Zdenek Haba mit seinem Gegner in der Katalanischen Eröffnung. Beide Kontrahenten zeigten sich theoretisch gut vorbereitet und auf der Höhe des Geschehens. Über das Mittelspiel bis hinein ins Endspiel verließ die Partie nie die Remisbreite und so einigte man sich schließlich in einer weitgehend ereignislosen Begegnung auf ein leistungsgerechtes Unentschieden. (½-2½)

An Brett 5 (W) versuchte Stephan Schmahl sein Glück in einem Damenbauernspiel, bog aber schon früh falsch ab und geriet aus der Eröffnung heraus in Schwierigkeiten. Der Versuch die Stellung mit einem Zentrumsvorstoß auszugleichen erwies sich als Boomerang und fortan musste er sich nicht nur in die Defensive begeben, sondern geriet auf der Suche nach einem Ausweg auch noch in Zeitnot. Zu seinem Glück fand der Gegner lange Zeit keinen überzeugenden Plan und so gelang es Stephan die Stellung wieder auszugleichen. Die anstrengende Verteidigung hatte jedoch viel Zeit und Kraft gekostet und nach einem schweren Fehler hätte der Büchenbacher eine Gewinnstellung erreichen können. Als er aber auch diese Gelegenheit verpasste, verflachte die Partie und nach dreimaliger Zugwiederholung einigte man sich auf ein für den Windischeschenbacher schmeichelhaftes Remis. (1-3)

An Brett 6 (S) entschied sich Jindrich Novak zum wiederholten Mal in dieser Saison für die Philidor-Verteidigung und erreichte eingangs des Mittelspiels eine ausgeglichene Stellung. Doch dann unterlief ihm ein Fehler, der ihn dauerhaft in die Defensive zwang. Es gelang dem Büchenbacher den Vorteil zu verdichten, einen Bauern zu gewinnen und kurz vor der Zeitkontrolle stand er glatt auf Gewinn. Doch statt den Sack endgültig zuzumachen, unterlief ihm ein unglaublicher Schnitzer, der die Partie vollkommen auf den Kopf stellte. Jindrich gewann eine Figur und hatte nun seinerseits ein gewonnenes Endspiel auf dem Brett. Zwar übersah er auf dem Weg zum Ziel ein Matt in sechs und noch eines in neun, doch schlussendlich konnte er den wichtigen, aber mehr als glücklichen Punkt für uns eintüten. (1-4)

An Brett 3 (W) wendete Christian Müller in der Vorstoß-Variante der Caro-Kann Verteidigung einen seltenen, aber giftigen Zug an, der seinen Gegner sichtlich überraschte. Mit Raumvorteil und Initiative ausgestattet, konnte er zuversichtlich in die Zukunft blicken und einen Angriff auf den in der Mitte steckengebliebenen König vorbereiten. Als sein Gegner sich dann auch noch zu einem ungünstigen Figurentausch hinreißen ließ, stand Christian nach gerade einmal einem Dutzend Zügen praktisch auf Gewinn. In der weiteren Folge ließ er einige Möglichkeiten ungenutzt, die Partie frühzeitig zu beenden, behielt aber im Endspiel dank seines Läuferpaars, mit dem er den gegnerischen Springer komplett beherrschte, einen klaren Vorteil, den er langsam aber sicher in den wohlverdienten Sieg ummünzte. (1-5)

An Brett 8 (S) wählte Rudolf Schön die Sizilianische Verteidigung, die nach verhaltenem Spiel seines Gegners in eine ruhige und ausgeglichene Stellung mündete. Den folgenden Aufmarsch am Damenflügel beantwortete der Büchenbacher mit einem Gegenstoß im Zentrum, mit dem er jedoch nicht verhindern konnte, dass Schwarz die besseren Aussichten behielt. Leider setzte Rudi nicht energisch genug nach und sein Vorteil verpuffte. Nach einigem Lavieren und zahlreichem Figurenabtausch landeten die Kontrahenten schließlich in einem völlig ausgeglichenen reinen Schwerfigurenendspiel. Hier verkalkulierte sich der Windischeschenbacher leider, entblößte sein König, verlor die Kontrolle über die einzige offene Linie und stand fortan mit dem Rücken zur Wand. Die unsichere schwarze Königsstellung gab schließlich den Ausschlag zu Gunsten des Gastgebers und erzwang die baldige Aufgabe. (2-5)

An Brett 7 (W) gelangte Jürgen Zant durch Zugumstellung in die Englische Eröffnung, in der sein Gegner einem slawischen Aufbau vertraute. Das Mittelspiel wurde zu einem langwierigen Positionskampf, in dem zäh um kleinste Zugeständnisse gerungen wurde. Jürgen gelang es, das Läuferpaar zu gewinnen und sich somit einen dauerhaften Vorteil zu sichern. Bis zur Zeitkontrolle wogte der Kampf hin und her, ohne dass einer der Spieler nennenswerte Fortschritte erzielen konnte. In einem Dame-Läufer-Endspiel entschied sich der Windischeschenbacher auf Gewinn zu spielen, hatte aber sein Hinterland bereits so weit entblößt, dass ein Remis durch Dauerschach die logische Folge gewesen wäre. Völlig überraschend entschied sich der Büchenbacher jedoch dazu, den Damentausch zu forcieren und landete in einem schlechten gleichfarbigen Läuferendspiel, das Jürgen mit Glück und Geschick nach Hause bringen konnte. (2-6)

Nach diesem hart erkämpften, wenn auch objektiv in der Höhe etwas unverdienten Auswärtssieg ist die Mannschaft mit 10-2 Punkten nun endgültig aller Abstiegssorgen ledig und konnte sich aufgrund des 4-4 des SC Forchheim gegen Noris-Tarrasch Nürnberg sogar auf den dritten Tabellenplatz vorarbeiten:

In der nächste Runde, die am 5. März stattfindet, kommt es zum vorentscheidenden Showdown der letzten vier Titelaspiranten. Während der SC Forchheim zur SGem Fürth reist, empfangen wir zu Hause den Spitzenreiter SC Bavaria Regensburg. Hierbei sind wir zwar klarer Außenseiter, können aber völlig unbeschwert aufspielen, da wir rein gar nichts zu verlieren haben. Spannender könnte ein Ligafinale kaum sein, freuen wir uns auf den Kampf!

Harter Aufstiegskampf beim SK Schwandorf

Am Sonntag, den 05.02, war unsere Zweite zu Gast beim SK Schwandorf. Unser direkter Verfolger war darauf aus, uns die Tabellenspitze streitig zu machen, dafür brauchten sie aber einen hohen Sieg. Der Wichtigkeit dieser Begegnung bewusst, mussten wir wegen Ausfällen in der Ersten dennoch auf zwei unserer Stammspieler verzichten, konnten aber trotzdem eine starke Mannschaft aufstellen. Da auch Schwandorf mit starker Besetzung an den Start ging, waren einige spannende Partien zu erwarten.

Währenddessen ging die erste Partie schnell zu Ende. Am vierten Brett tauschte Svatoslav Zitek in der Eröffnung die Damen und einigte sich kurz danach auf Remis.

Auch am Spitzenbrett erreichte Bedrich Prochazka eine ausgeglichene Stellung. Da hier beide Seiten keinen Weg sahen, Fortschritt zu machen, einigten sie sich ebenfalls auf eine Punkteteilung.

Manfred Oppel konnte an Brett acht in der französischen Verteidigung seine schlechten Leichtfiguren tauschen. In der resultierende Stellung konnte er die Initiative an sich reißen und die weiße Königsstellung angreifen. Sein Gegner fand keinen sinnvollen Plan sich zu verteidigen und musste sich geschlagen geben, als das Matt nicht mehr zu verteidigen war.

Am zweiten Brett öffnete sich in der Slawischen Verteidigung von Milo Müller die c-Linie. Da diese keiner für sich beanspruchen konnte und sich auch die Bauern auf der Damenseite festgelegt hatten, entschied man sich auch hier, in einer ausgeglichenen Stellung die Partie unentschieden zu geben.

Johannes Denz spielte an Brett drei mit weiß gegen die Skandinavische Verteidigung. Nachdem er früh die Damen tauschte, konnte er mit seinen Figuren das Zentrum besetzen und seinen Gegner zur Inaktivität zwingen. Schließlich gewann er taktisch eine Qualität, musste aber seinen Springer aus der gegnerischen Stellung befreien. Durch eine drohende Öffnung der e-Linie auf den weißen König kam sein Gegner zu Gegenspiel und konnte mit seinem aktiven Turm und Springer zwei Bauern gewinnen. Schließlich einigte man sich auch hier zu einem Remis.

An Brett sieben spielte Michael Betz mit den weißen Steinen das Damengambit. Bei einer Mattdrohung seines Gegners blockierte er diese mit dem falschen Bauern und verlor einen solchen. Diese Schwächung seiner Stellung erwies sich schließlich als entscheidender Fehler, durch den die schwarzen Figuren in die Königsstellung eindringen konnten und Michael sich nach Materialverlust schließlich geschlagen gab.

Rudolf Schicker fand sich am sechsten Brett in einem Turmendspiel mit Mehrbauern wieder. Obwohl er dieses bis zum Ende spielte, fand sein Gegner die richtigen Züge und hielt so Remis.

Stefan Simmerl musste sich am fünften Brett mit schwarz gegen einen Königsangriff wehren. Sein Gegner konnte trotzdem eine Gewinnstellung erreichen und sich einen gedeckten Freibauern auf b7 bilden. Auch letzte Versuche, vielleicht noch eine Patt-Falle zu bauen schlugen fehl und die Partie endete schließlich im Verlust.

Durch diesen 4,5-3,5 Sieg konnte der SK Schwandorf zwar aufholen, und obwohl Schwandorf noch eine Begegnung mehr zu spielen hat als wir, haben wir dennoch einen guten Puffer von 9,5 Brettpunkten aufgebaut, der nur schwer einzuholen sein wird.

Der nächste Spieltag wird am 05.03. zuhause gegen den SC Erbendorf stattfinden.

Jugend-Team punkt doppelt

Am vergangenen Samstag stand in Postbauer-Heng der zweite Doppelspieltag der Jugend-Landesliga Nord auf dem Programm. Dort trafen sich alle acht Mannschaften der Liga. Unser Jugendteam machte sich dabei um 8:00 Uhr auf den Weg in die oberpfälzer Marktgemeinde an der Grenze zu Mittelfranken, um nach knapp zwölf Stunden mit überraschenden vier Mannschaftspunkten im Gepäck wieder heimzukehren.

In der Vormittagsrunde saßen unsere Jugendlichen nur drei Gegenspielern vom SC Höchstadt an der Aisch gegenüber. Die Mittelfranken, die „schachpolitisch“ in Oberfranken angesiedelt sind, mussten kurzfristig auf einen Spieler verzichten, so dass Benedikt Sperber an Brett vier zu einem kampflosen Sieg kam. Im Vertrauen auf die vorderen Bretter einigte sich Christian Kraus an Brett drei mit seinem Kontrahenten sehr früh auf ein Remis. Diese Rechnung ging auf, denn am Spitzenbrett erreichte Philipp Mark gegen das Londoner System schon nach der Eröffnung eine bequeme Stellung. Nachdem er insbesondere mit seinen Schwerfiguren immer mehr positionellen Druck ausüben konnte, unterlief seinem Gegner ein Fehler, der Material kostete und wonach dieser sofort aufgab. Nun wollte auch noch Milo Müller an Brett zwei einen ganzen Punkt zum bereits feststehenden Mannschaftserfolg beisteuern. Im geschlossenen Sizilianer konnte er früh eine Initiative am Königsflügel entwickeln. Nach einem größeren Handgemenge im Mittelspiel mündete die Partie in ein Läufer- gegen Springerendspiel mit einem Mehrbauern. Allerdings wurde Milos Bedenkzeit allmählich knapp – in der Jugend-Landesliga wird ohne Inkrement gespielt. Kurz vor der entscheidenden Umwandlung eines Bauern in eine Dame, aber mit nur 45 Sekunden auf der Uhr, gab sein Kontrahent auf, womit ein 3,5:0,5 Sieg feststand.

Nach einem türkisch-italienischen Mittagessen ging unser Team gut gestärkt, aber als krasser Außenseiter in das Match gegen den Traditionsverein SC 1868 Bamberg. Hier wuchsen unsere Jugendlichen über sich hinaus. An Brett zwei hatte Milo Müller wieder einen geschlossenen Sizilianer auf dem Brett, wo er schon ausgangs der Eröffnung positionelle Vorteile hatte. Nach dem Übergang in ein damenloses Mittelspiel verwertete er sein Übergewicht in zwei Mehrbauern. Ohne jegliches Gegenspiel gab sein Gegner kurz danach auf. An Brett drei wehrte sich Christian Kraus gegen seinen 800 DWZ „schwereren“ Kontrahenten nach Kräften. In einer katalanischen Hauptvariante hatte der Bamberger aber die tieferen Theoriekenntnisse, wonach Christian immer mehr in die Defensive gedrängt wurde. Schließlich kostete dies zunächst eine Qualität und wenig später die Partie. Ohne Furcht wählte Benedikt Sperber am vierten Brett das Damengambit gegen seinen mehr als 700 DWZ höher eingeschätzten Gegenspieler. Im weiteren Verlauf übte er auf der halboffenen c-Linie vorbildlichen Druck mit seinen Schwerfiguren aus. Dieser mündete in einen Qualitätsgewinn. Anschließend nutzte Benedikt seinen Materialvorteil zu einem unwiderstehlichen Mattangriff. Mit dieser 2:1 Führung im Rücken erstickte Philipp Mark an Brett eins sämtliche Versuche seines Gegners, Vorteile zu erzielen, im Keim. In einer russischen Verteidigung erwiesen sich beide Spieler theoretisch gut vorbereitet. Nach und nach wurden immer mehr Figuren abgetauscht. Schließlich entstand in der letzten noch laufenden Partie im Turniersaal ein Bauernendspiel, in dem das Remis unausweichlich war. Somit stand ein völlig unerwarteter 2,5:1,5 Erfolg fest.

2. Mannschaft baut Vorsprung weiter aus

Am fünften Spieltag trat unsere Zweite zuhause gegen den TSV Nittenau an. Als Tabellenführer und mit einem fast 200 Punkten höheren DWZ-Durchschnitt nahmen wir hier eine klare Favoritenrolle ein.

Durch Benedikt Stock gingen wir am achten Brett früh in Führung. Nachdem der König seines Gegners bei offener Stellung nicht zur Rochade kam, konnte Benedikt mit Turm und Dame zum Angriff ansetzen, der ihm schließlich den Sieg einbrachte.
Am siebten Brett kam Michael Betz in der Eröffnung in Vorteil, als er einen Zentrumsbauern gewinnen konnte. Im danach entstandenen Läufer-Turm-Endspiel ließ er mit seinem gedeckten Freibauern nichts anbrennen und sicherte sich ebenfalls einen ganzen Punkt.
Svatoslav Zitek erreichte an Brett vier ebenfalls eine angenehme Eröffnungsstellung. Sein Gegner schaffte aber den Ausgleich und aktivierte seine Dame. Durch ein Dauerschach musste sich Svatoslav schlussendlich mit einem halben Punkt zufrieden geben.
Am zweiten Brett gewann André Zimmermann im Mittelspiel einen Bauern. Als er auch noch den gegnerischen Läufer fesseln konnte und so die Dame zum Decken zwang, erwies sich sein laufender Freibauer als zu stark und sein Gegner gab sich geschlagen.
An Brett drei kämpfte Johannes Denz nach der Eröffnung um seinen geschwächten Zentrumsbauern. Nachdem er eine vorbereitete Taktik nicht spielen konnte, verlor er wenig später in klar schlechterer Stellung eine Figur und damit die Partie.
Auch Bedrich Prochazka hatte am Spitzenbrett mit einer komplizierten Stellung zu kämpfen. Hier spielte schließlich die Zeit die entscheidende Rolle und kostete ihm die Partie.
Am fünften Brett konnte Stefan Simmerl im Endspiel einen Bauern gewinnen. Nachdem sich sein Gegner auf einen schlechten Tausch einließ, erwiesen sich die beiden vereinzelten Freibauern stärker als die verbundenen und war gezwungen aufzugeben.
Am sechsten Brett spielte Rudolf Schicker ein ausgeglichenes Endspiel, bei dem er sich auf ein Remis einigte, als der Mannschaftskampf bereits entschieden war.

Der Endstand von 5-3 war damit zwar etwas knapper als erwartet, baute aber dennoch den Vorsprung unserer bislang ungeschlagenen Zweiten zu den Verfolgern weiter aus.
Der nächste Spieltag findet am 05.02 gegen den SK Schwandorf statt.

3. Mannschaft ist Halbzeitmeister!

Am 5. Spieltag musste die 3. Mannschaft des SC Windischeschenbach zum direkten Konkurrenten um den Spitzenplatz den Schachfreunden Roding reisen. Da beide Seiten mit etwa gleich starken Aufstellungen antraten, entwickelten sich von Anfang an allen vier Brettern sehr interessante Partien.

An Brett 1 (W) wählte Manfred Oppel die Englische Eröffnung und konnte durch geschicktes Figurenspiel einen leichten Vorteil im Mittelspiel erreichen. Durch einen ungünstigen Doppel-Turmabtausch seines Gegners vergrößerte sich der Vorteil des Weißen und der Rodinger konnte sich nur noch auf die Verteidigung beschränken. Beim Stand von 2-1 für unsere Mannschaft entschied sich Manfred zur Punkteteilung, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. (½-½)

An Brett 2 (S) spielte Johanna Sperber gegen die Spanische Eröffnung als ihr Gegner schon in der Eröffnung den Königsbauern schlug. Johanna baute daraufhin Druck im Zentrum auf und gewann den Bauern als bald zurück. Nachdem alle Leichtfiguren abgetauscht wurden, entstand ein ausgeglichenes Schwerfiguren-Endspiel, in dem dem Rodinger ein grober Fehler unterlief und schon wenige Züge später die Segel streichen musste. (½-1½)

An Brett 3 (W) entschied sich Christian Kraus für die Eröffnung mit dem Damenbauern, woraus sich ein angenommenes Damengambit entwickelte. Schon bald gelang es Christian durch seinen Raumvorteil seine Figuren aktiv zu positionieren und nach ungenauer Verteidigung des Rodingers gewann Christian im Mittelspiel eine Leichtfigur. Diesen Vorteil baute er nach und nach aus, was letztendlich zum verdienten Partiegewinn führte. (½-2½)

An Brett 4 (S) erreichte Benedikt Sperber gegen das Damengambit eine durchaus ausgeglichene Stellung. Seinem Gegner gelang es jedoch seine Figuren harmonisch aufzubauen und dadurch Druck auf das Zentrum auszuüben. Leider startete Benedikt einen nicht genügend gut vorbereiteten Angriff am Damenflügel, was in der Folge zu Material- und Partieverlust führte. (1½-2½) 

Mit dem knappen Sieg gegen den direkten Konkurrenten liegt die 3. Mannschaft nach der Vorrunde mit drei Punkten Vorsprung klar an der Spitze der Liga und ist gut für die anstehende Rückrunde gerüstet.