3. Mannschaft weiterhin auf Erfolgskurs

In der dritten Runde der Kreisliga1 trat unsere dritte Mannschaft am 17.11. mit guter Aufstellung und Optimismus bei der zweiten Mannschaft der Schachgemeinschaft Neustadt/Luhe an. Der Sieg mit 5,5-0,5 war in dieser Höhe nicht zu erwarten, dem Spielverlauf nach aber vollauf gerechtfertigt. Die Gastgeber erwischten offensichtlich einen rabenschwarzen Tag. Wenn in 4 Partien im 10., 15., 17. und 20. Zug schon ein Bauer fehlt und in einer weiteren Partie im 15. Zug ein Turm nicht mehr zu retten ist und die Engine bei Eingabe der Partien lediglich für ein paar Züge den für Weiß obligatorischen minimalen weissen Anzugsvorteil, danach aber in keiner Partie mehr einen Vorteil anzeigt, dann muß etwas gewaltig schief gelaufen sein.

Nach ca. 90 Minuten führten wir schon 2-0. 

An Brett 6 spielten Florian Süß und sein Gegner in flottem Tempo. Nach zunächst ausgeglichenem Verlauf gewann Florian im 20, Zug einen Bauern. Später eroberte sein Gegner diesen aber zurück. Florian hätte in diesem Moment aber seinen Vorteil trotzdem festhalten können. Nachdem er diese Chance verpasst hatte war das Spiel wieder ausgeglichen. Dem Neustädter Spieler unterlief dann aber ein schwerer Fehler. Florian gewann eine Qualität und führte die Partie sicher zum 1-0. 56 Züge in weniger als 90 Minuten hatte die Partie gedauert.

Am dritten Brett endete der Kampf nur wenige Minuten später. Dort schafften Michael Betz und sein Gegner in dieser Zeit nur 15 Züge. Nachdem sein 1.d4 mit 1…e6 erwidert wurde ging Michael mit 2.e4 in die Französische Eröffnung über, in der er üblicherweise auf der anderen Seite des Brettes sitzt. Sein Gegner ließ sich auf die Winawer-Variante ein, wich aber schon im 4. Zug von der gängigen Theorie ab, und baute sich viel zu passiv auf. Die schwarze Stellung wurde schnell sehr schwierig und als im 15. Zug ein Turmverlust unvermeidlich war gab sich der Gegner geschlagen.

Für das 3-0 sorgte Markus Schwengler an Brett 4. In einer ruhigen Wiener-Partie, die in Strukturen des abgelehnten Königsgambit übergegangen war, konnte Markus ausgleichen und langsam sogar leichte Vorteile verbuchen. In einem Schwerfiguren-Endspiel mit Dame und jeweils zwei Türmen hatte er Druck auf einen rückständigen Bauern. Als dieser zu fallen drohte suchte der Gegner sein Heil noch in taktischen Verwicklungen, die von Markus aber geschickt gekontert und als unzureichend nachgewiesen wurden.

Unser Nachwuchsspieler Christian Kraus sorgte am fünften Brett mit einer sehr gut gespielten Partie für das 4-0. Schon zu Beginn wählte sein Gegner nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Sc3 die fragwürdige Läuferentwicklung nach c5. Christian griff sofort zum Scheinopfer 4.Se5 was Weiß gutes Spiel sichert. Nachdem aber auch noch 4….Lf2:+ folgte war der Weiße Vorteil schon sehr groß. Das Bauernzentrum zusammen mit dem Läuferpaar sind eine mehr als ausreichende Entschädigung für den König auf f2. Im 17. Zug gewann Christian dann einen Bauern und führte seine Stellung in ein Endspiel, das er mit bewundernswerter Routine und feinem Spiel zum Sieg führte. Der Gegner hatte seine Hoffnungen noch in einen Freibauern gesetz. Christian gab für diesen aber einfach seinen Springer, wonach die verbliebenen zwei Bauern zusammen mit dem aktiven König dem gegnerischen Laüfer überlegen waren. Das erkannte auch der Gegner und gab sofort auf. 

Bei allem Lob gestatte ich mir aber noch (die bitte als humorvoll zu verstehende) Kritik: An einer Stelle hat Christian es versäumt im (ansonsten tadellos geführten) Endspiel mit Springer und zwei Bauern gegen Läufer und einen Bauern ein Matt in 14 Zügen zu finden!

Am Spitzenbrett war Stefan mit einer leicht aktiveren Stellung aus der Eröffnung gekommen, als seinem Gegner im 15.Zug ein Fehler unterlief, der einen Bauern kostete. Der Neustädter verteidigte sich aber zäh und Stefan kam laut Computerbewertung mit dem Damentausch vom richtigen Weg ab. Schwarz bekam mit seinen Türmen und dem Springer Druck auf die weissen Bauern am Damenflügel. Schließlich konnte Schwarz den Bauern zurück erobern und in ausgeglichener Stellung einigte man sich wenig später auf Remis.

Den Schlusspunkt setze am zweiten Brett Rudolf Schicker. Sein Gegner hatte die Eröffnung mit Weiß völlig anspruchslos gespielt und Rudi konnte schon im 10. Zug einen Bauern gewinnen. Mit umsichtigem Spiel und präzisen Zügen wickelte er in ein Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm und Springer ab. Der Läufer zeigte sich dem Springer überlegen, was nach dem Tausch der Türme noch deutlicher wurde. Mit gutem Läufer, aktivem König und einem Mehrbauern verwandelte Rudi seine Vorteile sicher zum 5,5-0,5 Endstand.

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