Endlich wieder am Brett – Bayerische Jugendmeisterschaften in Präsenzform

Nach einer Pause von acht Monaten mit vielen Online-Wettkämpfen durften zwei Nachwuchsdenksportler vom Schachclub Windischeschenbach in den Pfingstferien endlich wieder ein Turnier am Brett bestreiten. Dabei war es lange Zeit sehr unsicher, ob die Bayerischen Jugendeinzelmeisterschaften in Bad Kissingen ausgetragen werden dürfen. Erst kurz vor Beginn lagen die behördlichen Genehmigungen vor, so dass die Titelkämpfe starten konnten. Natürlich galt während der fünf Turniertage  ein strenges Hygienekonzept. So mussten sich die Teilnehmer*innen jeden Morgen einem Coronatest unterziehen und die Spieler*innen hatten am Brett eine Schutzmaske zu tragen. Dies tat aber der Spielfreude der Jugendlichen keinen Abbruch und entsprechend engagiert bestritten sie die jeweils sieben Runden nach dem Schweizer System.
Als Oberpfalzmeister aus dem Jahr 2020 startete Philipp Mark in der Altersklasse U18 sehr gut ins Turnier. Nach vier Runden befand er sich mit 2,5 Punkten und nur einen halben Zähler hinter dem Tabellenführer in der erweiterten Spitzengruppe. Trotz weiterer guter Partieanlagen fehlte ihm am Ende etwas das Glück, womit er etwas unter Wert, aber voll im Rahmen der nominellen Setzliste mit Platz 14 im Mittelfeld landete.

Philipp Mark

Umgekehrt lief es für Milo Müller in der Altersklasse U14. In den ersten fünf Runden agierte er etwas unglücklich und kam so nur zu drei Remisen. Es spricht aber für seine Moral, dass er auch die letzten beiden Partien motiviert bestritt. Lohn waren zwei überzeugende Siege, womit auch er mit dem Mittelfeldrang 16 die nominellen Erwartungen erfüllte.

Milo Müller

Das nötige Rüstzeug für dieses erste Präsenzturnier nach langer Pause holten sich beide Jugendlichen wie andere Spieler des Schachclubs Windischeschenbach bei vielen Online-Wettkämpfen in den vergangenen Monaten, wobei hier ausschließlich Turnierformen mit kürzeren Bedenkzeiten im Fokus standen. Ein Höhepunkt war dabei die Teilnahme an der Deutschen U20-Mannschaftsmeisterschaft im Schnellschach. Hervorzuheben ist auch das gute Ergebnis bei der Bayerischen Blitzschach-Mannschaftsmeisterschaft.
Überörtliche Aufmerksamkeit erzeugte das überraschend erfolgreiche Abschneiden bei der Deutschen Schach-Online-Liga. Dabei nahmen knapp 400 Teams aus ganz Deutschland teil. Diese wurden nach ihrer Spielstärke in 13 Ligen zu je vier Gruppen verteilt. Die Mannschaft des Schachclubs Windischeschenbach wurde in die hohe 4. Liga eingestuft und traf dort in ihrer Gruppe auf Gegner aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Berlin. Mit sechs Siegen bei nur einer Niederlage holten die Nordoberpfälzer völlig überraschend den Gruppensieg. In der Endrunde der 4. Liga war dann leider im Viertelfinale Endstation mit einer unglücklichen 1,5:2,5 Niederlage gegen SG Köln-Porz. Herausragender Spieler der Zoiglstädter war hier Johannes Denz.
Eine besondere Erwähnung ist auch der Titelgewinn von Tobias Brunner in der Rapid-Turnierserie der Bayerischen Schachjugend in der Altersklasse U25 wert. In der noch laufenden Blitzschach-Turnierserie des Schachverbandes Oberpfalz liegen Tobias Brunner und Milo Müller sehr gut im Rennen.
Schließlich gewann das Team des Schachclubs Windischeschenbach alle bisherigen fünf Einladungsturniere der Schachfreunde Tegernheim, auch unter internationaler Beteiligung aus Polen, Italien und Österreich.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.