Unglückliches Aus im Viererpokal

Nach der so überaus erfolgreich verlaufenen letzten Saison mit Erreichen des Oberpfälzischen Finales und des Bayerischen Final-Four, trafen wir dieses Mal bereits im Viertelfinale auswärts auf unseren Angstgegner, die SG Post-Süd Regensburg. Die erfahrene Oberliga-Mannschaft war wie immer in unseren Kämpfen klarer Favorit mit gut und gerne 200 Rating-Punkten Vorsprung an jedem einzelnen Brett. Eine objektiv realistische Siegchance bestand somit praktisch nicht, doch unsere Mannschaft gab alles und verpasste nur ganz knapp eine Sensation.

An Brett 2 (S) wählte Christian Müller die aggressive Ragosin-Verteidigung und brachte seinen Gegner schon früh in leichte Verlegenheit. Diese nutzte er, um ein strategisches Remisangebot zu unterbreiten, dass der Regensburger, bereits mit einem deutlichen Zeitnachteil, nicht ablehnen konnte. Ein guter Start für uns in einer unserer Schwarzpartien. (½-½)

Christian erreichte schon früh ein problemloses Remis!

An Brett 1 (W) erkämpfte sich Tobias Brunner nach ausgeglichener Eröffnung in einer unregelmäßigen Variante der Pirc-Verteidigung eingangs des Mittelspiels einen leichten Stellungsvorteil. Nach einem Fehler seines Gegners bot sich ihm sogar die Möglichkeit den unrochierten schwarzen König direkt zu attackieren und mittels eines Figurenopfers in schwere Bedrängnis zu bringen. Doch zu unserem Leidwesen ließ Tobias diese Chance ungenutzt verstreichen, wurde vom mit allen Wassern gewaschenen Regensburger überrumpelt und landete in einem hoffnungslosen Endspiel mit einer Qualität weniger, das er einige Züge später aufgeben musste. (½-1½)

Mit 20.Sg7+! Kf7 21.f5! hätte Tobias entscheidenden Vorteil erreichen können!

An Brett 3 (S) begegnete Stephan Schmahl dem Londoner System seines Gegners mit dem soliden Fianchetto des Damenläufers und erreichte eine ausgeglichene Stellung. Als der Regensburger anschließend etwas zu ehrgeizig zu Werke ging, konnte Stephan nach Damentausch im Endspiel das Kommando übernehmen und mit seinen starken Springern die weißfeldrigen Schwächen in der gegnerischen Bauernstruktur zu seinem Vorteil nutzen. Während er zusätzlich Raum am Königsflügel gewann, bereitete er langsam die entscheidende Aktion am Damenflügel vor. In gedrückter, aber noch haltbarer Stellung unterlief dem Regensburger schließlich der entscheidende Fehler. Stephan fand das gewinnbringende Turmopfer und zwang seinen Gegner nur einen Zug später zur Aufgabe. (1½-1½)

Nach 37…Txc3! 38.Txc3 Txb2+ brach die Verteidigung zusammen und Weiß gab auf!

An Brett 4 (W) duellierte sich Philipp Mark mit seinem Gegner in der klassischen Variante der Königsindischen Verteidigung. In ausgeglichener Stellung wollte Philipp etwas riskieren, sah sich aber nach einem feinen Qualitätsopfer seines Gegners in die Defensive gedrängt. Das Läuferpaar und ein zentraler Freibauer garantierten dem Regensburger im Mittelspiel nicht nur Kompensation, sondern nach einigen Ungenauigkeiten des Weißen schließlich entscheidenden Vorteil. Dieser glitt ihm jedoch einen Zug vor der Zeitkontrolle aus den Fingern, so dass er angesichts des Matchstandes ein Remisangebot unterbreitete, dass Philipp leider nicht ablehnen konnte, da ein Spiel auf Gewinn völlig unmöglich war. (2-2)

In schlechterer Stellung musste Philipp das Remisangebot akzeptieren!

Trotz des 2-2 Unentschieden waren wir damit nach Berliner Wertung (ein Sieg an Brett 1 zählt mehr als ein Sieg an Brett 3) etwas unglücklich ausgeschieden und müssen den Viererpokal in dieser Saison bereits vor Weihnachten abhaken.

Sehr schade, aber kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Gratulation an unsere Freunde von Post-Süd und auf ein neues im nächsten Jahr!

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