Zum siebten Spieltag empfingen wir zuhause die dritte Mannschaft des SC Bavaria Regensburg. Gegen den Tabellenletzten galt es wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu holen, was uns am Ende gegen den auf dem Papier eigentlich ebenbürtigen Gegner deutlich nicht gelingen sollte.
Am siebten Brett überließ Michael Betz seinem Gegner das Zentrum. Gegen die früh weit vorgerückten weißen Zentrumsbauern geriet Michael in leichten Nachteil, bevor er nach einem übereiligen f4-Vorstoß die Schwächen in der weißen Bauernkette ausnutzen und selbst die Zügel in die Hand nehmen konnte:

Michael konnte schnell in Turmendspiel abwickeln. Gegenüber dem an den a3-Bauern geketteten weißen Turm war er deutlich aktiver und konnte sich Zeit lassen, auch seinen König ins Spiel zu bringen. Der Regensburger ließ Michael allerdings einen gedeckten Freibauern bilden, was die Partie verkürzte:

Am fünften Brett geriet Svatoslav Zitek beim Versuch, früh Figuren abzutauschen, in eine passive Stellung und wurde bei beidseitiger langer Rochade Ziel eines Königsangriffs. Dieser kam nach 20. …Sb8 ins Rollen:

Es folgte 23. …cxb6 24. Sb5+ Kb8 und 25. Sxd6, da der Springer auf a6 hängt. Weiß hat zwei Bauern mehr, während der schwarze König nach wie vor bloßgelegt ist. Svatoslav konnte zwar einen Bauern zurückgewinnen, musste dafür aber die inzwischen offene h-Linie aufgeben:

Am sechsten Brett wählte Siegfried Stelzer die spanische Eröffnung. Nach einem frühen f4 öffneten sich für die schwarzen Figuren allerdings viele Wege nach vorne:

Seine Gegnerin konnte dazu noch zwei Bauern gewinnen, bevor Weiß die Entwicklung abschließen konnte. Auch mögliche Taktiken gegen den inzwischen auf e4 angelangten Springer gingen nicht auf, sodass sich Siegfried geschlagen gab. (1-2)
Am zweiten Brett erreichte Johannes Denz gegen die französische Verteidigung eine bessere Stellung und konnte mit einem Angriff auf den g7-Bauern den Schwarzen dazu bringen, das Rochaderecht aufzugeben.

Ein paar Züge später griff Johannes erneut daneben:

26. …Lxd4 möglich ist, was nach Damentausch den weißen Turm auf d3 verliert.
Nachdem sich der Springer gegen den schwarzfeldrigen Läufer tauschte, waren die beiden Bauern auf d4 und c5 nicht mehr zu verteidigen und wenig später endete auch diese Partie in einem Verlust. (1-3)
Am dritten Brett spielte Rudolf Schön die Sizilianischen Verteidigung. Beide Seiten konnten ihre Springer auf einem starken Außenposten auf d4 beziehungsweise d5 etablieren, wobei der Computer einen leichten Vorteil für Schwarz sieht. Es gelang Rudolf, den starken Springer abzutauschen, doch dann konnte der Regensburger die schwarze Königsstellung aufreißen:

Der Springer konnte mit dem Läufer auf g7 den letzten Verteidiger des schwarzen Königs eliminieren, was der Dame mit dem Schach auf g5 den roten Teppich zum Königsangriff ausrollte. Rudolf opferte seinen Springer, der Weiße konnte aber Angriffe gegen seinen eigenen König verhindern. (1-4)
Am Spitzenbrett fianchettierten Bedrich Prochazka und sein Gegner beide Läufer. Nach einer eher passiven Herangehensweise von Bedrich sicherte sich der Weiße einen angenehmen Raumvorteil. Um seine Figuren wieder ins Spiel zu bringen, musste Bedrich seine Bauernstruktur schwächen, wodurch der Regensburger leichte Angriffsziele hatte. Unser Spieler schaffte es aber, alles abzudecken. Weiß versuchte daher, am Königsflügel aktiv zu werden und opferte dafür seinen h-Bauern. Die Stellung war trotz des Mehrbauerns im Gleichgewicht, als nach einer Ungenauigkeit der Königsangriff wieder ins Rollen kam:

Am achten Brett wählte Manfred Oppel die Englische Eröffnung. In der Symmetrie-Variante tauschten sich früh einige Leichtfiguren ab. Als die Stellung bereits im 26. Zug in ein Doppelturm-Endspiel überging, konnte Manfred durch ein Zwischenschach einen Bauern gewinnen. Im 32. Zug unterlief dem Schwarzen schließlich ein schwerwiegender Fehler:

Als nur noch die weißen h- und c-Bauern übrig waren, opferte Manfred den Bauern auf c7, um den schwarzen König abzuschneiden. Der h-Bauer war damit nicht mehr aufzuhalten und der Regensburger gab sich einen Zug vor der Umwandlung geschlagen. (2-5)
Am vierten Brett tauschte Stefan Simmerl im Colle-System ebenfalls früh in der Partie einige Leichtfiguren ab. Auch die Türme verschwanden schnell vom Brett und es entstand ein Endspiel mit Dame und Läufer gegen Dame und Turm. Im 25. Zug ließ Stefan allerdings zu, dass die schwarze Dame auf der Grundreihe aktiv werden konnte:

Die Stellung war damit wieder in der Remisbreite. Nach einigen langen Figuren-Manövern konnte der Schwarze zwar tatsächlich den h-Bauern gewinnen, die Damen tauschten sich aber ab und es entstand folgende Remis-Stellung:

Gegen einen unserer direkten Gegner im Abstiegskampf mussten wir hier eine deutliche 2,5-5,5 Niederlage einstecken, die uns ans Tabellenende katapultierte:
