Am vergangenen Sonntag kam es im Feuerwehrhaus zum mit Spannung erwarteten Halbfinale im Viererpokal gegen den Oberpfalzligisten DJK Regensburg-Nord. Die Gäste konnten in Bestaufstellung antreten und waren aufgrund ihres durchschnittlichen Ratingvorteils von 69 Punkten (2049 zu 1980) der Favorit in diesem Kampf. Doch unser Team war nicht nur gut aufgestellt, sondern auch hoch motiviert und konnte schließlich durch ein 2-2 dank Berliner Wertung glücklich aber verdient das Finale erreichen.
An Brett 1 (S) landete Stephan Schmahl durch Zugumstellung in einer günstigen Variante der Katalanischen Eröffnung. Er erhielt bequemes Spiel und hätte durch etwas mehr Genauigkeit sogar Vorteil erreichen können. Am Ende blieb die Stellung im Gleichgewicht und so bot der Regensburger im 20. Zug Remis an, das umgehend angenommen wurde. (½-½)

An Brett 4 (S) verteidigte sich Philipp Mark Damenindisch. In einer der Hauptvarianten kam es schon nach wenigen Zügen zu mehrfachem Figurentausch, was zu einer ausgeglichenen Stellung führte. Im Laufe des Mittelspiels gelang es dem Gast Raumvorteil zu erzielen, doch der Versuch daraus durch Zentrumsöffnung Kapital zu schlagen, schlug fehl. Philipp gelang es die Stellung wieder auszugleichen und als er drohte nun selbst aktiv zu werden, schlug sein Gegner ein Remis vor, das nach kurzer Lagesondierung der anderen Bretter angenommen wurde. (1-1)

An Brett 3 (W) wählte Johannes Denz gegen die Sizilianische Verteidigung die Alapin-Variante, die bei offenem Zentrum zu sehr interessantem Spiel führte. Nach baldigem Damentausch entwickelte sich ein ausgeglichenes Endspiel, das aber noch viel Raum für ein Spiel auf Gewinn ließ. Auf dem Weg zur Zeitkontrolle verlor der Regensburger den Faden und fand sich plötzlich in einer Verluststellung wieder:

Da der Gast keine Lust auf eine passive Verteidigung hatte, setzte er alles auf eine Karte und versuchte einen Gegenangriff, der ihn jedoch vom Regen in die Traufe brachte:

Doch ein Unglück kommt selten allein und scheinbar enttäuscht vom Gang der Ereignisse überschritt der Windischeschenbacher völlig überraschend im 40. Zug die Zeit. Eine für Johannes traurige und insgesamt unverdiente Niederlage. (1-2)
An Brett2 (W) spielte Tobias Brunner wie üblich gegen die Sizilianische Verteidigung die geschlossene Aufstellung. In einer seltenen Nebenvariante gewann Tobias schnell die Oberhand und setzte den frisch gebackenen Vize-Oberpfalzmeister gehörig unter Druck:

Der Regensburger verlor das Rochaderecht und musste ohne nennenswertes Gegenspiel in der Verteidigung verharren. Einige Züge später war es bereits um die schwarze Stellung geschehen:

Im Prinzip hätte der Schwarze hier getrost aufgeben können, doch in Anbetracht des Pokalcharakters kämpfte er unverdrossen weiter und hoffte auf ein Wunder. Ein solches gestand ihm Tobis jedoch nicht zu, baute seinen Materialvorteil weiter aus und zwang ihn schließlich nach 57 Zügen zur Aufgabe. (2-2)
Durch diesen im Ergebnis glücklichen aber letztlich hochverdienten Sieg haben wir zum zweiten Mal in drei Jahren das Finale im Viererpokal erreicht! Unser Gegner wird wie vor zwei Jahren die SG Post-Süd Regensburg sein, ein Team gegen das wir wie immer klarer Underdog sind. Aber wir haben rein gar nichts zu verlieren und wollen und werden das Match einfach nur genießen!