1. Mannschaft gelingt wichtiger Auswärtssieg

Nach der derben Heimpleite gegen Fürth stand beim letzten Kampf vor dem Jahreswechsel das Auswärtsspiel beim Aufsteiger SC JÄKLECHEMIE auf dem Programm. Während die Nürnberger auf ihre beiden Spitzenbretter verzichten mussten, konnten wir wieder in Bestbesetzung antreten und wollten unseren klaren durchschnittlichen DWZ-Vorteil von fast 200 Punkten unbedingt nutzen. Aufgrund der Tabellenkonstellation kam der Begegnung eine vorentscheidende Rolle für den weiteren Saisonverlauf zu. Bei einer Niederlage würden wir ins Mittelfeld abrutschen und müssten uns mit einem möglichen Abstieg beschäftigen. Bei einem Sieg hingegen gäbe es noch Aussenseiterchancen, um die Meisterschaft mitzuspielen. Dementsprechend motiviert gingen wir ans Brett und es entwickelte sich ein spannender Kampf auf Biegen und Brechen.

An Brett 1 (W) entschied sich FM Zdenek Haba in der Katalanischen Eröffnung zu einem Bauernopfer, das ihm zwar Raumvorteil im Zentrum einbrachte, aber letztendlich nicht genügend Angriffschancen bot, um den Materialnachteil zu kompensieren. Der Nürnberger verteidigte sich umsichtig und konnte seinen Vorteil bewahren, doch dann wurde er leichtsinnig und schlug einen zweiten Bauern, wonach die Stellung wieder ausgeglichen war. Anstatt nun seine abseits stehenden Springer zurück ins Kampfgeschehen zu führen, rochierte er gleich im nächsten Zug direkt in den sich anbahnenden Angriff hinein. Zdenek ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, übernahm mit einem Springeropfer die Initiative und jagte den gegnerischen König über das ganze Feld. Kurz vor dem Matt gab sein Gegner schließlich den Widerstand und die Partie auf. (1-0)

An Brett 2 (S) fand Tobias Brunner in einem Abgelehnten Damengambit nicht die beste Figurenaufstellung, doch als sein Gegner freiwillig sein Läuferpaar aufgab, sah es so aus, als würde sich die Stellung in einem dynamischen Gleichgewicht einpendeln. Tobias ging jedoch zu optimistisch an die Sache ran und gab seinem Gegner die Möglichkeit, langsam einen bedrohlichen Königsangriff aufzubauen. Als ihm die Gefahr bewusst wurde, war es bereits zu spät und der Nürnberger hätte den Sack endgültig zumachen können. Doch völlig unverhofft griff dieser daneben und Tobias hätte sich durch Damentausch in ein ausgeglichenes Endspiel retten können. Stattdessen wählte er jedoch einen verfehlten Gegenangriff und wurde durch ein starkes Turmopfer aus allen Träumen gerissen und matt gesetzt. (1-1)

An Brett 3 (W) wählte Christian Müller gegen die Sizilianische Verteidigung seines Gegner die beliebte Alapin-Variante. Bis ins Mittelspiel folgte man bekannten Theoriepfaden, bis der Nürnberger mit einem zweifelhaften Aufzug seines f-Bauern in ernsten Nachteil geriet. Christian übernahm die Initiative und setzte den gegnerischen Damenflügel schwer unter Druck. Als er jedoch in der entscheidenden Phase gleich mehrfach die beste Fortsetzung verpasste, wendete sich das Blatt. Trotz starker Zeitnot gelang es seinem Gegner nun seinerseits einen starken Angriff zu entfachen in dessen Folge er eine klare Gewinnstellung erreichte. Doch zwei Züge vor der Zeitkontrolle unterlief ihm ein schwerer Fehler, der es dem Windischeschenbacher erlaubte ein Remis durch Dauerschach zu forcieren. (1½-1½)

An Brett 4 (S) wurde Philipp Mark in einem der Italienischen Partie angelehnten Läuferspiel schon früh von seiner Gegnerin attackiert. Ohne Rücksicht auf Verluste verzichtete sie auf die Rochade und warf ihre Königsflügelbauern nach vorne. Der Windischeschenbacher war sichtlich beeindruckt und stand nach mehreren Fehlern komplett auf Verlust. Wie durch ein Wunder überlebte er aber nicht nur den weißen Angriff, sondern auch alle weiteren Versuche der Nürnbergerin, bis er schließlich in einem haltbaren Turmendspiel mit einem Minusbauern landete. Es folgten auf beiden Seiten weitere Irrungen und Wirrungen bis Philipp im 70. Zug nach fast fünf Stunden Spielzeit in Remisstellung der letzte Fehler unterlief. Danach war die Partie entschieden und er musste sich kurze Zeit später geschlagen geben. (1½-2½)

An Brett 5 (W) spielte Stephan Schmahl in einer Slawischen Verteidigung schon in der Eröffnung ungenau und musste sich mit einer ausgeglichenen Stellung begnügen. Nach Abschluss der Figurenentwicklung unterliefen dem Nürnberger eingangs des Mittelspiels gleich mehrere Fehler, die zu klarem oder entscheidendem Nachteil hätten führen können. Doch leider ließ Stephan alle Gelegenheiten ungenutzt und wickelte stattdessen in ein ausgeglichenes Endspiel ab. Enttäuscht vom Partieverlauf machte der Windischeschenbacher nun seinerseits einen groben Fehler, der den sofortigen Partieverlust zur Folge hätte haben können. Doch er hatte Glück im Unglück, dass sein Gegner das gewinnbringende Manöver trotz 20-minütigen Nachdenkens nicht erkannte und stattdessen einen Generalabtausch einleitete, der zu einer völlig ausgeglichenen Stellung und sofortigem Remisschluss führte. (2-3)

An Brett 6 (S) erreichte Jindrich Novak nach ruhiger Eröffnung in einer Philidor-Verteidigung bis zum Mittelspiel eine nahezu ausgeglichene Stellung, wobei er sogar zwei Möglichkeiten zu Vorteil ausgelassen hatte. Bei einem anschließenden Bauerntausch im Zentrum wählte er jedoch den falschen Weg und stand nach einem sehenswerten Scheinopfer seiner Gegnerin glatt auf Verlust. Mit einem Minusbauern und schlechterer Stellung waren weitere Materialverluste die logische Folge. Letztendlich konnte er mit drei Bauern weniger nur noch auf die horrende Zeitnot und die daraus resultierende Nervosität der Nürnbergerin hoffen. Kurz vor der Zeitkontrolle verlor sie tatsächlich die Nerven und erlaubte Jindrich eine Abwicklung in eine völlig ausgeglichene Stellung. Frustriert aufgrund der vertanen Chancen unterlief ihr schließlich in klarer Remisstellung ein haarsträubender Fehler und der Windischeschenbacher kam zu einem mehr als glücklichen Sieg. (3-3)

An Brett 7 (W) bekämpfte Jaroslav Illetsko die Skandinavische Verteidigung seines Gegners mit einer Nebenvariante klassischer Ausprägung. Solchermaßen überrascht reagierte der Nürnberger sehr zaghaft und geriet in eine passive Stellung, aus der er auch im Mittelspiel nicht auszubrechen vermochte. Geduldig lavierte Jaroslav seine Figuren auf die besten Plätze und schnürte den Gegner immer mehr ein. Alle Versuche, sich aus der Umklammerung zu befreien waren zum Scheitern verurteilt und nach einem letzten Aufbäumen musste der Gegner dem Dauerdruck schließlich Tribut zollen, verlor eine Figur und gab die aussichtslose Partie auf. Nach dieser überzeugenden Vorstellung ist unser Methusalem nun mit 3 aus 3 der einzige Windischeschenbacher mit einer Punktausbeute von 100%! (4-3)

An Brett 8 (S) sah sich Miroslav Kalous mit der eher seltenen aber giftigen Trompowsky-Eröffnung konfrontiert, gegen die er mit einem klassischen Aufbau mit Fianchetto des Damenläufers antwortete. Im Mittelspiel belauerten sich die Kontrahenten beim Kampf um das Zentrum, ohne dass eine Seite einen nennenswerten Vorteil verzeichnen konnte. Doch mit einem Mal überschlugen sich die Ereignisse. Den Aufmarsch am Damenflügel wollte Miroslav mit einem Gegenangriff am Königsflügel begegnen, vernachlässigte dabei aber sein Zentrum und hätte in große Schwierigkeiten geraten können. Als der Nürnberger diese Chance verpasste, konnte der Windischeschenbacher die Initiative übernehmen und doch noch den geplanten Königsangriff realisieren. Innerhalb weniger Züge wurde dieser unwiderstehlich und zwang den Gegner kurz vor dem Matt zur Aufgabe. (5-3)

Nach diesem hart erkämpften, in manchen Phasen etwas glücklichen, aber schlussendlich nicht unverdienten 5-3 Auswärtssieg befindet sich die Mannschaft mit 6-2 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz, weiterhin in Lauerstellung auf die knapp vor uns liegende Konkurrenz aus Regensburg, Fürth und Forchheim.

Weiter geht es im neuen Jahr mit einem Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des SC Schwarz-Weiß Nürnberg Süd, die mit aktuell 3-5 Punkten den Blick nach unten richten muss und alles daran setzen wird, nicht noch weiter in der Tabelle abzurutschen. Wir erwarten einen spannenden Kampf mit durchaus realistischen, aber sicher nicht leicht zu realisierenden Siegchancen für unser Team.

1. Mannschaft gerät im Spitzenspiel unter die Räder

Nach einem makellosen Saisonstart aller Mannschaften musste der Verein am vergangenen Sonntag die erste Niederlage einstecken. Im Spitzenspiel der Regionalliga Nord-Ost empfingen wir den ebenfalls noch verlustpunktfreien Tabellennachbarn der SGem Fürth. Während die Gäste in Bestbesetzung antreten konnten, mussten wir krankheitsbedingt auf Jaroslav Illetsko, einen unserer beiden „Mr. 100 %“, verzichten. Auf dem Papier waren die Gäste mit einem um 30 DWZ-Punkte höheren Schnitt zwar leichter Favorit, doch dadurch wollten wir uns nicht beeindrucken lassen und unbedingt einen Fight auf Augenhöhe liefern. Letztlich war es aber einfach nicht unser Tag und der Wettkampf endete in einem unerwarteten Fiasko.

An Brett 1 wählte FM Zdenek Haba wie geplant den Übergang von der Sizilianischen Verteidigung in den sehr flexiblen sogenannten Igel-Aufbau. Der Gegner erhielt Raumvorteil mit Angriffschancen am Königsflügel, entschied sich jedoch, zunächst abzuwarten und dem Windischeschenbacher eine Falle zu stellen, in die dieser prompt hineintappte. Nachdem Zdenek den angebotenen Bauern geschlagen hatte, wurde seine Dame von den weißen Figuren gejagt und fiel schließlich tief in der eigenen Hälfte den Häschern zum Opfer. (0-1)

An Brett 2 gelang es Tobias Brunner in einem Geschlossenen Sizilianer schon früh, sich das Läuferpaar zu sichern. Dem kommenden Angriff am Königsflügel versuchte sein Gegner durch die entgegengesetzte lange Rochade zu entrinnen, doch damit geriet er vom Regen in die Traufe. Der Angriff fand nun am Damenflügel statt und Tobias erreichte eine glatte Gewinnstellung. In der Folge fand er jedoch einfach nicht den endgültigen K.O.-Schlag und so konnte sich der Fürther noch einmal berappeln. Kurz nach der Zeitkontrolle übersah Tobias nochmals einen einfachen Gewinn und musste sich schließlich mit einem für ihn enttäuschenden Remis zufrieden geben. (½-1½)

An Brett 3 stimmte Christian Müller in einer Philidor-Verteidigung schon nach wenigen Zügen dem Damentausch zu. Im somit früh entstandenen Endspiel baute er sich gewohnt sicher auf und ohne nennenswerte Aussichten auf Vorteil einigten sich die Kontrahenten nach 13 Zügen auf ein stellungsgerechtes Remis. (1-2)

An Brett 4 wählte Philipp Mark in einem abgelehnten Damengambit eine harmlose Variante und konnte keinerlei Eröffnungsvorteil erzielen. Das folgende Mittelspiel war geprägt von ruhigen Manövern um die besten Felder für die eigenen Leichtfiguren. Letzten Endes gelang es seinem Gegner die Initiative zu übernehmen und fortan sah sich Philipp in die Verteidigung gedrängt. Es gelang dem Fürther in die weiße Stellung einzudringen und in ein klar vorteilhaftes Endspiel mit aktiverem König und einer überlegenen Springer gegen Läufer Konstellation abzuwickeln. Die Passivität seines Läufers gab schließlich den Ausschlag, dass der Windischeschenbacher in Zugzwang geriet und die aussichtslose Partie aufgab. (1-3)

An Brett 5 musste sich Stephan Schmahl in einer Sizilianischen Verteidigung mit der Alapin-Variante seines Gegners auseinandersetzen. Dies gelang ausgezeichnet und bis zum 13. Zug hatte er eine ausgeglichene Stellung erreicht. Doch dann unterlief ihm ein schwerer Fehler, der ihn eine Figur kostete. Zwar konnte er noch zwei Bauern auf der Habenseite verbuchen, doch die ungünstige Position seiner Dame führte schließlich unweigerlich zu weiterem Materialverlust und der anschließenden Aufgabe. (1-4)

An Brett 6 versuchte Jindrich Novak nach einer ruhigen Eröffnung in einem abgelehnten Damengambit durch Abtausch der Schwerfiguren schnellstmöglich in ein Endspiel überzugehen, was ihm zwar gelang, doch leider nur in einer ungünstigen Version. Sein Gegner hatte mehr Raum und die aktiveren Figuren, die er zu einem lang anhaltenden Druckspiel nutzte. Jindrich verteidigte sich gut und konnte die Chancen lange nahezu ausgeglichen halten, bis ihm im im 31. Zug ein Fehler unterlief, der ihn bis zum Schluss nicht mehr auf die Beine kommen ließ. Trotz heroischer Gegenwehr konnte er die Schwächen seiner Stellung nicht mehr verteidigen und musste schließlich nach dem 62. Zug aufgeben. (1-5)

An Brett 7 kämpfte Miroslav Kalous in einer Nebenvariante der Französischen Verteidigung von Anfang an gegen den gegnerischen Raumvorteil um Ausgleich. Sein Gegner handelte umsichtig und konnte sich nach und nach einen klaren Vorteil erspielen. Miroslav wehrte sich nach Kräften und plötzlich nahm die Partie einen dramatischen Verlauf. In Gewinnstellung unterlief dem Fürther ein schwerer Fehler, der den Vorteil verschenkte, doch er wählte eine Variante, die den Windischeschenbacher sogar in klaren Vorteil brachte. In starker Zeitnot spielte Miroslav zunächst stark, doch dann übersah er nicht nur einen einzügigen Gewinn, sondern im letzten Zug vor der Zeitkontrolle auch noch eine gegnerische Drohung und musste völlig konsterniert aufgeben. (1-6)

An Brett 8 konnte Jürgen Zant in der Abtausch-Variante des abgelehnten Damengambits nach einer Ungenauigkeit seines Gegners eine vorteilhafte Stellung erreichen. Leider nutzte er die Gunst der Stunde in Form eines Mehrtempos nicht konsequent, wonach die Stellung wieder ausgeglichen war. Im 18. Zug unterlief dem Fürther ein krasser Fehler, doch Jürgen übersah leider den einfachen Gewinn und geriet stattdessen am Damenflügel unter Druck. Nach zwei Fehlern des Gastspielers hatte der Windischeschenbacher die Partie wieder im Griff, nur um zwei Züge später seinen Springer und damit die Partie einzustellen. (1-7)

Die bisher so überzeugende Mannschaft erwischte einen rabenschwarzen Tag und unterlag völlig zurecht, wenn auch nach dem Spielverlauf sehr unglücklich, um ein bis zwei Punkte zu hoch. Aber wie sagt ein Sprichwort: lieber einmal deutlich verlieren als zweimal knapp! Nach der 3. Runde stehen die Windischeschenbacher nun auf dem 4. Tabellenplatz, drei Punkte vor der Abstiegszone. Der Blick nach oben ist zwar erst einmal verbaut, doch das gesteckte Saisonziel, der Klassenerhalt, ist weiter aus eigener Kraft zu erreichen. Zum Jahresabschluss fahren wir am 11. Dezember zum Auswärtsspiel beim SC Jäklechemie. Die Nürnberger sind Aufsteiger und belegen derzeit einen der drei Abstiegsplätze. Alle unsere Spieler brennen auf Wiedergutmachung und bei normaler Tagesform sollte ein Sieg im Bereich des Möglichen sein.

Knapper Sieg im Viererpokal – Das Viertelfinale ist erreicht!

Am Sonntag Morgen empfingen wir bei dichtem Schneetreiben den SC Furth im Wald zum Achtelfinale des oberpfälzischen Viererpokals. Als nomineller Favorit und mit dem Heimvorteil im Rücken wollten wir unsere Erfolgsserie in der laufenden Saison natürlich unbedingt fortsetzen.

An Brett 1 verwechselte Stephan Schmahl gegen die Tarrasch-Variante der Französischen Verteidigung leider schon früh die Züge und musste seinem Gegner einen Raumvorteil im Zentrum überlassen. Diesen nutzte der Further, um seine Figuren gegen den schwarzen König in Stellung zu bringen. Der folgende Befreiungsversuch von Stephan war nicht von Erfolg gekrönt, doch gerade als sein Gegner den Sack hätte zu machen können, griff er schwer daneben. Stephan konnte nicht nur den Damentausch erzwingen, sondern dabei auch noch einen Bauern gewinnen und klaren Vorteil erreichen. Doch leider verlor er in Zeitnot die Übersicht und geriet in ein Mattnetz aus dem es kein Entrinnen mehr gab. (0-1)

An Brett 2 konnte Tobias Brunner gegen die Skandinavische Verteidigung seines Gegners einen leichten Raumvorteil erreichen. Nach einer kurzen Abtastphase versuchte sich der Further im Mittelspiel durch Figurenabtausch zu entlasten, wählte dafür aber eine ungünstige Abwicklung in deren Folge er ersatzlos einen Bauern einbüßte. Zur allgemeinen Überraschung entschied er sich, die Partie sofort aufzugeben, so dass Tobias nach nur 16 Zügen zu einem unerwartet leichten Sieg kam. (1-1)

An Brett 3 wurde Philipp Mark von seinem routinierten Gegner mit dem altehrwürdigen Albin-Gegengambit konfrontiert. Nach einem wilden Schlagabtausch eingangs des Mittelspiels konnte Philipp seinen Mehrbauern behaupten und klaren Vorteil erlangen. In der entstandenen Position fand er jedoch eine Weile lang nicht die besten Züge und geriet nach einem anschließenden taktischen Fehler ins Hintertreffen. Als jedoch auch der Further seine Chance verpasste und zwei klare Gewinnzüge übersah, landete man schließlich in einem ausgeglichenen Turmendspiel, das erwartungsgemäß und ohne weitere Vorkommnisse Remis endete. (1½-1½)

An Brett 4 wählte Johannes Denz gegen den Königsbauernzug seines Gegners die Russische Verteidigung. Nach ausgeglichener Eröffnung mit entgegengesetzten Rochaden entwickelte sich im Mittelspiel ein schwerblütiger Kampf um die bessere Ausgangsposition für einen Königsangriff. Trotz einiger Irrungen und Wirrungen gelang es Johannes letztlich zuerst Linien und Diagonalen gegen den gegnerischen König zu öffnen. Unter Druck unterlief dem Further schließlich ein schwerer Fehler, der ihn einen ganzen Turm kostete. Damit war die Partie entschieden und das Matt noch vor der Zeitkontrolle das Tüpfelchen auf dem i. (2½-1½)

Nach diesem knappen aber letztlich verdienten Sieg stehen wir unter den letzten acht Teams in der Oberpfalz. Im Viertelfinale, das Anfang Januar 2023 ausgetragen wird, erwarten uns dann u.a. hochkarätige Teams aus Regensburg und Umgebung. Wir dürfen gespannt sein auf die Auslosung!

Kampfloser Sieg für die 3. Mannschaft

Zum 2. Spieltag der Kreisliga II Nord wollte unsere 3. Mannschaft den FC Schwarzenfeld empfangen, um weiter um die Tabellenspitze zu kämpfen.

Doch leider erhielt Mannschaftsführer Manfred Oppel kurz vor Spielbeginn einen Anruf der Schwarzenfelder, die mit einer Reifenpanne auf der Autobahn liegen geblieben waren.

Nachdem alle Versuche der Gäste die Panne selbst zu beheben scheiterten und auch der ADAC eine 45-minütige Wartezeit prognostizierte, gab man in einem zweiten Telefonat das Match schließlich kampflos verloren.

Unsere hochmotivierten Spieler Benedikt Stock, Markus Schwengler, Christian Kraus und Benedikt Sperber mussten so unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren. Niemand freut sich über eine kampflose Partie und unsere unglücklichen Gäste mit Sicherheit am aller wenigsten, aber manchmal macht uns das Leben leider einen Strich durch die Rechnung.

Nach dem 2. Spieltag ist unsere Dritte nun als einzige Mannschaft mit zwei Siegen alleiniger Tabellenführer. Kurz vor Weihnachten kommt es in der 3. Runde wieder zu Hause zum mit Spannung erwarteten Lokalderby gegen den SC Erbendorf.

Großartiger Erfolg der 1. Mannschaft

In der 2. Runde stand für die 1. Mannschaft das schwere Auswärtsspiel beim SC Forchheim 1 an, einem Verein der in seiner langen Tradition schon in so ziemlich jeder höherklassigen Liga bis hin zur Bundesliga vertreten war. Angeführt vom renommierten GM Vlastimil Jansa verpasste man in der letzten Saison als Vizemeister nur knapp den Aufstieg in die Landesliga und gewann den direkten Vergleich mit uns klar mit 5½-2½. Auch in dieser Saison ist das Team sicher zum Favoritenkreis zu zählen, was auch in einem um 43 Punkte höheren DWZ-Schnitt zum Ausdruck kam, dem höchsten Schnitt in der Liga an diesem Spieltag! Nichtsdestotrotz wollten wir, in Bestbesetzung angetreten, keinesfalls nur einen Sparringspartner abgeben!

An Brett 1 durfte sich FM Zdenek Haba zum wiederholten Male mit seinem tschechischen Landsmann, GM Vlastimil Jansa, duellieren. In einer Eröffnung abseits des Mainstream forcierte Zdenek schon früh den Damentausch, was sich jedoch bald als ungünstig herausstellen sollte. Fortan kämpfte er mit einem Bauern weniger um den Ausgleich, doch mit großmeisterlicher Technik konnte der Forchheimer nicht nur seinen Materialvorteil halten, sondern kurz nach der Zeitkontrolle auch noch mit Turm und Läufer in die gegnerische Stellung eindringen. Nach einem weiteren Bauernverlust gab Zdenek den aussichtslosen Kampf auf.

An Brett 2 erreichte Tobias Brunner gegen die selten gespielte Bird-Eröffnung seines Gegners schnell eine günstige Stellung. Doch nach einer Unachtsamkeit musste er sich einer Damenflügelinitiative erwehren, die nach einem Fehler seinerseits zu einer Verluststellung führte. Tobias hielt nach Kräften dagegen und wurde schließlich für seinen Kampfgeist belohnt. Nach einem Fehler seines Gegners war die Stellung wieder ausgeglichen und ein Remis in greifbarer Nähe. Als der Forchheimer schließlich mit der Brechstange gewinnen wollte, stand er nach einem schlimmen Fehler glatt auf Verlust. In der Schlussphase fand Tobias jedoch nicht den richtigen Weg und musste sich schließlich in einem ausgeglichenen Damenendspiel mit Remis begnügen.

An Brett 3 konnte Christian Müller gegen die Russische Verteidigung seines Gegners einen kleinen Eröffnungsvorteil in Form des Läuferpaars herausholen. Im Mittelspiel fand er jedoch keinen effektiven Plan und geriet nach einem ungünstigen Figurentausch in Nachteil. In einer komplizierten Stellung spielte auch sein Gegner nicht optimal und die Partie pendelte sich wieder im Gleichgewicht ein. Unter Zeitdruck geriet Christian durch ein unglückliches Manöver in ernste Verlustgefahr, doch aus heiterem Himmel, einen möglichen Gewinn vor Augen, griff sein Gegner schwer daneben und stellte einen ganzen Turm ein, was ihn zur sofortigen Aufgabe zwang.

An Brett 4 erreichte Philipp Mark in einer Damenindischen Verteidigung schon früh eine ausgeglichene Stellung. Nachdem die Damen und drei Figurenpaare getauscht wurden, zeigte er auf gekonnte Weise, dass sein agiler Springer dem passiven gegnerischen Läufer deutlich überlegen war. In schwieriger Stellung unterlief dem Forchheimer der entscheidende Fehler, wonach sich Philipp die Butter nicht mehr vom Brot nehmen ließ und durch präzises Spiel zuerst einen Bauern und schließlich die Partie gewann. Ein weiteres herausragendes Ergebnis unseres Youngsters gegen einen weit erfahreneren und über 200 DWZ-Punkten höher gewerteten Gegner. Bravo!

An Brett 5 startete Stephan Schmahl nach ungewöhnlicher Eröffnungsbehandlung seines Gegners gut in die Partie und hätte gegen dessen Slawische Verteidigung bereits im 10. Zug gewinnverheißenden Vorteil erreichen können. Leider wählte er jedoch eine ungünstige Variante und musste sich mit einer ausgeglichenen Stellung begnügen. Im Mittelspiel verlor er in beidseitiger Zeitnot die Übersicht, übersah mehrere Möglichleiten zum Remis und musste sich schließlich in einem chancenlosen Springer-Läufer-Endspiel geschlagen geben.

An Brett 6 erwischte Jindrich Novak einen rabenschwarzen Tag und stand in der von ihm gewählten Philidor-Verteidigung schon nach wenigen Zügen mit dem Rücken zur Wand. Als er im 7. Zug die Chance verpasste, sich durch Bauerntausch im Zentrum zu entlasten, war es um seine Stellung geschehen. Der geplante Gegenschlag entpuppte sich als schwerer Fehler, den sein Gegner zu einem Qualitätsgewinn nutzte. Die anschließende verzweifelte Gegenwehr half nicht mehr und so musste Jindrich schließlich im 40. Zug kapitulieren.

An Brett 7 wählte Jaroslav Illetsko gegen die Caro-Kann-Verteidigung seines Gegners die sogenannte Zweispringervariante und konnte in der Eröffnung einen leichten Vorteil erzielen. Nachdem er im Mittelspiel mit einem Turm auf die siebte Reihe eingedrungen war, unterlief dem Forchheimer nach einigen beidseitigen Ungenauigkeiten schließlich der entscheidende Fehler. Das entstandene, klar gewonnene Turmendspiel führte unser Team-Senior ohne Probleme zum Sieg. Mit seinen 80 Lenzen zeigte Jaroslav erneut eine starke Leistung und hat nun (wie auch Christian!) mit zwei Punkten aus zwei Partien als einer von nur noch vier Spielern in der Liga eine hundertprozentige Ausbeute. Hut ab!

An Brett 8 musste Miroslav Kalous gegen die Abtausch-Variante der Französischen Verteidigung lange Zeit eine gedrückte Stellung in Kauf nehmen. Erst spät im Mittelspiel gelang es ihm die Chancen auszugleichen, als seinem Gegner völlig unvermittelt ein krasser Fehler unterlief. Miroslav nutzte die Gelegenheit, um seinen schlechten Läufer zu aktivieren und stand plötzlich auf Gewinn. Doch leider übersah er den entscheidenden Zug und so hätte sich sein Gegner gerade noch einmal retten können. Doch der Forchheimer griff erneut daneben und ein zweites Mal ließ sich Miroslav nicht bitten und erzwang mit einer undeckbaren Mattdrohung in fünf Zügen die sofortige Aufgabe.

Nach diesem insgesamt vielleicht etwas glücklichen, aber nichtsdestotrotz großartigen und alles andere als selbstverständlichen 4½-3½ Auswärtssieg stehen wir weiterhin hinter Bavaria Regensburg 2 auf dem 2. Tabellenplatz. Ende November empfangen wir zum Spitzenspiel der 3. Runde die drittplatzierte und punktgleiche SGem Fürth 1, eine weitere Mannschaft, die zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten zu zählen ist. Sollten wir erneut Zählbares mitnehmen, dürften eventuelle Abstiegssorgen passé sein und der Blick könnte freudig nach oben gerichtet werden.

Auch 3. Mannschaft gelingt ein erfolgreicher Saisonauftakt

Unsere neu gemeldet 3. Mannschaft musste bei ihrem ersten Spiel in der neuen Saison bei der 3. Mannschaft des TSV Oberviechtach antreten.

Bereits sehr früh konnte Benedikt Stock am Spitzenbrett die Initiative übernehmen und Druck im Zentrum aufbauen. Da sein Gegner ungenau verteidigte gelang es Benedikt einen Materialvorteil zu erreichen und als sein Kontrahent dann auch noch die Dame verlor, strich dieser die Segel, was unsere Mannschaft früh in Führung brachte.

An Brett 2 spielte Johanna Sperber aus der Eröffnung bis ins Mittelspiel eine sehr ausgeglichene Partie. Dort konnte sie ihre Stellung dann kontinuierlich verbessern und einen Materialvorteil erreichen. Im Mannschaftssinne einigte sie sich trotz einer sehr vielversprechenden Stellung schließlich mit ihrem Gegner auf ein Unentschieden.

Christian Kraus spielte am Brett 3 mit seinem Gegner die Russische Eröffnung, wobei beide Seiten immer wieder versuchten in Vorteil zu kommen. Durch eine Ungenauigkeit seines Gegners im Mittelspiel konnte Christian ersatzlos eine Figur gewinnen. Diesen Vorteil baute er durch gutes und genaues Spiel weiter aus, was seinen Gegner schließlich zur Aufgabe zwang.

An Brett 4 spielte Benedikt Sperber eine solide Eröffnung und konnte sehr schnell einen Bauern gewinnen. Diesen Vorteil baute er im Mittelspiel weiter aus und nutzte ihn zu einem starken Königsangriff. Hier musste sein Gegner immer mehr Material opfern, nur um am Ende doch im Zentrum mattgesetzt zu werden. 

Die 3. Mannschaft hat mit diesem klaren 3½-½ Erfolg gezeigt, dass sie in ihrer Klasse durchaus bei den oberen Platzierungen mitspielen kann. 

Souveräner Auftaktsieg gegen NT Nürnberg 3

Am ersten Spieltag der neuen Saison 2022/23 empfing unsere erste Mannschaft im Feuerwehrhaus die dritte Mannschaft von Noris-Tarrasch Nürnberg. Während unser Team in Bestaufstellung antreten konnte, musste der Gast auf drei Spieler der nominellen „Ersten Acht“ verzichten. Bei einem durchschnittlichen DWZ-Vorteil von 2046 zu 1984 zu unseren Gunsten, waren wir auf dem Papier der Favorit und dieser Rolle wollten wir unbedingt gerecht werden.

Der erste Schlag kam nach etwa zweieinhalb Stunden von Jindrich Novak, der seinem Gegner nach der Eröffnung wenig Platz für seine Figuren ließ und nach einem starken Angriff, den jener noch parieren konnte, einen tödlichen Freibauern generieren und diesen zum Sieg ummünzen konnte.

Das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten, als Zdenek Haba am Spitzenbrett gegen seine erst 16-jährige Gegnerin nach einem taktischen Fehler einen wichtigen Bauern und im Anschluss auch die Partie durch eine starke Mattdrohung gewinnen konnte.

An Brett 3 konnte Christian Müller bereits in der Eröffnung einen Bauern gewinnen. Seine dadurch vorteilhafte Stellung wandelte er im Laufe der Partie erst in einen Qualitätsgewinn und danach in einen unwiderstehlichen Königsangriff um, der für den ganzen Punkt sorgte.

Den vierten Sieg des Tages steuerte Jaroslav Illetsko an Brett 7 bei, als er seinem Gegner einen Bauern nach dem anderen abluchsen konnte und dieser sich schließlich in einem aussichtslosen Turm-Springer-Endspiel geschlagen geben musste.

Mit einem 4:0 im Rücken mussten die Windischer den ersten Rückschlag hinnehmen als Miroslav Kalous an Brett 8 in einem schwierigen Mittelspiel die Übersicht verlor und im Anschluss nicht nur die Dame, sondern auch die Partie abgeben musste.

Den Mannschaftssieg konnte kurz darauf Mannschaftsführer Tobias Brunner eintüten. Gegen seinen erst 13-jährigen ukrainischen Kontrahenten geriet er in der Eröffnung stark unter Druck, konnte sich aber in ein ausgeglichenes Endspiel retten, in welchem beide Spieler nicht die besten Züge fanden und am Ende durch eine Zugwiederholung in einem Dame gegen 3 Bauern und Läufer Endspiel sich auf Remis einigten.

Mit dem Mannschaftssieg im Rücken konnten die beiden noch verbliebenen Spieler Stephan Schmahl und Philipp Mark befreit aufspielen, was sie auch taten.

Stephan landete nach ruhiger Eröffnung und ausgeglichenem Mittelspiel in einem bequemen Doppel-Turm-doppel-Springer-Endspiel. Nach einigen Ungenauigkeiten seines Gegners erreichte er Vorteil, der sich schließlich in einem Bauerngewinn manifestierte. In beidseitiger Zeitnot wickelte der Nürnberger in ein reines Springerendspiel ab, das aber nicht mehr zu halten war und ihn nach 53 Zügen zur Aufgabe zwang.

Die spannendste Partie lieferte Youngster Philipp Mark an Brett 4. Gegen seinen nominell fast 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner wählte er eine der schärfsten Varianten in der Benoni-Eröffnung. Es entwickelten sich haarsträubende Verwicklungen, die nicht nur die Kiebitze zum Staunen brachten. In herannahender Zeitnot zeigten sich beide Kontrahenten auf der Höhe des Geschehens, was folgerichtig nach viereinhalb Stunden zu einem leistungsgerechten Remis führte.

Am Ende standen damit ein sehr starker 6:2 Sieg zum Saisonauftakt und der 2. Tabellenplatz zu Buche. Am kommenden Spieltag ist der SC zu Gast in Forchheim. Dort dürften die Trauben etwas höher hängen, aber in Bestaufstellung und mit der richtigen Motivation werden wir keinesfalls chancenlos sein.