Schachverband Oberpfalz feiert 100-jähriges Jubiläum in Windischeschenbach

Vergleichskampf gegen Oberfranken endet mit 16:16 Unentschieden

Am vergangenen Samstag feierte der Schachverband Oberpfalz, welcher am 25.11.1922 in Schwandorf von zwölf Vereinen aus der Taufe gehoben wurde, sein 100-jähriges Jubiläum im Rahmen eines Vergleichskampfs gegen den Bezirksverband Oberfranken. Letzterer konnte schon im Jahr 2021 auf 100 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Ausgetragen wurde diese Feier in der Aula der Grund- und Mittelschule Windischeschenbach, die dafür ein würdiges Ambiente in toller Atmosphäre bot.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der 1. Vorsitzende des Schachverbands Oberpfalz, Dr. Dieter Braun, neben den Spielerinnen und Spielern aus der Oberpfalz und Oberfranken, mit deren 1. Vorsitzenden Ingo Thorn an der Spitze, insbesondere die Ehrengäste Andreas Meier, Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab, Karlheinz Budnik, 1. Bürgermeister der Stadt Windischeschenbach sowie Peter Eberl, Präsident des Bayerischen Schachbundes. Er überbrachte auch die Grüße des Bezirkstagspräsidenten der Oberpfalz, Franz Löffler, der leider aus terminlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein konnte. In ihren Grußworten freuten sich die beiden Schirmherren Andreas Meier und Karlheinz Budnik, dass diese Jubiläumsfeier in ihrer Region stattfinden dürfe, was auch eine Auszeichnung für den ausrichtenden Schachclub Windischeschenbach darstelle. Peter Eberl scheute nicht den weiten Weg von Rosenheim und hob die Bedeutung des Jubiläums seiner beiden Bezirksverbände hervor.

Anschließend startete Turnierleiter Stefan Simmerl den Vergleichskampf, der an insgesamt 32 Brettern ausgetragen wurde. Um ein möglichst weitreichendes Spektrum der jeweiligen Mitglieder abzudecken, wurden die 64 Spielerinnen und Spieler in die verschiedenen Kategorien allgemeine, Rating-, Damen-, Senioren-, Ehren- und Jugend-Bretter unterteilt. Mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten + 30 Sekunden pro Zug wurde darüber entschieden, welcher Verband am Ende in diesem Vergleichskampf die Nase vorn haben würde. Hier ging zunächst das Team der Oberpfalz knapp in Führung. Danach glich Oberfranken nicht nur aus, sondern sah nach einem zwischenzeitlichen 11:7 schon wie der sichere Sieger aus. Mit einem wahren Kraftakt konnte die Oberpfalz aber noch zu einem letztlich gerechten und für das Ereignis perfektem 16:16 Unentschieden ausgleichen. Während sich Oberfranken bei den Ratingbrettern mit 3,5:1,5 durchsetzte, lag die Oberpfalz bei den Damen mit 2,5:0,5 vorne. In allen anderen Kategorien herrschte Gleichstand.

Hobbyschachturnier

Parallel zum Vergleichskampf fand ein offenes Hobbyschachturnier statt, welches insbesondere an Kinder, Jugendliche, jung gebliebene Amateure sowie Hobbyspieler aus der nördlichen Oberpfalz und darüber hinaus gerichtet war. Das fünfrundige Schnellschachturnier wurde mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten pro Spieler ausgetragen. Unter den insgesamt 14 Teilnehmenden gewann am Ende der ehemalige Vereinsspieler Jonas Feselmeier aus Vohenstrauß souverän mit fünf Punkten und damit einer 100-prozentigen Ausbeute. Platz zwei belegte Johannes Gelbert vom SC Erbendorf mit vier Zählern. Johannes Gelhard von der Regensburger Turnerschaft folgte auf Rang drei mit 3,5 Punkten.

Feierstunde

Zur anschließenden Feierstunde konnte mit Barbara Hernes auch noch die neue BLSV-Bezirksvorsitzende der Oberpfalz sowie ihr Vorgänger Hermann Müller begrüßt werden. Hier ging Dr. Dieter Braun zunächst auf die Gründung des Schachverbandes Oberpfalz vor nunmehr über 100 Jahren ein, ehe er sich bei allen Teilnehmenden und insbesondere beim gesamten Team des Ausrichters SC Windischeschenbach um deren 1. Vorsitzenden Manfred Oppel, dass sich rührend um die Organisation und Verpflegung kümmerte, bedankte. Ingo Thorn schloss sich den Worten an und überreichte zum Dank für die Einladung seines oberfränkischen Teams einen kleinen Obolus sowie zwei Chroniken seines Bezirksverbandes. Barbara Hernes zeigte sich gut vorbereitet, beglückwünschte ihrem Sportfachverband zu dem besonderen Jubiläum und freute sich über die tolle Atmosphäre in der Aula. Abschließend ergriff nochmals Peter Eberl das Wort und bedankte sich für eine rundum gelungene Veranstaltung. Mit einem gemeinsamen Abendessen klang eine würdige Jubiläumsfeier des Schachverbandes Oberpfalz aus.

Der regionale Fernsehsender OTV war auch anwesend und interviewte von uns Manfred, Philipp und Stefan. Es sollen zwei Beiträge erstellt werden. Wir sind gespannt.

Einzelergebnisse des Vergleichskampfs

Ergebnis des Hobbyschachturniers

Gründungsorte des Schachverbandes Oberpfalz

Bildergalerie Vergleichskampf

Unsere Protagonisten

Elsbeth, Philipp und Milo holten 2,5 (3) Punkten.

Bildergalerie Hobbyschachturnier

1. Mannschaft sensationell Meister!

Am vergangenen Sonntag kam es im Feuerwehrhaus zum letzten Gefecht der Saison gegen die 2. Mannschaft des SK Herzogenaurach. Im Fernduell mit Bavaria Regensburg und der SGem Fürth war ein Sieg unbedingte Pflicht, um die Titelchancen am Leben zu erhalten. Die vierte Mannschaft im Meisterschaftsrennen, der SC Forchheim, hatte zwar nur noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg, konnte aber beim Auswärtsspiel in Regensburg zum Zünglein an der Waage werden. Krankheitsbedingt mussten wir auf Jaroslav Illetsko verzichten, der aber durch Jungtalent Milo Müller adäquat vertreten wurde. Schlimmer erwischte es die Gäste, die kurzfristig, ebenfalls wegen Krankheit, auf einen ihrer Spieler verzichten mussten und mangels Ersatz nur zu siebt antreten konnten.

An Brett 6 (W) kam Jindrich Novak so zu einem kampflosen Punkt. Wie immer für alle Beteiligten eine unbefriedigende Situation, aber manchmal spielt uns das Leben eben einen Streich. Nichtdestotrotz hat uns diese frühe Führung natürlich zusätzlich motiviert, alles in die Waagschale zu werfen, um den Traum vom Aufstieg wahr werden zu lassen. (1-0)

An Brett 1 (S) täuschte FM Zdenek Haba die Französische Verteidigung an, leitete durch Zugumstellung aber umgehend in Sizilianische Gefilde über. Sein Gegner zeigte keinerlei Interesse an einem Kampf mit offenem Visier und stützte stattdessen lieber sein Zentrum, so dass man letztendlich in einer Art Igel-System landete. Der Computer sah die weiße Stellung wegen des Raumvorteils im Zentrum dauerhaft im Vorteil und in der Tat musste sich Zdenek mit einer zwar soliden, aber etwas passiven Stellung abfinden. Da sein Gegner aufgrund der eigenen Tabellensituation nicht gewillt war bedingungslos auf Sieg zu spielen, was mit dem Vorstoß seines h-Bauern durchaus möglich gewesen wäre, entstand ein typischer Fall von der eine will nicht und der andere kann nicht. Und so einigte man sich schließlich im 20. Zug auf ein Remis. (1½-½)

An Brett 4 (W) wählte Philipp Mark im abgelehnten Damengambit die Abtauschvariante, was sein Gegner etwas überraschend mit dem Ragozin-System beantwortete. In den folgenden Zügen entwickelten sich beide Parteien auf bekannten Wegen und erreichten eine etwa ausgeglichene Stellung. Als Philipp zum für die Bauernstruktur üblichen Minoritätsangriff am Damenflügel ansetzen wollte, entschied sich der Herzogenauracher zu einem sehr zweischneidigen und riskanten Aufzug seines g-Bauern. Die solchermaßen hervorgerufene Schwächung der eigenen Königsstellung sollte sich schon bald als fatal erweisen, denn der eigentliche Plan das Läuferpaar zu gewinnen scheiterte an einem taktischen Einschlag, der nicht nur einen Bauern kostete, sondern auch die schwarze Zentrumsstellung ruinierte. Der Gastspieler wehrte sich zwar nach Kräften, kämpfte im Endeffekt aber bereits für eine verlorene Sache. Nach einem erneuten Einschlag war der schwarze König vollends entblößt und wurde vom Windischeschenbacher elegant zur Strecke gebracht. (2½-½)

An Brett 3 (S) entschied sich Christian Müller gegen die Königsbauereröffnung einmal mehr für die Philidor-Verteidigung. Nach frühem Damentausch ging sein Gegner sofort aktiv im Zentrum vor, so dass sich Christian zunächst auf Verteidigung beschränken musste. Nach Abschluss der Figurenentwicklung gelang es dem Windischeschenbacher seine Kräfte zu koordinieren und die leichte gegnerische Initiative zu neutralisieren. Durch den forcierten Tausch des schwarzfeldrigen Läufers war die Stellung objektiv ausgeglichen, neigte sich jedoch bereits zu Gunsten von Schwarz. In der Folge ergaben sich Chancen für ein Spiel auf Gewinn, doch in Anbetracht des günstigen Mannschaftsstands entschied sich Christian lieber für den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, initiierte weiteren Figurentausch und einigte sich im 28. Zug in völlig ausgeglichener Stellung mit seinem Gegner auf Remis. (3-1)

An Brett 2 (W) eröffnete Tobias Brunner mit dem italienischen Läuferspiel in dem sich beide Kontrahenten bis zum 10. Zug ruhig entwickelten und eine ausgeglichene Stellung erreichten. Als der Herzogenauracher einen wichtigen Figurentausch verpasste und sich stattdessen freiwillig mit seiner Dame in eine Fesselung begab, nutzte Tobias die Gunst der Stunde und ergriff mittels eines Bauernvorstoßes im Zentrum die Initiative. Solchermaßen in die Defensive gedrängt, versuchte sein Gegner die Stellung mittels der langen Rochade zu verkomplizieren, geriet damit jedoch vom Regen in die Traufe. Der Windischeschenbacher fand zwar nicht den direktesten Weg, ließ sich aber nicht mehr beirren und riss mit seinem a-Bauern die schwarze Königsstellung auf. Trotz verzweifelter Gegenwehr konnte der Gastspieler keine ausreichende Verteidigung mehr organisieren und musste schließlich nach einem hübschen Damenopfer von Tobias kurz vor dem Matt aufgeben. (4-1)

An Brett 7 (S) wurde Miroslav Kalous mit einer Art Petrosjan-System in der Damenindischen Verteidigung konfrontiert. Sein Gegner ging schon früh forsch im Zentrum zu Werke, überschätzte dabei aber seine Chancen. Ohne Figurenunterstützung gerieten seine weit vorgerückten Bauern schon bald unter Druck und nach einem Fehler ging einer von ihnen verloren. Treu nach dem Motto, dass ein Fehler nur selten allein kommt, griff der Herzogenauracher erneut fehl, wonach der Computer bereits eine Gewinnstellung für Schwarz reklamiert. Doch leider ließ Mirek die sich bietende Gelegenheit ungenutzt verstreichen und landete nach einer Ungenauigkeit seinerseits in einer etwas schlechteren Stellung. Einen Vorteil aus der Situation vermochte der Gastspieler jedoch nicht zu ziehen, denn nur drei Züge später unterlief ihm ein kapitaler Bock, der eine sofortige Verluststellung zur Folge hatte. Ein zweites Mal ließ sich der Windischeschenbacher nicht bitten und bildete einen Freibauern, den er mit Hilfe seines Materialvorteils souverän zur Geltung brachte. (5-1)

An Brett 8 (W) folgte Milo Müller in einem Vierspringerspiel ausgetretenen Theoriepfaden. Beide Spieler gaben sich keine Blöße und erreichten nach 12 Zügen eine vollkommen ausgeglichene Stellung. Doch dann verschätzte sich sein Gegner und überließ dem Windischeschenbacher unnötigerweise das Läuferpaar. Milo packte die Gelegenheit beim Schopfe und nutzte seine Überlegenheit auf den schwarzen Feldern, um dem Herzogenauracher durch geschickten Figurentausch gleich zwei Doppelbauern anzuhängen. Das resultierende Doppelturmendspiel mit gleichfarbigen Läufern war klar vorteilhaft und fortan nur noch ein Spiel auf ein Tor. Milo aktivierte sein Türme und nahm die isolierten schwarzen Bauern aufs Korn. Sein Gegner verteidigte sich lange gut, doch im 30. Zug unterlief ihm der entscheidende Fehler. Unser Jungtalent wickelte in ein Turmendspiel ab, in dem ihm sein Freibauer den Gewinn garantierte. In seiner Verzweiflung vereinfachte der Herzogenauracher zu einem Bauernendspiel, das jedoch ebenso klar verloren war und von Milo sicher verwertet wurde. (6-1)

An Brett 5 (S) gelangte Stephan Schmahl durch Zugumstellung in die Leningrader Variante der Holländischen Verteidigung. Bis zum 12. Zug folgten beide Kontrahenten gängiger Theorie, doch dann spielte der Herzogenauracher zu zaghaft, was Stephan zu Raumvorteil im Zentrum und einer bequemen Stellung verhalf. Der Versuch seines Gegners das Zentrum aufzubrechen erwies sich als untauglich und brachte dem Windischeschenbacher bereits klaren Vorteil. Doch statt durch eine einfache Abtauschaktion den rückständigen weißen Bauern als Angriffsziel zu markieren, wählte Stephan einen komplizierteren, aber leider nicht besseren Weg und gestattete seinem Gegner die Stellung zu vereinfachen und in die Remisbreite zurückzukehren. Bis zur Zeitkontrolle passierte nicht mehr allzu viel und schließlich endete die Partie in völlig ausgeglichener Stellung mit einem Unentschieden durch Zugwiederholung. (6½-1½)

Nach diesem klaren und ungefährdeten Sieg hatten wir unsere Pflicht erfüllt und mussten auf das Ergebnis aus Regensburg warten. Nur bei einer Niederlage oder einem 4-4 Unentschieden der Hauptstädter würden wir sicher auf Platz 1 landen. Im Falle eines Sieges von Bavaria wäre es auf die Höhe angekommen und im Extremfall sehr spannend geworden. Dieser Extremfall wäre ein 5-3 gewesen, wonach beide Teams exakt gleich viele Mannschafts- und Brettpunkte aufgewiesen hätten. Dem Reglement entsprechend wären die nächsten Kriterien für die Platzierung die erzielten Partiegewinne, dann die erzielten Schwarzsiege und zum Schluss der direkte Vergleich gewesen. Ich habe mir nachträglich die Mühe gemacht, die Zahlen zu ermitteln und komme zu folgendem Ergebnis:

SC Bavaria Regensburg: Partiegewinne = 33, Schwarzsiege = 14
SC Windischeschenbach: Partiegewinne = 36, Schwarzsiege = 20

Sofern ich mich nicht verzählt habe, wären wir also auch bei einem 5-3 von Bavaria als 1. durchs Ziel gegangen und zwar mit genau einem mehr erzielten Partiegewinn!

So spannend diese Berechnungen sind, so schnell wurden sie doch zu reiner Makulatur als das Endergebnis aus Regensburg (3-5) endlich bei uns eintraf. In einem Herzschlagfinale hatten wir den Ligaprimus am letzten Spieltag doch noch abgefangen und völlig unerwartet den Titel errungen!

Nächste Saison in der Landesliga weht natürlich ein wesentlich rauerer Wind und besonders für uns als Aufsteiger werden die Trauben deutlich höher hängen. Doch mit unserer nachrückenden Jugend ist uns nicht Bange, den Kampf um den Klassenerhalt bestehen zu können.

Im Namen der 1. Mannschaft danke ich allen Vereinsmitgliedern für das Mitfiebern und die Unterstützung. Ohne ein intaktes Vereinsleben sind Erfolge wie dieser nicht möglich!

Zum Schluss senden wir noch Grüße an die Teams vom SK Herzogenaurach, vom SC JÄKLECHEMIE und der SGem Fürth. Während uns die Gäste vor ihrer Abreise noch live gratulierten, übermittelten uns die beiden anderen Vereine ihre Glückwünsche in den eigenen Spielberichten. Dafür ein herzliches Dankeschön!

Meistertitel der Zweiten nach Sieg am letzten Spieltag

Zum Saisonabschluss stand für die zweite Mannschaft ein letzter Kampf gegen den SC Sulzbach-Rosenberg an. Mit zwei Punkten Vorsprung hatten wir einen großen Abstand zum einzigen Verfolger Oberviechtach, die mit dem Tabellendritten Schwandorf keinen leichten Gegner zu erwarten hatten und selbst im Falle eines Sieges auch noch 5,5 Brettpunkte aufholen mussten.

Wie schon die ganze Saison über konnten wir auch hier dank der tatkräftigen Unterstützung unserer tschechischen Spieler in Bestbesetzung auffahren. Nach dem kurzfristigen Ausfall eines Sulzbacher Spielers gingen wir zusätzlich mit einem Punkt Vorsprung in einen Spieltag, bei dem es nur darum ging, den Titel sicher mit nach Hause zu nehmen. Für unsere Gegner gab es ebenfalls nichts mehr zu holen, entsprechend ruhig starteten auch die Partien.

Am Spitzenbrett kam es zu einem ersten frühen Remis. Bedrich Prochazka erreichte nach einer eher ereignislosen Partie eine ausgeglichene Stellung und so einigte man sich auf ein Unentschieden.

Svatoslav Zitek nutzte an Brett fünf einen Fehler seines Gegenspielers aus, um einen Bauern zu gewinnen. Diesen Vorteil spielte er ruhig bis Endspiel weiter und ließ sich trotz Gegenwehr nicht beirren, sodass er schließlich den Sieg davontrug.

Am dritten Brett nutzte Jürgen Zant das eher passive Spiel seines Gegners aus, der eher auf ein Remis aus war. Nach einem Damentausch gewann er einen Bauer, sodass er im besseren Endspiel weiter Druck aufbauen konnte, weshalb sich sein Gegner geschlagen gab.

Für die Entscheidung sorgte dann Stefan Simmerl an Brett sechs. Dessen Gegner übersah eine bessere Fortsetzung, bei der er einen Bauern hätte schlagen können, weshalb Stefan im Vorteil blieb und diesen auch zum Sieg verwertete. Mit dem Zwischenstand von 4,5 zu 0,5 hatten wir hier bereits den Mannschaftssieg und damit auch den Meistertitel in der Tasche.

An Brett vier konnte Johannes Denz das Zentrum besetzen und zwei Bauern gewinnen. In der Zeitnotphase geriet sein König unter Druck, der aber in die Mitte des Bretts flüchtete, wo er in Sicherheit war. Nach einer Abwicklung in ein gewonnenes Endspiel ging ihm erneut die Zeit aus, weshalb er sich mit einem Remis zufriedengeben musste.

Rudolf Schön konnte am zweiten Brett seine Figuren nicht richtig koordinieren, sodass sein Gegner eine angenehme Stellung erreichte. Dieser ließ nicht mehr locker und trotz Gegenwehr musste Rudolf das Handtuch werfen.

Am siebten Brett konnte Siegfried Stelzer in der Eröffnung ebenfalls einen Bauern gewinnen, im anschließenden Turmendspiel verteidigte sich sein Gegner hartnäckig. Dieser schaffte es schließlich, die Stellung wieder auszugleichen, weshalb sich beide auf Remis einigten.

Der Endstand von 5,5-2,5 besiegelte damit den Meistertitel und nach dem Abstieg letzten Jahres die Rückkehr in die Oberpfalzliga. Unser Verfolger Oberviechtach musste hingegen gegen Schwandorf eine Niederlage einstecken und rutschte auf Platz vier ab.

3. Mannschaft des SC Windischeschenbach bleibt weiterhin ungeschlagen

Am vorletzten Spieltag in der Kreisliga II Nord mussten die Zoiglstädter zur 1. Mannschaft des FC Schwarzenfeld reisen. 

Nachdem unsere 3. Mannschaft bereits als Meister in ihrer Klasse feststand, konnten wir beruhigt und ohne Zwang befreit aufspielen, was durchaus als positiver Aspekt zu bewerten ist. 

An Brett 4 kam Lorenz Bayerl zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison. In einer Dreispringerspiel-Eröffnung, entschied sich Lorenz leider für die falsche Abwicklung, wodurch er eine Leichtfigur verlor. Diesen Materialvorteil konnte sein Gegner kontinuierlich ausbauen, was Lorenz zu Beginn des Endspiels dazu zwang die Partie aufzugeben. (0-1)

Benedikt Sperber musste am 3. Brett gegen das Schwarzenfelder Urgestein Heinrich Federer antreten, wobei der Schwarzenfelder die Damenindische-Verteidigung wählte, sich hier aber sehr passiv aufbaute. Dadurch gab er Benedikt die Möglichkeit sich selbst aktiv aufzustellen, was zwangsläufig zu einem Bauerngewinn führte. Im weiteren Verlauf der Partie verlor unser Spieler leider etwas die Übersicht, was sein Gegner konsequent ausnutze und nach und nach in Vorteil kam. Als die Partie eigentlich entschieden war, erlaubte sich der Schwarzenfelder einen Fehlgriff und stellte eine Figur ein, wonach er sofort die Partie aufgab. (1-1)

Am Spitzenbrett wählte Manfred Oppel die Englische Eröffnung. Nachdem alle Figuren entwickelt waren, entschied sich sein Gegner zu einem ungünstigen Figurenabtausch im Zentrum, was dem Windischeschenbacher einen Vorteil einbrachte. Leider wählte Manfred in klar besserer Stellung die falsche Abwicklung, was die Stellung wieder in die Remisbreite einschwenken ließ. Obwohl Manfred versuchte wieder in Vorteil zu kommen, verteidigte sich sein Gegner sehr geschickt und so entstand ein taktisches Geplänkel mit der Hoffnung, dass der Schwarzspieler sich ungenau verteidigt. Der genauen Verteidigung müde, unterlief dem Schwarzenfelder ein Fehlgriff, der ihn einen Bauern kostete. In verlorener Stellung musste er wenig später die Waffen strecken. (1-2)

An Brett 2 musste sich Benedikt Stock mit den schwarzen Steinen mit dem Königsgambit auseinandersetzen, welches er leider ungenau behandelte und leicht in Nachteil geriet. Durch genaue Verteidigungszüge im Mittelspiel konnte Benedikt Ausgleich erreichen. Durch das passive Spiel seines Gegners konnte unser Spieler seine Stellung weiterhin verbessern und offensiv agieren. In einer sehr guten Ausgangsposition griff Benedikt total daneben und stellte einzügig eine Figur ein, was er mit der sofortigen Aufgabe quittierte. (2-2)

Das gerechte 2-2 gegen ein gleichwertigen Gegner geht völlig in Ordnung und hält die Serie der Windischeschenbacher bei, noch keinen Wettkampf in dieser Saison verloren zu haben. 

Das letzte Punktspiel findet am 07. Mai gegen die 3. Mannschaft des SV Oberviechtach statt.

Glückwunsch!! 3x Meister!!

Schachclub hat mit drei Mannschaften jeweils den Meistertitel geholt

Am gestrigen Sonntag konnte der Schachclub Windischeschenbach ein seltenes und außergewöhnliches Ereignis feiern: gleich drei Mannschaften haben den Meistertitel errungen.

Wogegen die dritte Mannschaft in der Kreisliga II Nord bereits vorzeitig als Meister feststeht (mit noch einem ausstehenden Spieltag), haben sowohl die zweite Mannschaft in der Bezirksliga Nord als auch die erste Mannschaft in der Regionalliga Nord-Ost ihre Wettkämpfe am gestrigen letzten Spieltag gewonnen und sich jeweils den Meistertitel gesichert.

Ausführliche Berichte folgen.

Ein großer Dank gilt allen Spielern für diese herausragende Leistung sowie allen Unterstützern.

Drama in zwei Akten im Viererpokal!

Am vergangenen Sonntag empfingen wir den SK Schwandorf zum Halbfinale im oberpfälzischen Viererpokal. Während wir in bewährter Aufstellung mit vier Spielern aus der 1. Mannschaft antreten konnten, mussten die Gäste auf einen ihrer Stammspieler verzichten, so dass wir im Schnitt einen DWZ-Vorteil von 1976 zu 1910 aufwiesen und somit als leichter Favorit ins Rennen gingen. Doch der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze und so sollte es zu einem an Dramatik kaum zu überbietenden Kampf einschließlich Verlängerung kommen!

An Brett 1 (S) wurde Christian Müller in einer Englischen Partie schon nach fünf Zügen die Möglichkeit zum Damentausch angeboten, die er nach kurzem Nachdenken annahm. In der Folge konnte er sich frei entwickeln und problemlos eine ausgeglichene Stellung erreichen. Nachdem sein Gegner hauptsächlich auf Sicherheit bedacht war und wenig unternahm, um einen Eröffnungsvorteil zu erreichen, bewertete die Engine die schwarze Stellung bereits als etwas günstiger. Doch aufgrund fehlender Angriffspunkte hätte Christian für ein Spiel auf Gewinn ins Risiko gehen müssen, was er vernünftigerweise unterließ. Nach dem Tausch aller Türme einigte man sich schließlich in einem völlig ausgeglichenen Leichtfigurenendspiel auf ein gerechtes Remis. (½-½)

An Brett 3 (W) wählte Philipp Mark gegen das abgelehnte Damengambit die klassische Abtauschvariante. Nach Abschluss der Entwicklung griff Philipp zum hinlänglich bekannten Minoritätsangriff, um eine Initiative am Damenflügel zu entfachen. Doch sein Gegner zeigte sich gut vorbereitet und auf der Höhe des Geschehens, so dass die Partie bis zum 27. Zug im Gleichgewicht blieb. Dann jedoch unterlief dem Windischeschenbacher eine Ungenauigkeit, die der Gast zu einem taktischen Einschlag nutzte und das Pendel zu seinen Gunsten ausschlagen ließ. Zu unserem Glück fand der Schwandorfer anschließend jedoch nicht die stärkste Fortsetzung und so verflüchtigte sich sein Vorteil wieder. Wenige Züge später landete man in einem vollkommen ausgeglichenen Turmendspiel und einigte sich folgerichtig auf ein insgesamt leistungsgerechtes Unentschieden. (1-1)

An Brett 4 (S) entschied sich Stephan Schmahl für die Nimzoindische Verteidigung und wurde mit dem klassischen 4.Dc2 konfrontiert. Nach einem Gegenstoß im Zentrum und mehrfachem Figurentausch entstand ein typisches damenloses Mittelspiel, in dem das weiße Läuferpaar den eigenen Doppelbauern in etwa kompensiert. Stephan konnte sich zwar nach und nach einen kleinen Vorteil erspielen, bezahlte dies aber mit einem enormen Zeitverbrauch. Die Stellung verließ bis zum 25. Zug nie die Remisbreite, doch dann ließ sich der Schwandorfer zum Schlagen eines zweitrangigen Bauern verleiten, wonach die schwarzen Figuren zum Leben erwachten und der Windischeschenbacher eine starke Initiative entwickeln konnte. Bei knapp werdender Zeit verpasste Stephan jedoch leider gleich mehrfach gewinnversprechende Fortsetzungen und landete nach der Zeitkontrolle in einem nur noch minimal besseren Endspiel. Das anschließende Remisangebot seines Gegners nahm er schließlich zähneknirschend an. (1½-1½)

An Brett 2 (W) griff Tobias Brunner gegen die Sizilianische Verteidigung wie üblich zum bekannten Grand-Prix-Angriff. Da sich beide Kontrahenten aus zahlreichen Turnieren bestens kennen, war es kein Wunder, dass die Züge bis weit ins Mittelspiel relativ locker heruntergespielt wurden und die Stellung weitestgehend im Gleichgewicht blieb. Im 20. Zug kam es zu einem Fehler bei gleichzeitigem Remisangebot des Schwandorfers, dass Tobias korrekterweise ablehnte. Leider verpasste er jedoch kurze Zeit später die beste Fortsetzung, die ihm einen klaren Vorteil verschafft hätte. Stattdessen konnte der Gast nun seinerseits die Initiative übernehmen und die weißen Figuren Schritt für Schritt zurückdrängen. Kurz vor der Zeitkontrolle unterlief Tobias ein schwerer Fehler, der ihn einzügig zur Aufgabe hätte zwingen können, doch zu seinem und unserem Glück ließ der Gegner diese Chance ungenutzt. Nach Schwerfigurentausch folgte eine lange Phase des Lavierens in einem für Tobias schlechteren Endspiel. Nachdem inzwischen klar war, dass nur ein Remis uns wenigstens in die Verlängerung retten würde, wurde der Druck auf beide Spieler von Minute zu Minute größer. Tobias kämpfte wie ein Löwe und verlor trotz objektiv mehrfach verlorener Stellung nie die Hoffnung. Mit jedem Bauerntausch kam er einem möglichen Remis näher und als der Schwandorfer schließlich zwei weitere klare Gewinne ausließ, kam es nach sage und schreibe 107 Zügen schlussendlich zu einer Abwicklung in ein reines Bauerendspiel, das der Gast nicht mehr gewinnen konnte. Damit waren Remis und Gesamtunentschieden amtlich. (2-2)

Das Regelwerk sah nun ein Blitzmatch mit vertauschten Farben vor, wobei die Mannschaftsführer sich auf eine Zeiteinteilung von 3 Minuten für die ganze Partie + 2 Sekunden Zuschlag pro Zug einigten (3+2). Man kann sich leicht vorstellen, dass sich eine solche Nervenschlacht nach über sechs Stunden weniger wie eine Verlängerung als vielmehr wie ein Elfmeterschießen anfühlt. Und dort kommt es bekanntermaßen sehr aufs Glück an.

In diesem Herzschlagfinale behielten wir schließlich knapp mit 2½-1½ die Oberhand. Christian und Philipp konnten ihre Partien gewinnen, Stephan spielte Remis und Tobias unterlag.

Nach diesem spektakulären Kampf haben wir tatsächlich das Finale erreicht und treffen dort auf die Oberliga-Mannschaft der SG Post/Süd Regensburg, die in einem ebenfalls an Spannung kaum zu überbietenden Fight ihren Erzrivalen Bavaria Regensburg mit 2-2 durch Berliner Wertung besiegten.

Beide Teams stehen damit im Pokal auf Bayerischer Ebene und können sich auf ein weiteres Kräftemessen mit überregionalen Teams freuen. Wann das Finale stattfindet, steht zum gegenwertigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Nicht versäumen wollen wir, uns bei unseren Freunden vom SK Schwandorf für ihr tadellos sportliches Verhalten zu bedanken, denn unglücklicher kann man kaum unterliegen.

Hobby-Schach-Turnier im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Schachverbandes Oberpfalz

In Kooperation mit der Bayerischen Schachjugend und dem Schachverband Oberpfalz bieten wir im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Schachverbandes Oberpfalz mit dem Vergleichskampf gegen den Bezirksverband Oberfranken am 29.04.20223 auch ein Hobby-Schach-Tunier an.

Die Einladung geht an Kinder, Jugendliche, jung gebliebene Amateure sowie Hobbyspieler aus der nördlichen Oberpfalz und natürlich darüber hinaus. Eine Mitgliedschaft in einem Verein ist dazu nicht notwendig. Der Tag soll eine Werbung für den Schachsport werden!

Hier ist die Ausschreibung zum Hobby-Schach-Turnier:

3. Mannschaft vorzeitig Meister!

Am Sonntag den 26.03.2023 fand der 8. Spieltag der Kreisliga II Nord statt. 

Unsere 3. Mannschaft hatte in dieser Runde einen kampflosen Sieg errungen, da Ihr Gegner, die 2. Mannschaft des SC Hirschau, sich aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hat.

Durch den glücklichen Umstand, dass der direkte Verfolger unserer 3. Mannschaft, die Schachfreunde Roding, ihr Auswärtsspiel beim SV Oberviechtach verloren haben, ist der Vorsprung auf fünf Punkte angewachsen und kann bei noch zwei verbleibenden Runden nicht mehr eingeholt werden.

Wir möchten unserer 3. Mannschaft zur vorzeitigen Meisterschaft recht herzlich gratulieren und uns bei allen Spielern für Ihren Einsatz bedanken!

Schachverband Oberpfalz feiert 100-jähriges Jubiläum mit Vergleichskampf gegen Oberfranken in Windischeschenbach

Am 25. November 1922 wurde in Schwandorf der Schachverband Oberpfalz (SVO) von zwölf Vereinen aus der Taufe gehoben. Das 100-jährige Jubiläum wird nun im Rahmen eines Vergleichskampfes gegen den Bezirksverband Oberfranken (BVO), der selbst schon in 2021 auf 100 Jahre seines Bestehens zurückblicken konnte, gebührend gefeiert.

Daher dürfen willkommene Zuschauer am Samstag, 29.04.2023, ab 13 Uhr in der Aula der Grund- und Mittelschule Windischeschenbach 64 hochkonzentrierte Spielerinnen und Spieler, welche auf der Suche nach den besten Zügen sind, erwarten.

Um ein möglichst weitreichendes Spektrum der jeweiligen Mitglieder abzudecken, wird dieser Vergleichskampf an den 32 Brettern in verschiedene Kategorien (Damen, Herren, Senioren, Jugendliche und Ehrenbretter) unterteilt. Wenn auch beide Verbände sicherlich im Wettstreit die Nase vorne haben wollen, stehen der Spaß und das Miteinander im Vordergrund. So schließen sich dem Vergleichskampf eine Feierstunde und ein gemeinsames Abendessen an.

Dem Schachclub Windischeschenbach wurde dabei die Ehre zuteil, diese Festveranstaltung ausrichten zu dürfen. Die geographische Lage, die reichen Erfahrungen des ortansässigen Schachvereins in der Ausrichtung diverser Turniere und nicht zuletzt, dass Windischeschenbach zu den Gründungsvereinen des SVO zählte, ergaben den Ausschlag für die Zoiglhauptstadt.

1. Mannschaft bewahrt Meisterschaftschance

Am 8. und vorletzten Spieltag ging es für uns zum Tabellenvorletzten und stark abstiegsgefährdeten SC Postbauer-Heng. Für beide Mannschaften ging es um alles, für uns darum im Meisterschaftsrennen dran zu bleiben und für Postbauer um die vermutlich letzte Chance den drohenden Abstieg doch noch zu vermeiden. Dementsprechend stark und fast in Bestbesetzung waren die Teams aufgestellt und leisteten sich, von taktisch motivierten Ausnahmen abgesehen, bis zum Schluss einen erbitterten Kampf um jeden halben Punkt.

An Brett 1 (W) eröffnete FM Zdenek Haba mit dem Doppelschritt des c-Bauern, landete aber durch Zugumstellung im angenommenen Damengambit. Hier wählte er mit der Besetzung des Zentrums die aggressivste Vorgehensweise, doch sein Gegner zeigte sich gut vorbereitet und so kam es nach dem Rückgewinn des Bauern in völlig ausgeglichener Stellung zu einer dreimaligen Zugwiederholung und frühem Remisschluss. (½-½)

An Brett 2 (S) wählte Tobias Brunner gegen die angedeutete Reti-Eröffnung seines Gegners den klassischen Zentrumsvorstoß mit dem d-Bauern. Durch Zugumstellung manövrierten sich die Kontrahenten über das abgelehnte Damengambit schließlich in die Katalanische Eröffnung. Bis zum Abschluss der Figurenentwicklung gingen beide Spieler sehr vorsichtig zu Werke und schon im 13. Zug wurde in völlig ausgeglichener Stellung die Remisvereinbarung unterzeichnet. (1-1)

An Brett 4 (S) sah sich Philipp Mark mit der Wiener Partie konfrontiert, die nach wenigen Zügen zu einem Vierspringerspiel mutierte. Schon im 8. Zug wagte der Postbauerer einen riskanten Zentrumsvorstoß auf den Philipp sich jedoch bestens vorbereitet zeigte. Nach einem Schlagabtausch in der e-Linie kam der Gastgeber in Schwierigkeiten, denn obwohl beide Spieler das Rochaderecht verloren hatten, erwies sich die weiße Königsstellung als wesentlich anfälliger. Als auch noch Zeitdruck für den Gegner hinzukam, ließ sich der Windischeschenbacher die Initiative nicht mehr entreissen und brachte die Figurenkoordination seines Kontrahenten gehörig durcheinander. Bereits in hochgradiger Zeitnot vermochte der Heimspieler seine Verteidigung nicht mehr zu organisieren, verlor eine Figur und wurde zu guter Letzt auch noch matt gesetzt. (1-2)

An Brett 6 (S) versuchte Jindrich Novak seinen Gegner schon mit den ersten Zügen aus der Theorie zu bringen, was schließlich zu einem unregelmäßigen Damenbauernspiel und völlig unbekannten Stellungsbildern führte. Nichtsdestotrotz schien der Weiße die etwas besseren Aussichten zu haben, doch dann fand Jindrich ein starkes Schein-Springeropfer, das ihm kompletten Ausgleich bescherte. Im Mittelspiel hielt sich die Partie dauerhaft die Waage und nachdem alle Leichtfiguren getauscht waren, bot der Postbauerer in einem reinen und völlig ausgeglichenen Schwerfigurenendspiel Remis an, das aber zur allgemeinen Überraschung abgelehnt wurde. Im Bestreben sein Weiterspielen zu rechtfertigen, überzog der Windischeschenbacher dann jedoch gewaltig und fand sich plötzlich in einer glatten Verluststellung wieder. Nur der gegnerischen Zeitnot hatte er es zu verdanken, dass nicht schon nach wenigen Zügen der Vorhang fiel. Mehrfach ließ der Gastgeber leichte Gewinne aus, nur um direkt nach der Zeitkontrolle seinen gesamten Vorteil zu vergeben. Eigentlich schien das Remis nun beschlossene Sache zu sein, doch dann griff Jindrich schwer daneben und sein Gegner hätte wieder gewinnen können. Doch er fand die versteckte Wendung nicht und stellte zum Entsetzen der Heimmannschaft drei Züge später die Partie endgültig ein. Eine Achterbahn der Gefühle mit einem mehr als glücklichen Ende für uns. (1-3)

An Brett 8 (S) wendete Jungtalent Milo Müller als würdiger Vertreter des erkrankten Jaroslav Illetsko die Sizilianische Verteidigung an, die von seinem Gegner in die Rossolimo-Variante gelenkt wurde. In einem schwerblütigen Zentrumskampf erarbeitete sich der Postbauerer einen kleinen Vorteil, den er dank Milos umsichtiger Stellungsbehandlung jedoch nicht in etwas Greifbares umwandeln konnte. Um den 20. Zug herum wendete sich das Blatt und der Windischeschenbacher hätte nun seinerseits Vorteil erreichen können, doch er ging an dieser Chance vorbei und so landete man in einem etwa ausgeglichenen Turm- und Springerendspiel. Als dem Heimspieler bei beidseitig knapp werdender Bedenkzeit ein Fehler unterlief, hätte Milo eine Gewinnstellung erreichen können, doch leider verpasste er die Gelegenheit. Zwei Züge später stellte er die Partie eigentlich ein, doch wie durch ein Wunder stimmte sein Gegner einem Remis durch Zugwiederholung zu. Ein skurriles Ende einer interessanten und spannenden Partie. (1½-3½)

An Brett 5 (W) wurde Stephan Schmahl mit der Altindischen Verteidigung konfrontiert und entschied sich zur üblichen Besetzung des Zentrums mit drei Bauern. Sein Gegner zeigte sich gut vorbereitet, wählte eine interessante Nebenvariante und erreichte schon bald nach der Eröffnung eine ausgeglichene Stellung. Auf der Suche nach einem nicht vorhandenen Vorteil verbrauchte Stephan schon bis zum 20. Zug einen Großteil seiner Bedenkzeit und war in der Folge gezwungen schneller zu ziehen. So kam es zu einigen Ungenauigkeiten, die sein Gegner jedoch nicht ausnutzte. Das Blatt wendete sich als der Heimspieler sich in eine passive Stellung drängen ließ und fortan nur noch mit Verteidigung beschäftigt war. Bei inzwischen beidseitig knapper Bedenkzeit fand der Windischeschenbacher jedoch keinen gewinnverheissenden Plan und verspielte seinen Vorteil wieder. Kurz vor der Zeitkontrolle überschlugen sich die Ereignisse und innerhalb von drei Zügen stand Stephan zweimal auf Gewinn, übersah zu seinem Leidwesen aber beide Möglichkeiten. Als er schließlich keinen Vorteil mehr entdecken konnte, wickelte er durch Zugwiederholung zum Remis ab. (2-4)

An Brett 3 (W) wählte Christian Müller gegen die Sizilianische Verteidigung erneut die Alapin-Variante, die schließlich in eine typische Mittelspielstellung mit einem schwarzen Isolani auf d5 mündete. Christian behandelte die Stellung umsichtig und versuchte lange Zeit einen kleinen Vorteil zu bewahren, doch auch sein Gegner zeigte sich auf der Höhe des Geschehens und konnte das Gleichgewicht halten. Als eigentlich schon alles auf ein Remis hindeutete, unterlief dem Windischeschenbacher direkt nach der Zeitkontrolle ein schwerer Fehler, von dem er sich nicht mehr zu erholen vermochte. Sein König wurde paralysiert und so hatte der Gegner auf dem ganzen Spielfeld freie Hand für die entscheidende Aktion. Als das Eindringen des gegnerischen Königs in die eigene Stellung nicht mehr zu verhindern war, gab Christian die aussichtslose Partie auf. (3-4)

An Brett 7 (W) spielte Miroslav Kalous gegen eine Art Wolga-Gambit, gab den Bauern aber sofort auf b6 zurück. Nach wenig überzeugender Stellungsbehandlung seines Gegners und einer eher untypischen Abriegelung des Zentrums hätte Mirek schon früh einen klaren Vorteil erreichen können, entschied sich aber für das Öffnen des Zentrums, um so Druck gegen den rückständigen Bauern auf d6 auszuüben. Es entwickelte sich ein lebhaftes Mittelspiel, in dem beide Kontrahenten starke Springervorposten in der Brettmitte etablieren konnten. Der Windischeschenbacher blieb lange Zeit Herr der Lage, manövrierte geduldig und konnte als Aktivposten das Läuferpaar verzeichnen. Doch als er gleich mehrfach den starken Bauernhebel b4 verpasste, konnte sein Gegner die Chancen wieder ausgleichen. Kurz vor der Zeitkontrolle unterlief dem Postbauerer dann ein schwerer Fehler, der nicht nur einen wichtigen Bauern kostete, sondern auch noch zu einer passiven Verteidigungsstellung ohne Gegenspiel führte. Mirek nutzte die sich bietende Gelegenheit und avancierte letztendlich zum Matchwinner. Er ließ seinen Gegner nicht mehr zur Ruhe kommen, gewann einen zweiten Bauern und zwang seinen Kontrahenten kurz vor dem Matt zur Aufgabe. (3-5)

Nach diesem mehr als hart erkämpften Sieg bleibt die Tabellensituation nahezu unverändert. Leider ist uns nur eine minimale Reduzierung des Rückstands um einen halben Brettpunkt gelungen, so dass wir in der letzten Runde auf Schützenhilfe aus Forchheim angewiesen sind, um unseren Traum von der Meisterschaft tatsächlich noch zu verwirklichen.

Zum Saisonfinale empfangen wir am 23. April den SK Herzogenaurach, ein Team das mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hat und deshalb völlig unbeschwert aufspielen kann. Um unsere Chancen zu bewahren ist ein Sieg Pflicht, was unter den beschriebenen Umständen sicher kein Selbstläufer werden wird, wie auch die nur äusserst knappe 3.5-4.5 Niederlage von Herzogenaurach gegen Regensburg gezeigt hat. Lachender Dritter könnte zudem die SGem Fürth werden, die im Falle eines Sieges von Forchheim in Regensburg und eines Unentschiedens von uns mit einem Sieg gegen den bereits feststehenden Absteiger Büchenbach im letzten Augenblick an allen Konkurrenten vorbeiziehen könnte. Das witzige LigaOrakel hat sich die Mühe gemacht, die Wahrscheinlichkeiten auszurechnen und visuell aufzubereiten. Genießen wir einfach die Vorhersage, freuen uns auf eine spannende letzte Runde und nehmen es wie es kommt!