Mammutaufgabe am letzten Spieltag

Vor dem letzten Spieltag war unsere Zweite nach einer Niederlage gegen den SK Kelheim auf den letzten Platz abgerutscht. Um dennoch dem Abstieg zu entrinnen, mussten wir mindestens drei Plätze gutmachen, was nicht einen Pflichtsieg für uns, sondern auch eine zwingende Niederlage für die Mannschaften bedeutete, die wir noch einholen wollten. Da die Plätze sieben bis neun gegen die ersten drei Mannschaften der Tabelle spielten, schien das auch gar nicht so weit hergeholt.

In Kampfeslaune empfingen wir daher den SV Oberviechtach. Unsere Gäste traten mit guter Aufstellung an, sodass beide Mannschaften auf dem Papier zwar gleich stark waren, allerdings an einzelnen Brettern die Unterschiede in der Wertung recht groß ausfielen.

Am fünften Brett verteidigte sich Svatoslav Zitek mit 1.b6, der Englischen Verteidigung. Nach 22 Zügen hatten sich bereits die Schwerfiguren und die weißfeldrigen Läufer abgetauscht, sodass man sich auf ein frühes Remis einigte. (0,5-0,5)

Am vierten Brett wählte Stefan Simmerl das Colle-System. Nach dem üblichen Bauerndurchbruch e4 konnte er seinen Zentrumsbauern auch nach e5 vorziehen, was ihm einen angenehmen Raumvorteil einbrachte. Wenig später tauschten sich bis auf die weißfeldrigen Läufer alle Leichtfiguren ab und trotz des besseren Läufers war die Stellung ausgeglichen, sodass man sich auf Remis einigte. (1-1)

Am Spitzenbrett spielte Bedrich Prochazka die Französische Verteidigung. Sein Gegner begann früh, den g-Bauern anzuschieben, um Bedrichs Königsstellung anzugreifen. Nachdem der Oberviechtacher lang rochierte, ergab sich mit einem Figurenopfer die Möglichkeit, die Bauern vor dem schwarzen König aufzubrechen:

Weiß hat seinen g-Bauern geopfert und legt mit 16. Sxg6 nach. Es folgt 16. …fxg6
17. Dxe6+.

Bedrich blockiert das Schach mit Turm nach f7 und Weiß greift mit Lc4 weiter an. Das lässt 18. …Sd6 zu, auf den der Computer Bedrich sogar im Vorteil sieht. Die Stellung ist allerdings nicht leicht zu berechnen, und schon im nächsten Zug ist das nächste Materialopfer möglich:

Bedrich schlägt den Läufer auf c4, um seine Stellung zu entlasten. Es folgt 20. Txg7 Kxg7 und 21. Dh6+, woraufhin sich unser Spieler geschlagen geben musste. (1-2)

Am zweiten Brett eröffnete Andre Zimmermann mit dem Damengambit. Nachdem er lang rochierte und seinen schwarzfeldrigen Läufer gegen den f6-Springer tauschte, begann er mit h4 und g4 ebenfalls, einen Königsangriff vorzubereiten. Mit einem Bauernopfer gelang es ihm, die beiden Linien zu öffnen und mit seinen Schwerfiguren zu besetzen. Der unterentwickelte Oberviechtacher konnte nicht verhindern, dass die Weiße Dame in seine Königsstellung eindringt und gab sich nach einem Turmopfer geschlagen:

Nach 22. Txg6 gibt es ein erzwungenes Matt. Der Schwarzspieler ließ sich das aber nicht mehr zeigen und warf das Handtuch. (2-2)

An Brett drei wählte Johannes Denz die Indische Verteidigung. Der Weißspieler konnte zwar eine Bauernkette von c5 nach a3 etablieren, diese war durch die offene b-Linie aber ein gutes Angriffsziel für die schwarzen Schwerfiguren. Nachdem Johannes den rückständigen b-Bauern gewinnen konnte, führte eine Ungenauigkeit dazu, dass der Oberviechtacher seinen Freibauern bis nach c7 vorziehen konnte und die Partie damit wieder ausgeglichen war. In den taktischen Komplikationen verschob sich das Gleichgewicht allerdings wieder zu Gunsten des Windischeschenbachers:

Nach 30. Da2 Lxd4 steht Schwarz nach 31. Sxd4 leicht besser. Allerdings folgte 31. Se3, was nach 31. …Txb1! in Vorteil für Schwarz resultiert.

Am Ende der Abwicklung hätte Schwarz einen Bauern im Damenendspiel mehr, allerdings kommt ein Fehler selten allein:

Anstatt auf d4 zurückzunehmen, wollte Weiß das wohl verlorene Endspiel mit der schlechten Bauernstruktur vermeiden. Nach 35. … Le5 36. f4 Lb8 ist der Springer auf e8 eingesperrt und Weiß gab sich nach 37. …Kf8 geschlagen. (3-2)

Siefried Stelzer spielte an Brett sechs gegen die Caro-Kann-Verteidigung. Durch die aktiveren Figuren und Raumvorteil erreichte er im Mittelspiel eine angenehme Stellung und konnte schließlich einen starken Freibauern im Zentrum bilden:

Nach De8+ hätte der weiße Bauer freie Fahrt, stattdessen lässt Siegfried seinen Bauern sofort laufen. Ld7 ist aber ausreichend, um den weißen Trumpf aufzuhalten.

Zwar gewann Siegfried auch noch den b7-Bauern, nachdem sich die Damen tauschten war die Stellung allerdings wieder ausgeglichen. Schwarz übersah allerdings einige Züge später einen Angriff auf seinen Turm und gab sich geschlagen, als dieser ohne Kompensation vom Spielbrett ging. (4-2)

Am siebten Brett verteidigte sich Michael Betz Französisch. Der Weißspieler antwortete mit einer Nebenvariante und es tauschten sich einige Figuren ab, darunter auch die Damen. Im Zuge dieser Abwicklungen konnte Michael einen Bauern gewinnen. Dieser fand seinen Weg bis nach d3, wo er nach einem Fehlgriff des Weißen von Michael gedeckt werden konnte.

Nach f5 ist die schwarze Bauernkette nicht mehr aufzubrechen und verheißt gewinnbringenden Vorteil.

Michael entschied sich allerdings dafür, den schwarzen d- gegen den weißen b-Bauern zu tauschen, um ein Turmpaar vom Brett zu nehmen. Die Stellung war zwar noch immer gewonnen, aber nun um einiges schwerer zu spielen. Der verbliebene Turm konnte auf der dritten Reihe aktiv werden, nach einem überfrühten Durchbruch mit e5 konnte aber der weiße Turm den schwarzen h-Bauern ins Visier nehmen. Mit den beiden Freibauern auf der f- und e-Linie gegen den laufenden weißen h-Bauern war nun nichts mehr zu holen und man einigte sich auf Remis. (4,5-2,5)

Manfred Oppel wählte am achten Brett die Englische Eröffnung, die sein Gegner mit der symmetrischen Variante beantwortete. Während Manfred seine Bauern am Königsflügel anschob, stellte sich der Oberviechtacher Spieler zunehmend passiv. Nach einigen Abtäuschen konnte Manfred schließlich den schwarzen König freilegen:

Die schwarzen Figuren stehen nach wie vor passiv, während Manfreds in Richtung des schwarzen Königs schauen.

Der Schwarze war hier gezwungen, eine Qualität auf f6 zu opfern. Manfred tauschte daraufhin die Damen und wickelte ins Endspiel ab. Die meisten Bauern tauschten sich ab, allerdings tappte Manfred in eine Springergabel. Beiden Spielern blieb ein Turm und der a- beziehungsweise h-Bauer. Die Türme tauschten sich jeweils für die gegnerischen Bauern und auch diese Partie endete unentschieden. (5-3)

Die große Frage war nun, wie es unseren Abstiegskonkurrenten ergangen ist. Während die Begegnung Bad Kötzting-Nittenau mit 6-2 einen klaren Ausgang zu unserem Vorteil fand, trat Kelheim überraschend schlecht besetzt an und unterlag gegen Burglengenfeld. Sowohl Lappersdorf als auch die DJK Regensburg konnten aber mit 4,5-3,5 denkbar knapp gewinnen, sodass der Schlussstand der Tabelle wie folgt aussieht:

Damit war es uns tatsächlich noch gelungen, uns in der Oberpfalzliga zu halten!

Abstiegskampf der Zweiten geht gegen Kelheim in die Schlussrunden

Zum vorletzten Spieltag der Saison war unsere zweite Mannschaft zu Gast bei der zweiten Mannschaft des SK Kelheim. Nach einer deutlichen Niederlage gegen den SC Bavaria Regensburg waren wir hier schon fast verpflichtet zu punkten, sollte ein Klassenerhalt noch gelingen.

Diese wichtige Begegnung nahm allerdings keinen guten Anfang. Am achten Brett übersah Rudolf Schicker in der Eröffnung einen Zwischenzug, der statt einem erhofften Damentausch einen Turm verlor. Zwar konnte Rudolf den Turm zurückgewinnen, gegen das weiße Läuferpaar war der schwarze König bei offenem Zentrum aber ein gefundenes Fressen, sodass wir früh in Rückstand gingen. (0-1)

Svatoslav Zitek eröffnete am siebten Brett mit 1.b3. Bis auf jeweils einen Springer tauschten sich die Leichtfiguren früh ab und man einigte sich nach 15 Zügen auf Remis. (0,5-1,5)

Am vierten Brett wählte Rudolf Schön gegen 1.d4 die Königsindische Verteidigung. Der Kelheimer entschied sich mit einem frühen f3 für die Sämisch-Variante, musste nach einer überschnellen Rochade aber bereits einige Zugeständnisse machen:

Nach 14. 0-0 Dg5! hat Weiß bereits ernsthafte Probleme. Nach 15. Lxf4 exf4 öffnet sich die Diagonale für den schwarzen Läufer auf g7 und auch der Springer auf d7 hat mit dem Feld e5 gute Aussichten auf Aktivität.

Um den angegriffenen Springer auf c3 zu decken, entwickelte Weiß die Dame nach d2. Rudolf antwortete mit 16. …Se5 und nahm damit die ungedeckten Bauern auf f3 und c4 in Angriff. Der Kelheimer übersah einen Teil der Drohung und griff mit 17. Lb3 daneben. Nach 17. …Sxf3+ mit Damenverlust gab er sich geschlagen und der Mannschaftskampf war wieder im Gleichstand. (1,5-1,5)

Stefan Simmerl verteidigte sich am sechsten Brett gegen einen dem Londoner System ähnlichen Aufbau mit Königsindisch. In einer unkonventionellen Eröffnung bildete Stefan bei seiner Gegnerin einen isolierten Bauern, musste dafür aber die aktiveren weißen Leichtfiguren in Kauf nehmen. Stefan schaffte es, seine übrigen Figuren ins Spiel zu bringen, gab dafür aber das Läuferpaar auf. Das war aber nicht von Belang, da sich die Stellung wenig später in ein Turmendspiel abwickelte, das man schließlich Unentschieden gab. (2-2)

Am Spitzenbrett eröffnete Bedrich Prochazka mit 1.Sf3 und landete durch Zugumstellung schließlich im Colle‑System. Beide Seiten blieben hier bei der gängigen Eröffnungstheorie und nach dem typischen Bauernhebel e3-e4 tauschten sich einige Leichtfiguren ab. Da sich auch im weiteren Verlauf niemand etwas zu Schaden kommen ließ, einigte man sich auf Remis. (2,5-2,5)

Am zweiten Brett wählte Andre Zimmermann die Königsindische Verteidigung. Den typischen Ideen des Königsinders treu bleibend schob Andre die Bauern auf dem Königsflügel an, während sein Gegner den Fokus auf den Damenflügel legte. Nach und nach öffneten sich für beide Seiten Linien und einige Figuren tauschten sich ab.

Nach dem 26. Zug hätte Weiß die Möglichkeit gehabt, mit Lc4 weiter auf Vorteil zu spielen. Stattdessen kam nach 26. Tc1 das Opfer 26. …Txg2!, das schließlich wenige Züge später in einer Zugwiederholung endete. (3-3)

Am dritten Brett spielte Johannes Denz gegen die Sizilianische Verteidigung und wählte die Alapin-Variante mit 2.c3. Nach einigen taktischen Komplikationen erreichte Johannes eine aktivere Stellung:

Weiß hat einen Bauern geopfert, allerdings wird der Turm auf h8 durch den schwarzen König aus dem Spiel genommen.

Weiß wählte wenig später eine Abwicklung, die schnell in Turmendspiel führte, dieses Mal allerdings mit einem Mehrbauern für Weiß. Trotz des Freibauerns war die Stellung ausgeglichen. Beim Stand von 3-3 und einem ungewissen Ausgang am letzten noch spielenden Brett versuchte Johannes dennoch auf Sieg zu spielen, musste aber bald einsehen, dass er damit seine Möglichkeiten überzogen hatte. (3-4)

Liliane Pavlov spielte am fünften Brett im Damengambit gegen die Tarrasch-Variante. Während sie versuchte, Spiel gegen den isolierten d-Bauern aufzubauen, gerieten ihre Springer am Rand des Bretts ins Abseits, sodass Schwarz einen eigenen Springer auf c3 etablieren konnte. Zwar konnte Liliane diesen abtauschen, durch den Freibauern auf c3 und den schwarzen Entwicklungsvorteil kam sie allerdings in Bedrängnis.

Die schwarzen Figuren unterstützen den Freibauern, während die weißen Leichtfiguren noch nicht so wirklich mitspielen.

Glücklicherweise wählte der Kelheimer später eine vorschnelle Abwicklung, die etwas Druck aus der Stellung nahm. Zwar konnte er trotzdem einen Turm gegen einen Bauern und Läufer gewinnen, allerdings konnte Liliane den Damenflügel so festlegen, dass der schwarze Mehrbauer auf dieser Seite nicht zum Tragen kam. Am Königsflügel gab es für den Schwarzen bei zwei Bauern weniger ebenfalls kein Durchkommen, sodass man sich am Ende auf Remis einigte. (3,5-4,5)

Voll entbrannter Abstiegskampf nach siebtem Spieltag

Zum siebten Spieltag empfingen wir zuhause die dritte Mannschaft des SC Bavaria Regensburg. Gegen den Tabellenletzten galt es wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu holen, was uns am Ende gegen den auf dem Papier eigentlich ebenbürtigen Gegner deutlich nicht gelingen sollte.

Am siebten Brett überließ Michael Betz seinem Gegner das Zentrum. Gegen die früh weit vorgerückten weißen Zentrumsbauern geriet Michael in leichten Nachteil, bevor er nach einem übereiligen f4-Vorstoß die Schwächen in der weißen Bauernkette ausnutzen und selbst die Zügel in die Hand nehmen konnte:

Nach 21. …Sd3 beginnt die weiße Stellung auseinanderzufallen. Mit dem Läufermanöver Lc5-Ld4 konnten die Verteidiger des Bauerns auf e4 abgetauscht und dieser schließlich gewonnen werden.

Michael konnte schnell in Turmendspiel abwickeln. Gegenüber dem an den a3-Bauern geketteten weißen Turm war er deutlich aktiver und konnte sich Zeit lassen, auch seinen König ins Spiel zu bringen. Der Regensburger ließ Michael allerdings einen gedeckten Freibauern bilden, was die Partie verkürzte:

Nach dem Vorstoß a5 kann der b-Bauer vorbeiziehen. Als auch noch Tc1 aufs Brett kam, gewann Michael mit Turm a3 einen zweiten Bauern und konnte die Partie siegreich zu Ende führen. (1-0)

Am fünften Brett geriet Svatoslav Zitek beim Versuch, früh Figuren abzutauschen, in eine passive Stellung und wurde bei beidseitiger langer Rochade Ziel eines Königsangriffs. Dieser kam nach 20. …Sb8 ins Rollen:

Nach 21.bxa5 La6 22. Lxa6 Sxa6 wäre 23. Dc6! der stärkste Zug gewesen. Doch auch nach 23. axb6 hat Schwarz wenig zu lachen.

Es folgte 23. …cxb6 24. Sb5+ Kb8 und 25. Sxd6, da der Springer auf a6 hängt. Weiß hat zwei Bauern mehr, während der schwarze König nach wie vor bloßgelegt ist. Svatoslav konnte zwar einen Bauern zurückgewinnen, musste dafür aber die inzwischen offene h-Linie aufgeben:

29. …De5 öffnete plötzlich einem zweiten Angriff Tür und Tor. Statt mit Td8 die Grundreihe zu stärken, war es nach 30. Th8+ schlecht um den schwarzen König bestellt. Zwar konnte Svatoslav verhindern, dass die Dame über die c-Linie ebenfalls auf die Grundreihe gelangt, allerdings war nach einem Schwenk auf die a-Linie ein Turmverlust nicht mehr zu verhindern. Auch ein mögliches Dauerschach ergab sich nicht, sodass Svatoslav sich geschlagen gab. (1-1)

Am sechsten Brett wählte Siegfried Stelzer die spanische Eröffnung. Nach einem frühen f4 öffneten sich für die schwarzen Figuren allerdings viele Wege nach vorne:

Siegfried entschied sich hier die Qualität auf f3 zu geben. Es sieht zwar aus, als wären die schwarzen Leichtfiguren auf g3 und h4 ohne weitere Unterstützung zu weit vorne, allerdings ist der e4-Bauer schwach und bietet so dem Springer eine Fluchtroute.

Seine Gegnerin konnte dazu noch zwei Bauern gewinnen, bevor Weiß die Entwicklung abschließen konnte. Auch mögliche Taktiken gegen den inzwischen auf e4 angelangten Springer gingen nicht auf, sodass sich Siegfried geschlagen gab. (1-2)

Am zweiten Brett erreichte Johannes Denz gegen die französische Verteidigung eine bessere Stellung und konnte mit einem Angriff auf den g7-Bauern den Schwarzen dazu bringen, das Rochaderecht aufzugeben.

Auch hier brachte 18. f4 nicht den gewünschten Effekt. Statt den schwarzen König freizulegen, war die Stellung nach 18. …g6 wieder im Gleichgewicht und der König fand auf g7 eine sichere Zuflucht.

Ein paar Züge später griff Johannes erneut daneben:

Statt mit 25. c5 die Dame zu fangen, kam Schwarz mit 25. …Sf5 in Vorteil. 26. Le2 funktioniert nicht, da
26. …Lxd4 möglich ist, was nach Damentausch den weißen Turm auf d3 verliert.

Nachdem sich der Springer gegen den schwarzfeldrigen Läufer tauschte, waren die beiden Bauern auf d4 und c5 nicht mehr zu verteidigen und wenig später endete auch diese Partie in einem Verlust. (1-3)

Am dritten Brett spielte Rudolf Schön die Sizilianischen Verteidigung. Beide Seiten konnten ihre Springer auf einem starken Außenposten auf d4 beziehungsweise d5 etablieren, wobei der Computer einen leichten Vorteil für Schwarz sieht. Es gelang Rudolf, den starken Springer abzutauschen, doch dann konnte der Regensburger die schwarze Königsstellung aufreißen:

Nach cxd5 spielte Rudolf erst 26. gxf5, anstatt direkt mit der Dame auf d5 zurückzunehmen. So kam 27. Sxf5 Dxd5 und 28. Sxg7.

Der Springer konnte mit dem Läufer auf g7 den letzten Verteidiger des schwarzen Königs eliminieren, was der Dame mit dem Schach auf g5 den roten Teppich zum Königsangriff ausrollte. Rudolf opferte seinen Springer, der Weiße konnte aber Angriffe gegen seinen eigenen König verhindern. (1-4)

Am Spitzenbrett fianchettierten Bedrich Prochazka und sein Gegner beide Läufer. Nach einer eher passiven Herangehensweise von Bedrich sicherte sich der Weiße einen angenehmen Raumvorteil. Um seine Figuren wieder ins Spiel zu bringen, musste Bedrich seine Bauernstruktur schwächen, wodurch der Regensburger leichte Angriffsziele hatte. Unser Spieler schaffte es aber, alles abzudecken. Weiß versuchte daher, am Königsflügel aktiv zu werden und opferte dafür seinen h-Bauern. Die Stellung war trotz des Mehrbauerns im Gleichgewicht, als nach einer Ungenauigkeit der Königsangriff wieder ins Rollen kam:

Nach Tc3 spielte Weiß 32. Td5 und drohte auf g5 zu opfern. Es folgte 32. …Kg8 und 33. Th1 mit entscheidendem Vorteil für Weiß. (1-5)

Am achten Brett wählte Manfred Oppel die Englische Eröffnung. In der Symmetrie-Variante tauschten sich früh einige Leichtfiguren ab. Als die Stellung bereits im 26. Zug in ein Doppelturm-Endspiel überging, konnte Manfred durch ein Zwischenschach einen Bauern gewinnen. Im 32. Zug unterlief dem Schwarzen schließlich ein schwerwiegender Fehler:

32. c4 befreit Weiß von dem rückständigen Isolani auf d3. Im Folgenden konnte Manfred seinen c-Bauern bis nach c7 vorrücken. Der schwarze König musste diesen auf c8 blockieren, sodass Manfreds eigener König die Bauern am Königsflügel aufsammeln konnte.

Als nur noch die weißen h- und c-Bauern übrig waren, opferte Manfred den Bauern auf c7, um den schwarzen König abzuschneiden. Der h-Bauer war damit nicht mehr aufzuhalten und der Regensburger gab sich einen Zug vor der Umwandlung geschlagen. (2-5)

Am vierten Brett tauschte Stefan Simmerl im Colle-System ebenfalls früh in der Partie einige Leichtfiguren ab. Auch die Türme verschwanden schnell vom Brett und es entstand ein Endspiel mit Dame und Läufer gegen Dame und Turm. Im 25. Zug ließ Stefan allerdings zu, dass die schwarze Dame auf der Grundreihe aktiv werden konnte:

Nach 25. Sd4 Db1+ 26. Ke2 Dg1 würde Schwarz eigentlich einen Bauern gewinnen. Als Stefan nach ein paar Zwischenzügen g3 spielte, entschied sich der Regensburger anders und spielte die Dame wieder nach b1.

Die Stellung war damit wieder in der Remisbreite. Nach einigen langen Figuren-Manövern konnte der Schwarze zwar tatsächlich den h-Bauern gewinnen, die Damen tauschten sich aber ab und es entstand folgende Remis-Stellung:

Trotz des Mehrbauerns hat Schwarz den falschen Läufer für das weiße Umwandlungsfeld h1. Auch als der Läufer die Diagonale a7-g1 betreten konnte, konnten Springer und König die beiden schwarzen Bauern unter Kontrolle halten und die Partie endete Remis. (2,5-5,5)

Gegen einen unserer direkten Gegner im Abstiegskampf mussten wir hier eine deutliche 2,5-5,5 Niederlage einstecken, die uns ans Tabellenende katapultierte:

Sechster Spieltag gegen den TSV Kareth-Lappersdorf

Nach der knappen Niederlage gegen die DJK Regensburg waren wir am sechsten Spieltag zu Gast beim Vorjahresmeister TSV Kareth-Lappersdorf. Mit 4-6 Mannschaftspunkten lagen wir auf dem siebten Platz und bereits durchaus in Abstiegsgefahr:

Am dritten Brett eröffnete Rudolf Schön mit dem Schottischen Gambit. Sein Gegner gab den geopferten Bauern im zwölften Zug zurück und beendete seine Entwicklung, während Rudolf mit seiner eigenen Entwicklung zurückhing:

Nachdem der Schwarze die e-Linie besetzen konnte, brachte Rudolf nach einem Damentausch auch seine restlichen Figuren ins Spiel, musste dafür aber einen schwarzen Freibauern auf d3 in Kauf nehmen. Dieser wurde zwar durch den weißen Springer blockiert, erwies sich aber bald als Trumpfkarte für den Karether Spieler, als Rudolf einen vermeintlich freien Bauern auf a7 schlug:

Nach 28. Lxa7 gibt es bereits einen Gewinnzug, nach einem Einschub kam dieser auch aufs Brett: 31. …Sxf3! mit der Idee 32. Sxf3 Txe1 33. Sxe1 d2 und der schwarze Bauer wandelt um.

Rudolf gab stattdessen die Qualität und nahm mit dem Springer nicht auf e1 zurück, musste sich im Endspiel kurz darauf gegen den stärkeren Turm geschlagen geben. (0-1)

Am achten Brett tauschte Rudolf Schicker gegen das Jobava-Londoner System früh seinen schwarzfeldrigen Läufer auf d6 ab. Mit den verdoppelten d-Bauern bereitete er den Vorstoß seines e-Bauerns nach e5 vor, schwächte aber dadurch seinen d5- und b7-Bauern. Um einen Bauernverlust nach der Damen-Gabel auf b3 zu verhindern, tauschte er die Damen, musste dafür aber einen isolierten Doppelbauern in Kauf nehmen. Rudolf konnte aber das Zentrum so öffnen, dass auch die weißen Bauern schwach wurden und fand sich in einem ausgeglichenen Endspiel mit zwei Türmen und Springern gegen zwei Türme und Läufer. Der Weißspieler gewann allerdings wenig später einen Bauern und das Läuferpaar zeigte in der offenen Stellung seine Stärke:

Nach Sd7 hätte 28. Le3 den weißen Vorteil gehalten. Nach 28. Le2 Td2 29. Lb5 Sxc6! verlief sich Weiß in den taktischen Komplikationen und die Stellung war wieder ausgeglichen.

Die Leichtfiguren tauschten sich ab und Rudolf gewann den schwachen Bauern auf c3. Nachdem sich neben einem Turmpaar auch die beiden Bauern auf dem Damenflügel abtauschten, wurde zwar noch eine Weile gespielt, aber um ein Remis kam man nicht mehr herum. (0,5-1,5)

Am vierten Brett beantwortete Liliane Pavlov die Englische Eröffnung mit einem frühen d5. Die schwarze Dame war daraufhin gezwungen, in der Eröffnung mehrmals zu ziehen, was der Weiße dazu nutzte, einen angenehmen Raumvorteil zu erreichen. Nachdem Liliane versuchte, mit dem Bauernvorstoß e4 selbst etwas Platz zu gewinnen, fand der weiße Springer auf e5 einen Außenposten:

Den Springer zu schlagen löst die schwarzen Probleme nicht wirklich, da der Bauer auf b7 schwach bleibt. Stattdessen folgte 20. …Lh5 21. Sxd7 Dxd7 22. e3 und Weiß hat leichtes Spiel auf den schwachen b7-Bauern.

Auch der Befreiungsschlag 22. … b5 ließ keine Hoffnung aufkommen, da nun der c-Bauern unter Beschuss stand. Die eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit der schwarzen Figuren kam hier dem Karether Spieler zu Gute, der seine beiden Läufer aktivieren und schließlich einen weiteren Punkt für die Gastgeber einfahren konnte. (0,5-2,5)

Svatoslav Zitek wählte an Brett sechs gegen das Colle-System einen Aufbau mit frühem b6. Nachdem sich im Mittelspiel die Damen tauschten, hatte zwar Weiß die scheinbar aktiveren Figuren, die Stellung war aber dennoch ausgeglichen. Der Lappersdorfer konnte allerdings seine Türme auf der e-Linie verdoppeln und mit dem Bauernhebel f5 den schwarzen König zurück in die Mitte treiben:

Nach f5 und Lh6+ kommt Schwarz in Bedrängnis. Der Bauer auf e6 ist nicht leicht zu verteidigen und fällt schließlich, als auch noch der weiße d-Bauern mit einem Doppelangriff auf d5 kommt.

Glücklicherweise wählte der Lappersdorfer eine ungünstige Abwicklung, durch die er den Mehrbauern wieder verlor. Im entstandenen Springerendspiel brauchten der schwarze König und Springer allerdings einige Zeit, um aktiv am Geschehen mitzuwirken. Hier musste Svatoslav erneut einen Bauern geben, mit König und Springer gegen König, Springer und einem letzten Bauern hielt Svatoslav allerdings das Remis. (1-3)

Johannes Denz spielte an Brett zwei gegen die Italienische Partie. Durch die Bauernvorstöße h6 und g5 entstand eine scharfe Stellung, in der Schwarz kurz und Weiß lang rochierte. Nach einer ungenauen Zugreihenfolge konnte der Weißspieler einen isolierten Doppelbauern auf e5 und e6 erzwingen. Um diese Schwäche zu decken, musste Johannes mit seinen Figuren zurückrudern und Weiß kam zu einem starken Königsangriff. Dieser erforderte die Aufmerksamkeit der schwarzen Figuren und der Lappersdorfer schwenkte seine Türme zurück ins Zentrum:

Der e5-Bauer ist schwach. Bei drohendem b5 wählte Johannes hier 29. … Td8, um den Figurenverlust abzuwenden.

Weiß antwortete mit 30. Sxe5. Nach 30. … Sgxe5 31. Lxe5 Txf3 wäre erneut 32. b5! der Gewinnzug, allerdings kam 32. Tg2, der ein Qualitätsopfer zulässt:

32. … Sxe5 opfert den Turm auf d8 für Gegenspiel. Weiß steht zwar noch besser, nach 33. Txd8 Sc4+ griff der Lappersdorfer aber mit 34. Kc1 daneben.

Es folgte 34. … Dxe4 35. Td7+ Kh6 und plötzlich steht Schwarz besser. Auch mit Td2 die Qualität zurückzugeben erwies sich nicht als Lösung, da plötzlich der weiße König zur Zielscheibe wurde. Nach einigen Schachs war ein Turmverlust nicht mehr zu verhindern und Weiß gab sich geschlagen. (2-3)

Stefan Simmerl erreichte am fünften Brett nach einem frühen Damentausch eine ausgeglichene Stellung mit gleichen Figuren und symmetrischen Bauern. Stefan konnte allerdings die Türme tauschen und eine Schwäche auf e6 provozieren:

Um den schwachen Bauern loszuwerden spielte Schwarz hier e5, wodurch Stefan mit 32.Lxf7 Kxf7 33. Sd5 Ld8 34. Lxc5 bxc5 in ein Endspiel mit dem besseren Springer gegen den schwachen Läufer abwickeln konnte.

Dem Lappersdorfer blieb nichts anderes übrig als abzuwarten, während Stefan seine Bauern am Königsflügel nach vorne zog. Nach einem verzweifelten g5 gewann Stefan schließlich einen Bauern. Als auch noch ein Zweiter verloren ging, gab sich der Schwarze geschlagen. (3-3)

Am siebten Brett spielte Siegfried Stelzer gegen die Caro-Kann-Verteidigung. Nachdem sich die Läufer abtauschten und beide Seiten lang rochierten, verschwanden kurz darauf auch die Damen vom Brett. In dieser Situation geriet einer von Siegfrieds Springern am Rand des Bretts ins Abseits:

Nach 21. c3 c4 steckt der Springer am Rand fest. Um ihn zu befreien spielte Siegfried 22. b3, was nach
22. … cxb3 23. axb3 Sxc3 einen Bauern verliert. Da der Turm nach einem Springertausch auf c3 mit Schach nimmt, fällt der f3 Bauern ebenfalls.

Obwohl sich Siegfried noch lange wehrte, war nach dem nächsten Springertausch im Turmendspiel nichts mehr zu holen. Die Bauern tauschten sich bis auf zwei schwarze auf der h- und b-Linie ab und einer davon konnte durch den abgeschnittenen weißen König bis zur Grundreihe vorpreschen. (3-4)

Am Spitzenbrett erreichte Bedrich Prochazka nach 22 Zügen in einer relativ geschlossenen Stellung einen angenehmen Vorteil mit Raumvorteil und dadurch aktiveren Figuren. Im weiteren Partieverlauf gelang es ihm, seine Figuren in Richtung der schwarzen Königsstellung zu aktivieren und die Stellung weiter zu öffnen. Im 41. Zug versuchte er schließlich, durch einen taktischen Zwischenzug einen konkreten Vorteil zu erlangen:

Statt sofort auf g5 zurückzunehmen, schob Bedrich 41. f6 ein, kam aber dadurch selbst in Bedrängnis. Schwarz antwortete 41. …Dh7 42. hxg5 Dh4 43. Lb5 Th7.

Die dadurch aufgestellte Mattdrohung war schwer zu verteidigen. Nach Tf3 gab Schwarz mit Dame d4+ Schach und Bedrich blockierte mit Te3, was allerdings die weiße Dame mit der Deckung zweier verschiedener Figuren überlastete. 46. …Txb5 gewann eine Figur, was schließlich auch die Partie zu unseren Ungunsten entschied. (5-3)

Fünfter Spieltag gegen die DJK Regensburg Nord

Zum ersten Spieltag des neuen Jahres empfingen wir zuhause die DJK Regensburg Nord. Mit 4-4 Mannschaftspunkten lagen wir vor dem Spieltag zwar auf einem komfortablen sechsten Platz, bei den entsprechenden Ergebnissen wäre es aber möglich gewesen, bis auf den vorletzten Platz abzurutschen.

Svatoslav Zitek tauschte am sechsten Brett in der Eröffnung den Großteil seiner Figuren ab. Nach 16 Zügen war kaum mehr Material am Brett und man einigte sich auf Remis. (0,5-0,5)

Stefan Simmerl blieb am fünften Brett in der Eröffnung nahe bei der Vorgängerpartie aus dem letzten Jahr. Beide Spieler waren gut vorbereitet und nach einem Damentausch im 17. Zug fand man sich in einem ausgeglichenen Endspiel wieder:

Durch die auf weiß festgelegten Bauern auf dem Damenflügel kommt der weiße Läufer auf e2 nur schlecht zur Geltung.

Trotz des weißen Läuferpaares war wenn dann Stefan derjenige, der auf Gewinn spielen konnte. Dem Plan, die schwarzfeldrigen Läufer zu tauschen, um im Endspiel mit dem starken Springer gegen den schwachen Läufer zu spielen, konnte der Weißspieler allerdings ausweichen. Auch der Versuch beider Spieler, den Königsflügel vorteilhaft zu öffnen, führte zu nichts, sodass man sich hier auf Remis einigte. (1-1)

Am achten Brett erreichte Michael Betz mit den weißen Figuren eine angenehme Stellung mit dem Läuferpaar und aktiveren Figuren. Er erreichte einen angenehmen Raumvorteil und gab einen seiner Läufer her, um einen Bauern zu gewinnen. Dieser Mehrbauer erwies sich aber als giftig und der Schwarze kam schnell zu Gegenspiel:

Nach 23. … Tb8 drohte der gegnerische Turm auf b2 einzufallen. Der Computer schlägt hier das Bauernopfer 24. d6?! vor, um nach 24. … exd6 25. b3 den starken Springer auf b2 zu stärken und langfristig die entblößten Bauern auf c5 und d6 anzugreifen.

Michael wählte allerdings den gleichwertigen 26. Sxc5, wodurch er seinen Mehrbauern zwar behalten konnte, der Schwarze aber seinerseits mit den verteilten weißen Bauern leichte Angriffsziele hatte. Im 30. Zug eroberte der Regensburger seinen Bauern schließlich wieder zurück:

30. …Sxf4 gewinnt hier durch die Drohung Le5 mit Turmgewinn einen Bauern und Schwarz steht besser. Nach 31. d6 wäre … Le5 stark gewesen, allerdings nahm der Schwarzspieler den vermeintlich geschenkten Bauern. Es folgte 32. Sd5 Sxd5 33. Lxd5 und der schwarze Vorteil bei verschiedenfarbigen Läufern war minimal.

Nachdem mit dem Verschwinden der f7- und h3-Bauern die Stellung immer mehr auf ein Unentschieden zusteuerte, griff Michael noch einmal in die Trickkiste:

38. g5 stellt eine heimliche Drohung auf. Tatsächlich schlug Schwarz unbeirrt auf a4 und Michael setzte Matt in Zwei. (2-1)

Am zweiten Brett spielte Johannes Denz die Alapin-Variante gegen die Sizilianische Verteidigung. Das Zentrum öffnete sich schnell und die beiden Springer tauschten sich, sodass beiden Spielern neben den Schwerfiguren nur das Läuferpaar blieb. Im entstandenen Mittelspiel besaß Johannes zwar die aktiveren Figuren, der Schwarze hatte allerdings unangenehmen Druck entlang der c-Linie:

Mit 13. …Dc7 nimmt Schwarz die c-Linie ins Visier. 14. Dd3 deckt alle Drohungen, aber der weiße Bauer auf c3 bleibt ein Angriffsziel. Johannes wählte deshalb 14. Ld3 und opferte einen Bauern, um seine Entwicklung abzuschließen und Druck am Königsflügel aufzubauen.

Nach 14. …Dxc3 15. Le3 schob der Regensburger den weißen Angriffsideen allerdings mit 15. …f5 einen Riegel vor. Johannes versuchte stattdessen, mit 16. Tc1 Da3 Spiel auf die fehlplatzierte Dame zu bekommen. Mit b6 und Ld7 konnte der Schwarzspieler aber alle Schwachstellen abdecken und die eigenen Leichtfiguren ins Spiel bringen. Als auch die Dame auf d6 ein gutes Feld fand, war die Kompensation für den Bauern verschwunden. Ein letzter Versuch, die Aktivierung der schwarzen Türme mit La3 zu verhindern, scheiterte am Bauernvorstoß f4, auf den Johannes wenig später die Partie aufgab. (2-2)

Am Spitzenbrett erreichte Bedrich Prochazka gegen die Englische Eröffnung eine ausgeglichene Stellung. Wenig später tauschten sich einige Figuren und es entstand in Doppel-Turm- und Springer‑Endspiel, in dem der Weiße allerdings aktiver stand.

Die Stellung nach dem 17. Zug ist laut Computer nur leicht besser für Weiß, allerdings ist es nicht einfach, die schwarzen Figuren ins Geschehen einzubinden.

Der Regensburger Spieler konnte den Druck weiter aufbauen, indem er seine Türme auf der c-Linie verdoppelte. Bedrich versuchte, die Türme mit seinem Springer auf c5 zu entschärfen, mit dem Bauernhebel b4 war aber nicht mehr zu verhindern, dass diese in die Schwarze Stellung eindringen.

Nach 24.Txc8+ ist der weiße Turm nicht mehr aus der Stellung zu vertreiben. Schwarz muss hier schon mit 24. …Ke7 25.Sc6+ einen Bauern opfern, stattdessen versuchte Bedrich sich mit 24. …Sd8 zu verteidigen, nach 25. Sc6 sind die schwarzen Figuren allerdings zugunfähig.

Da der schwarze König an das Feld e8 und der Turm an die d-Linie gebunden waren, gab es keine Möglichkeit, den weißen König davon abzuhalten, in den Königsflügel zu spazieren und die Bauern dort nacheinander abzuholen. (2-3)

Am siebten Brett erreichte Elsbeth Horther-Schneider schnell Ausgleich gegen die Englische Eröffnung. Durch eine Ungenauigkeit ihres Gegners konnte sie ihren e-Bauern nach e4 durchziehen, was ihr einen angenehmen Raumvorteil einbrachte.

Im 19. Zug ergab sich die Möglichkeit, mit e3! konkreten Vorteil zu erreichen. Weiß hat Probleme, die verdoppelten Bauern auf der e-Linie zu halten und auch die weißen Figuren stehen denkbar schlecht, um den besser koordinierten schwarzen Schwerfiguren etwas entgegenzusetzen.

Nach 19. …h6 20. Sf1 konnte der Weiße diese Drohung allerdings beseitigen. Mit dem Bauernhebel f3 öffnete sich später die e-Linie und als sich die Läufer und ein Turmpaar tauschten, einigte man sich in einer ausgeglichenen Stellung auf Remis. (2,5-3,5)

Am vierten Brett wählte Liliane Pavlov die Katalanische Eröffnung. Den dabei geopferten Bauern auf c4 konnte sie bald zurückgewinnen und es entstand eine ausgeglichene Stellung. Wenig später tauschten sich neben den Damen auch die meisten Leichtfiguren ab.

Auch die Springer fanden bald ihren Weg vom Brett und im Doppel-Turmendspiel wurde sich auf Remis geeinigt. (3-4)

Rudolf Schön fand sich am dritten Brett in der Indischen Verteidigung in einer Nebenvariante wieder. Er wählte einen königsindisch-ähnlichen Aufbau und rochierte kurz, woraufhin sein Gegner sehr früh mit Lh6 und dem Bauernvorstoß h4 begann, die schwarze Königsstellung anzugreifen. Dem Regensburger gelang es wenig später, die schwarzfeldrigen Läufer und seinen verbliebenen Läufer gegen einen von Rudolfs Springern abzutauschen. Auch der weiße h-Bauer konnte hier zur Geltung kommen und Schwächen in der schwarzen Stellung provozieren.

Der schwarze Läufer hat in der geschlossenen Stellung Probleme, aktiv am Geschehen mitzuwirken.

Während der Weiße versuchte, seine Springer zu aktivieren, konnte Rudolf einen rückständigen Bauern auf a2 bilden. Dadurch, dass die Schwächen der schwarzen Stellung auf den weißen Feldern waren, erwies sich der Läufer als gute Verteidigungsfigur, die die gegnerischen Springer vom Feld f5 fernhalten konnte. Der Regensburger ließ zu, dass Rudolf die Leichtfiguren abtauschte und so eine ausgeglichene Stellung erreichen konnte. Im Schwerfigurenendspiel hatte zwar Rudolf die besseren Chancen, auf die Schwäche a2 zu spielen, durch die festgelegten Bauern war aber außer einem Remis nichts zu holen. (3,5-4,5)

Jugendoberpfalzmeisterschaft in Trausnitz

Zwischen Neujahr und Heilig-Drei-König nahm ein Teil unserer Jugendspieler wieder an der Oberpfälzer Jugendeinzelmeisterschaft teil. Milo Müller startete in der U18 und war als erfahrener Teilnehmer schon ein „alter Hase“. Für Elias Luber, Maximilian Warziwoda und Linus Metelka, die in der U14 beziehungsweise in der U16 antraten, war es hingegen das erste Mal, dass sie bei diesem Turnier dabei waren.

Bei einem so starken Teilnehmerfeld wie bei einer Bezirksmeisterschaft ist es natürlich kein Zuckerschlecken, in einer erfahrenen Altersklasse wie der U16 anzutreten oder im Fall von Elias und Maximilian, eine Altersklasse höher, als man eigentlich noch spielberechtigt wäre.

Das spiegelte sich auch in den Platzierungen wider. Maximilian und Elias belegten in der U14 die Plätze 20 und 23, wobei Platz 23 bis 14 jeweils drei Punkte erreichten, also die Buchholz maßgeblich entscheidend war. Linus erreichte in der U16 den zwölften Platz.

Milo Müller ging als letztjähriger U16-Meister und Erstgesetzter der U18 als Favorit ins Turnier. Doch Maximilian Fleischmann vom SC Cham hatte andere Pläne: Mit sieben Siegen in sieben Partien ließ er der Konkurrenz keine Chance. Milo sicherte sich den zweiten Platz, was nicht nur eine starke Leistung darstellt, sondern auch die Qualifikation für die Bayerische Meisterschaft in Bad Kissingen bedeutet.

Neben der Bezirksmeisterschaft gab es außerdem ein abwechslungsreiches Abendprogramm. Während Elias, Maximilian und Linus am ersten Tag noch am Blitzturnier teilnahmen, verzichteten sie nach zwei schachgefüllten Tagen auf das Tandemturnier am zweiten Abend. Beim Werwolf-Abend am dritten Tag waren dafür alle vier wieder voll dabei.

Unsere vier Jugendspieler und Tobias, der als 2. Bezirksjugendleiter das Turnier leitete

Ergebnisse und weitere Bilder gibt es auf der Turnierseite der Schachjugend Oberpfalz.

Zweite Mannschaft hat auch am vierten Spieltag kein Glück

Zum vierten Spieltag der Oberpfalzliga war unsere zweite Mannschaft erneut auswärts tätig, dieses mal beim ASV Burglengenfeld. Gegen die Burglengenfelder, die mit zwei Niederlagen und einem 4-4 in die Saison starteten, malten wir uns durchaus keine schlechten Chancen aus.

Am sechsten Brett tauschte Svatoslav Zitek mit schwarz früh einige Leichtfiguren. Der Burglengenfelder Spieler konnte daraufhin allerdings einen Bauern auf f5 vorschieben und sich dadurch einen angenehmen Raumvorteil sichern. Den nutzte er, um einen Königsangriff in die Wege zu leiten.

Die weißen Figuren zeigen auf die schwarze Königsstellung, doch Dame und Springer haben alles unter Kontrolle. Mit dem Bauernopfer 22. …b5 23. cxb5 Tc2 erreicht Svatoslav schließlich Gegenspiel.

Der Weiße brachte seinen Läufer anschließend über c1 nach h6, aber auch diese zusätzliche Figur konnte den weißen Angriff nicht zum Ziel führen. Im 33. Zug griff der Burglengenfelder schließlich daneben und übersah, dass Svatoslav neben seinem Läufer auch noch einen ungedeckten Turm angriff. Anstatt den Läufer so zurückzuziehen, dass dieser den Turm deckte, ließ er ihn scheinbar aktiver im Zentrum stehen und gab sich geschlagen, als Svatoslav den ungedeckten Turm vom Brett nahm. (1-0)

Am vierten Brett wählte Liliane Pavlov gegen 1.e4 die Najdorf-Variante der Sizilianischen Verteidigung. Die Partie blieb in der Eröffnung auf gewohnten Pfaden, ohne dass eine Seite einen nennenswerten Vorteil erreichen hätte können. Als Weiß den Bauern auf h7 angriff, verteidigte Liliane, indem sie ihren Bauern auf g6 vorzog und Weiß opferte mit 29. Lxg6?!

Mit 29.Lxc6 hätte Weiß weiter auf Vorteil spielen können. Hier wäre mit 29. …Dc7! 30.Tb3 Sd4 der Läufer auf e6 gedeckt, sodass man auf g6 zurücknehmen hätte können, ohne in ein Dauerschach zu geraten. In der Partie kam allerdings 29. …hxg6 30.Dxg6 Kh8 und man einigte sich nach Zugwiederholung auf Remis. (1,5-0,5)

Manfred Oppel beantwortete am achten Brett den Aufbau seines Gegners mit der Königsindischen Verteidigung. Es gelang ihm, einen Springer auf e5 zu stationieren, da er allerdings daraufhin seinen Fokus auf den Damenflügel legte, machten sich kurze Zeit später erste Platzprobleme am Königsflügel bemerkbar.

Nachdem Manfred den schwarzfeldrigen Läufer mit dem h-Bauern vertrieb, gingen dem Springer auf e5 die Rückzugsfelder aus. Mit 16. f4 Sg4 17. Lxg4 Lxg4 18. f5! Wäre der schwarze Läufer im Feindesland abgeschnitten worden. Stattdessen wählte der weiße 16. Tab1 und Manfred konnte mit g5 diese Drohung aus der Welt schaffen.

Nachdem Schwarz auch noch f5 spielen konnte, öffnete sich die Stellung und die Läuferpaare tauschten sich. In inzwischen völlig ausgeglichener Stellung einigte man sich nach Zugwiederholung zum Remis. (2-1)

Bedrich Prochazka erreichte am zweiten Brett schon früh ein Endspiel. Nach 21 Zügen hatte der Weißspieler zwar eine optisch bessere Stellung, doch der Computer gab hier bereits vollständigen Ausgleich an. In der Zeitnotphase verkomplizierte sich die Stellung erneut:

Hier hatte Weiß die Möglichkeit mit Dame d5 die Partie zu übernehmen, stattdessen wurde allerdings der passive Zug Dame d3 gespielt.

Die Stellung wäre danach wieder harmloser gewesen, im 40. Zug, also einen Zug vor der Zeitkontrolle, übersah unser Spieler allerdings einen Angriff auf seine Dame. Sekunden vor dem Zeitfall blitzte er den König nach e7 und gab sich durch den Damenverlust geschlagen. (2-2)

Am vierten Brett erreichte Johannes Denz aus der Eröffnung heraus Vorteil und konnte viel Druck auf die schwarze Stellung ausüben. Im 18. Zug entglitt ihm dieser Vorteil nach einer Ungenauigkeit wieder:

Besser wäre 18.Te1 gewesen, um die Aktivierung des Läufers nach c6 mit Lxe6! zu beantworten.

Nach 18. … Lc6 entwirrte der Schwarze seine Stellung und kam zurück ins Spiel. Nach einem Damentausch konnte Schwarz sogar die Initiative übernehmen und im 25. Zug griff Johannes erneut daneben:

Nach dem ungenauen 25. …e5 hätte 26. b3 das Gleichgewicht in der Stellung beibehalten. Nach Se2 fiel der g4-Bauer allerdings mit Schach und die weiße Stellung fällt auseinander.

Die Partie dauerte zwar noch weitere 15 Züge, für die weiße Stellung gab es allerdings keine Rettung mehr, sodass sich Johannes im 40. Zug geschlagen gab.(2-3)

An Brett sieben wählte Elsbeth Horther-Schneider eine ruhige Eröffnung gegen das Caro-Kann ihres Gegners. Nachdem sich bereits beide Läufer getauscht hatten, ergab sich für den Burglengenfelder eine Taktik, die zum Bauerngewinn führte:

Nach 13. g4 antwortete Schwarz mit Sxg4 und nach 14.Tg1 Sh6 blieb das erhoffte Gegenspiel aus.

Die restliche Partie blieb trotz des schwarzen Mehrbauerns ereignislos. Das Eindringen des Springers auf h6 in die weiße Stellung über f5 und h4 endete in einem Abtausch und Schwarz bot daraufhin im 26. Zug in immer noch vorteilhafter Stellung überraschend Remis. (2,5-3,5)

Am fünften Brett kam Stefan Simmerl nach einer ungenauen Herangehensweise seines Gegners schnell in Vorteil:

Nach dem vermeintlichen Opfer 7. Lc4! gerät Schwarz in ernsthafte Schwierigkeiten. Nach 7. …Db6 wählte Stefan allerdings die Fortsetzung 8.Dxb6, statt der besseren Alternative 8.Sb5, bei der Schwarz nach Tc1 dem Druck auf das Feld c7 nicht mehr standhalten kann.

Nach 8.Dxb6 war Stefan immer noch in Vorteil. Nachdem der Schwarze seinen Springer nach c6 entwickelte, wurde dieser zum neuen Angriffsziel für die weißen Figuren und schon kurze Zeit später ergab sich die nächste Möglichkeit für Stefan:

Als der schwarze Läufer auf die Grundreihe zurückkehrte, um den schwachen Bauern auf b6 zu decken, hätte 13. Sxc6 bxc6 14. La6 Ta8 15. Lb7 Txa4 16.Lxc6+ mit Doppelangriff auf König und Turm eine Qualität gewonnen. Stattdessen spielte Stefan 13.Tc1 und verstärkte den Angriff auf c6. Nach 13. …Sge7 konnte Schwarz aber die meisten Probleme lösen.

Nach einem eher ausgeglichenen Mittelspiel erreichte Stefan nach der Zeitkontrolle ein besseres Endspiel:

Nach dem fragwürdigen 40. … Th2 folgte 41. Txg6+ Kc5 42. Th6 Txh6 43. gxh6 und Stefan hatte zwar ein gewonnenes Endspiel vor sich, das aber auch nach der Zeitkontrolle nicht einfach zu navigieren war.

Stefan kämpfte bis über den 60. Zug hinaus um den Sieg. Die Gewinnidee wäre hier 62.Ta7 gewesen. Zieht der Turm, gewinnt man nach Tb7+ entweder den letzten schwarzen Bauern oder, falls Schwarz Tb8 spielt, wandelt man nach einem Doppelangriff auf König und Turm um. Zieht der König, gewinnt man nach Tb7 erneut den Bauern. In Zeitnot ist das aber nicht leicht zu finden, sodass Stefan auf Nummer sicher ging und ins Remis abwickelte. (3-4)

Am Spitzenbrett wurde derweil noch in einer komplizierten Stellung gekämpft. Nach einer ruhigen Eröffnung, die von langfristigen Figurenmanövern geprägt war, konnte Miroslav Kalous die h-Linie öffnen und den schwarzen König in Bedrängnis bringen, als er mit seiner Dame in die Königsstellung eindrang.

Nach dem 40. Zug war noch immer ein Großteil der Figuren am Brett. Nach 42. …Td1 war Miroslav gezwungen, seine Dame aus der schwarzen Stellung zurückzuziehen. Daraufhin tauschten sich die Türme und das Zentrum öffnete sich, was sich letztendlich für den schwarzen König als böse Überraschung herausstellen sollte.

Mit 49.Ld6+ blies Miroslav erneut zum Angriff. Der König flüchtete auf g8 und mit Sd8 war der Angriff scheinbar beendet. Nachdem der weiße Läufer auf a3 eine sichere Zuflucht fand, griff der Schwarze übereifrig mit Dxa4?! zu und nach 52. Dh3! Dc6+ 53. Kg1! war Matt auf h7 nicht mehr zu verhindern. (4-4)

Nach einem sehr knappen Kampf konnten wir uns damit in ein Unentschieden retten, wobei wir in dieser Begegnung einige Chancen und damit auch einen Mannschaftssieg nur knapp ausließen. In der Oberpfalzliga stehen wir damit aktuell auf dem sechsten Platz:

Unser nächster Gegner ist die DJK Regensburg Nord in einem Heimspiel am 12. Januar.

Zweiter OSJ-Cup in Michelsneukirchen

Beim zweiten OSJ-Cup in Michelsneukirchen bei Roding waren wir erneut mit einer Gruppe Jugendlicher vertreten. Zwar fielen ein paar Spieler terminbedingt aus, trotzdem gingen vier unserer Nachwuchsspieler an den Start:

In der Altersklasse U10 belegte Oskar Wegerer den zehnten Platz. Maximilian Warziwoda erreichte in der U14 den fünften Platz. Jakob Treml landete in der U14 auf Rang zwölf, während Linus Metelka in der U16 den achten Platz erzielte.

Oskar musste zu Beginn gegen gleich zwei Turnierfavoriten ran. Hier spielt er gerade gegen den späteren Drittplatzierten.
Maximilian musste sich in der U12 gegen den ersten und dritten Platz geschlagen geben, erreichte aber trotzdem 4,5 Punkte und einen hervorragenden fünften Platz.
Die U14 stellte dieses Mal ein besonders starkes Teilnehmerfeld, wo sogar manche Favoriten hart zu kämpfen hatten. Jakob erreichte hier den zwölften Platz.
Linus muss diese Saison nicht nur eine Altersklasse nach oben in die U16 aufsteigen, sondern durch die zusammengelegte Gruppe außerdem gegen Spieler aus der U18 antreten. Am Ende erzielte er den achten Platz.
Jakob, Maximilian und Linus nach dem erfolgreich absolvierten Turnier. Für Oskar ging es bereits zum nächsten Termin weiter.

2. Mannschaft bleibt im Mittelfeld der Oberpfalzliga

Zum dritten Ligaspiel gegen den TV Riedenburg waren wir erneut zu Gast bei einem der letztjährigen Aufsteiger. Zwar konnten wir mit Miroslav Kalous auf einen Stammspieler der ersten Mannschaft als Unterstützung zurückgreifen, dafür traten die Riedenburger ebenfalls in Topbesetzung und mit einem IM auf Brett eins an. Auf den vorderen Brettern waren wir dadurch nominell unterlegen, auf den hinteren Brettern allerdings mit sehr deutlich höheren Wertungszahlen weit im Vorteil.

Am sechsten Brett tauschte Svatoslav Zitek früh viele Figuren. Wenig später erreichte er ein Endspiel mit Springer gegen Läufer, allerdings waren die jeweils vier verbliebenen Bauern verbunden und auf der gleichen Seite, sodass man sich auf Remis einigte. (0,5-0,5)

Bedrich Prochazka erreichte am zweiten Brett eine relativ ausgeglichene Stellung. Während er seine Figuren umgruppierte, konnte sein Gegner die Initiative übernehmen und Bedrich in eine passive Stellung drängen. Hier opferte Bedrich eine Qualität für das Läuferpaar, und nach ein paar ungenauen Zügen seines Gegners konnte Bedrich wieder ausgleichen und der Riedenburger Spieler gab die Qualität wieder zurück: beide einigte sich kurz danach auf ein Remis. (1-1)

An Brett drei bereitete Stellung von Johannes Denz früh einen Königsangriff vor, nachdem der Schwarzspieler kurz rochierte und seine g- und f-Bauern anschob. Es gelang ihm, die g- und f-Linie zu öffnen, sodass der König des Riedenburgers stark unter Druck geriet und dieser eine Figur opfern musste. Dennoch konnte der König nicht entkommen und der Schwarze gab sich schließlich geschlagen. (2-1)

Am fünften Brett konnte Liliane Pavlov ebenfalls Druck auf den schwarzen König machen, der unrochiert in der Mitte des Brettes stand. Durch eine Fesselung gewann sie die Qualität, hatte aber ihrerseits eine offene Königsstellung. Nachdem Liliane die Qualität zurückopferte und ihren Freibauern bis nach d7 vorrückte, geriet ihr König in Dauerschach und die Partie endete Remis. (2,5,1,5)

Siegfried Stelzer tauschte an Brett sieben früh alle Leichtfiguren ab. Im Endspiel mit jeweils einer Dame und zwei Türmen geriet Siegfrieds Dame etwas ins Abseits, dafür konnte er seine Türme auf der offenen e-Linie verdoppeln. Schließlich tauschte er die beiden Turme gegen die gegnerische Dame, und nach einer passiven Fortsetzung seines Gegners konnte er seine eigene Dame wieder ins Spiel bringen. Die beiden Türme schafften es aber, die Dame an einem Eindringen in die Stellung zu hindern, sodass man sich schließlich auf Remis einigte. (3-2)

Am vierten Brett gelangte Rudolf Schön in eine passive Stellung, nachdem sein Gegenspieler seinen Bauern auf e5 vorschieben und dort festigen konnte. Um sich zu befreien, gab Rudolf schließlich eine Qualität, um den störenden Bauern auf e5 zu gewinnen. Der Riedenburger Spieler konnte allerdings schnell ins Endspiel abwickeln und einen Bauern zurückgewinnen. Obwohl Rudolf seinen eigenen Bauern bis nach d2 ziehen konnte, der dort vom eigenen Läufer gedeckt war, räumte der weiße Turm nach und nach die verbliebenen Bauern ab, sodass Rudolf sich am Ende geschlagen geben musste. (3-3)

An Brett acht eröffneten sich für Manfred Oppel nach einer ungenauen Eröffnung seines Gegners einige Möglichkeiten, die er schließlich zu einem Bauerngewinn nutzte. Im entstandenen Schwerfigurenendspiel gewann der Riedenburger durch ein Damenschach den Bauern wieder zurück, die objektiv ausgeglichene Stellung bot aber für Manfred gute Möglichkeiten, dennoch auf Sieg weiterzuspielen. Nachdem er durch ein Bauernopfer einen Freibauern bilden konnte, musste der Weißspieler seinen Turm opfern, um den Bauern von der Umwandlung abzuhalten. Mit einem Turm gegen zwei weiße Mehrbauern entschied Manfred die Partie schließlich für sich. (4-3)

Am Spitzenbrett hatte Miroslav Kalous mit einem IM den wohl stärksten Gegner in der ganzen Liga. Dennoch erreichte er mit den weißen Figuren eine gute Stellung und konnte sogar einen Vorteil erlangen. Dem Riedenburger Topspieler gelang es aber, am Damenflügel zu Gegenspiel zu kommen und gewann dadurch einen Bauern. Nachdem die Damen vom Brett waren, bildeten beide Seiten einen Freibauern. Der schwarze Bauer war allerdings schon weiter vorgezogen, was in der Zeitnotphase schließlich böse Konsequenzen hatte: Während der eigene Läufer Probleme hatte, ins Spiel zu kommen und den vorziehenden Bauern aufzuhalten, konnte der Springer des Schwarzspielers diesen gut unterstützen. Ohne eine Möglichkeit, den Bauern zu stoppen, gab sich Miroslav geschlagen. (4-4)

Nach dem dritten Spieltag stehen wir damit auf dem fünften Platz. Gegen den Ausreißer Bad Kötzting und Riedenburg und Nittenau, die beide punktgleich mit uns sind, haben wir unsere Spieltage bereits bestritten. Es bleiben also jeweils drei Mannschaften aus der oberen beziehungsweise unteren Tabellenhälfte, wobei wir uns hier vor keinem Gegner verstecken müssen.

Knappe Heimniederlage der Zweiten gegen den SC Bad Kötzting

Nach dem Auftakterfolg gegen den Aufsteiger TSV Nittenau war die zweite Mannschaft im Heimspiel gegen den SC Bad Kötzting gefragt. Obwohl wir wussten, dass uns keine einfache Begegnung bevorstand, gelang uns ein guter Start in den Mannschaftskampf, dessen Ausgang lange Zeit nicht klar war.

Am vierten Brett übernahm Rudolf Schön nach einer Ungenauigkeit seines Gegners die Initiative und konnte starken Druck auf die schwarze Stellung ausüben. Zwar gelang es dem Kötztinger Spieler, sich zunächst zu befreien und etwas Ausgleich zu erreichen, doch im 22. Zug unterlief ihm ein Fehler, der nach einem taktischen Zwischenopfer eine Mehrfigur für Rudolf bedeutete, und gab daraufhin auf. (1-0)

Am zweiten Brett sah sich Jürgen Zant einer ungewöhnlichen Eröffnung gegenüber. Sein 1.d4 wurde mit frühem d5 und c5 beantwortet, und kurze Zeit später folgten die Bauernzüge f6 und g5. Jürgen entschied sich für einen eher defensiven Aufbau und fixierte die Bauern auf der Damenseite. Doch nach langer Rochade geriet sein König in Bedrängnis, und der Schwarzspieler gewann die weißen Bauern auf der a- und b-Linie. Jürgen sah sich gezwungen, eine Figur zu opfern, und gab wenig später auf, als die gegnerische Dame drohte, in seine Stellung einzudringen. (1-1)

Am Spitzenbrett bereitete der Bad Kötztinger Spieler einen Königsangriff vor, doch Bedrich Prochazka parierte alle Angriffsideen und konnte seine eigenen Figuren im Zentrum aktivieren. Die Stellung war unklar, und schließlich einigte man sich nach einer Zugwiederholung auf Remis. (1,5-1,5)

Auch Rudolf Schicker versuchte, mit seiner Damen-Läufer-Batterie Druck auf den gegnerischen König auszuüben. Allerdings blieb diese hinter den eigenen Bauern ohne Wirkung, und als sich das Zentrum öffnete, kam es bald zum Damentausch. Im entstandenen Endspiel bildete Rudolfs Gegner einen gedeckten Freibauern, der jedoch selbst ständig unter Angriff stand und so nicht zur Geltung kommen konnte. Die Partie endete in einem weiteren Remis. (2-2)

Am sechsten Brett tauschte Stefan Simmerl früh die Damen und konnte bald darauf einen Bauern gewinnen, musste dafür jedoch seine eigene Bauernstruktur schwächen. Trotz seines leichten Vorteils durch das Läuferpaar konnte er seinen isolierten Randbauern nicht halten. Nach einer Zugwiederholung unterlief ihm in Zeitnot ein entscheidender Fehler: Beim Versuch, seinen König ins Spiel einzubinden, geriet er nach einem Turmschach in ein Mattnetz, aus dem es kein Entkommen mehr gab. (2-3)

Die Partie am dritten Brett verlief für Johannes Denz zunächst ruhig. Nachdem sich das Zentrum öffnete, tauschte sich das meiste Material. Der Spieler aus Bad Kötzting fand eine vorteilhafte Abwicklung, durch die er im Endspiel mit Turm und Springer sehr aktiv werden konnte. Beim Versuch, Gegenspiel zu erreichen, wurde Johannes’ Springer am anderen Ende des Brettes eingesperrt, konnte aber nach einem Bauernopfer wieder entkommen. Im entstandenen Turmendspiel gewann Johannes einen rückständigen Bauern seines Gegners zurück, sodass beide Spieler sich schließlich in ausgeglichener Stellung auf Remis einigten. (2,5-3,5)

Am fünften Brett erreichte Liliane Pavlov eine leicht bessere Stellung, nachdem ihr Gegner versuchte, bei unterschiedlich rochierten Königen einen Angriff zu starten. Liliane konnte diesen Vorstoß jedoch ausbremsen und selbst durch ein Scheinopfer die Initiative übernehmen. Ihr Gegner fand eine Abwicklung, die nach einem Damentausch zum Ausgleich führte. Nach Erreichen der Zeitkontrolle einigten sich beide auf Remis. (3-4)

Am siebten Brett konnte Siegfried Stelzer Raumvorteil und eine angenehme Stellung aufbauen. Trotz anhaltendem Druck im Mittelspiel gelang es seinem Gegner, sich zu verteidigen und Siegfrieds Figuren von einem Eindringen am Damenflügel zu hindern. Schließlich entwirrte der Spieler von Bad Kötzting seine Figuren, und die Partie endete durch Einigung in einem Remis. (3,5-4,5)