Philipp Mark Bayerischer Vizemeister im Blitzschach

Am vergangenen Samstag, 15.07.2023, fanden die Bayerischen Jugendmeisterschaften im Blitzschach in Riedenburg statt. Trotz großer Hitze bot der dortige Fuchsgarten angenehme Spielbedingungen für die insgesamt 76 qualifizierten Jugendlichen, die ihre neuen Titelträger in vier Altersklassen ermittelten. Unter den Teilnehmern waren mit Philipp Mark und Milo Müller auch zwei Windischeschenbacher am Start. Dabei begann das Turnier für Philipp in der Altersklasse U20 mit zwei Niederlagen sehr unglücklich. Davon unbeeindruckt holte er den kommenden 13 Runden herausragende 12,5 Punkte, womit er in seinem letzten U20-Turnier verdient bayerischer Vizemeister wurde. In der stark besetzten Altersklasse U16 startete Milo optimal mit zwei Siegen, verlor aber im weiteren Verlauf etwas den Kontakt zur absoluten Spitzengruppe. Am Ende belegte er mit 11,0 Zählern aus 19 Runden den guten neunten Platz.

Schachcamp und 5. OSJ-Cup in Tannenlohe

Vom 07. – 09.07.2023 fand wieder das bei den Kids beliebte Schachcamp in der Jugendherberge Tannenlohe statt. Über 80 teilnehmende Jugendliche bedeuteten dabei einen neuen Rekordwert.
Eingebettet in ein Wochenende mit viel Spaß, Spielen und sportlichen Wettbewerben wurde auch der fünfte OSJ-Cup der Saison 2022/23 ausgetragen. Hier waren sechs Nachwuchsspieler von uns dabei.
Als Betreuer für das Schachcamp stellten sich Tobias, Johannes und Johanna zur Verfügung. Letztlich waren die Verantwortlichen der Schachjugend Oberpfalz dankbar, dass auch ein paar „Alte“ tatkräftig ein gelungenes Wochenende mit möglich machten.

Hier die einzelnen Ergebnisse unserer Jugendlichen beim 5. OSJ-Cup 2022/23:

U16:  8. Sperber, Benedikt       4,0 (7)  21,5
     16. Baierl, Lorenz          2,0 (7)  17,0
U12: 17. Treml, Jakob            3,0 (7)  24,0
U10:  9. Warziwoda, Maximilian   4,0 (7)  24,0
     23. Baierl, Anna            1,0 (7)  14,5
U8:   8. Wegerer, Oskar          2,0 (8)  3,00

Windischeschenbach im Viererpokal-Finale chancenlos

Am ersten Juli-Wochenende kam es im Rahmen des Oberpfälzer Schachkongresses in Altenstadt zum mit Spannung erwarteten Finales des Viererpokals gegen die Oberliga-Mannschaft der SG Post/Süd Regensburg. Trotz eines großen Kampfes mussten wir diesmal die Überlegenheit des übermächtigen Gegners anerkennen und uns deutlich geschlagen geben.

An Brett 1 (W) behandelte Christian Müller die Eröffnung gewohnt souverän und konnte mit seinem Läuferpaar ein leichtes Plus verzeichnen. Objektiv war sogar mehr drin, doch als Christian eine starke Abwicklung übersah, gelang es dem Regensburger seine Stellung wieder zu befreien. In einem völlig ausgeglichenen Leichtfigurenendspiel einigte man sich kurze Zeit später auf Remis. (½-½)

An Brett 2 (S) geriet Philipp Mark gegen seinen routinierten Gegner schon früh unter Druck und musste mit einem passiven weißfeldrigen Läufer der Dinge harren, die da kamen. Der Regensburger hatte mehr Raum und nutze geschickt die Vorzüge seiner Stellung. In sehr schwieriger Position unterlief Philipp schließlich ein Fehler, den ihn eine Figur kostete und die sofortige Aufgabe nach sich zog. (½-1½)

An Brett 3 (S) fand sich Stephan Schmahl nach völlig missratener Eröffnung in einer passiven Stellung wieder und musste sich ohne Gegenspiel ganz auf die Defensive beschränken. Sein Gegner übernahm die Initiative und startete einen Bauernsturm am Königsflügel, der schließlich zu Linienöffnung und Mattangriff führte, dem Stephan nichts mehr entgegenzusetzen hatte. (½-2½)

An Brett 4 (W) kämpfte Jungtalent Milo Müller gegen seinen erfahrenen Gegner lange Zeit auf Augenhöhe und konnte sich aller Angriffe erwehren. Erst im Endspiel entglitt ihm die Partie und als der Regensburger mit seinem Turm auf die zweite Reihe eindringen konnte, war es um die weiße Stellung geschehen. Kurz vor entscheidendem Materialverlust gab Milo die Partie auf. (½-3½)

Nach dieser klaren und verdienten Niederlage beenden wir den Oberpfälzer Viererpokal als Vizemeister, einem Ergebnis, das aller Ehren wert ist und sicher nicht unbedingt erwartet werden konnte.

Dem Pokalsieger aus Regensburg gratulieren wir ganz herzlich und wünschen viel Erfolg auf Bayerischer Ebene!

Für uns geht es überregional nach einem kampflosen Erfolg gegen den SC Bamberg am 15. Juli weiter zu Hause gegen den SK Weilheim, einem weiteren Oberligisten. Auch hier sind wir klarer Underdog, können aber mindestens wertvolle Erfahrung sammeln für die kommende Saison.

Doppelsieg bei der Landkreis-meisterschaft im Schnellschach

Am vergangenen Samstag haben die Schachfreunde vom SV Neustadt/Altenstadt zur erstmals ausgetragenen Landkreismeisterschaft im Schnellschach eingeladen. Im geräumigen Sportheim des ASV Neustadt trafen sich 20 Spielerinnen und Spieler aus vier Vereinen, wobei wir allein elf Teilnehmer stellten. Nach neun Runden im Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten pro Partie und Spieler stand Jürgen Zant als souveräner Sieger mit 7,0 Punkten fest. Einen halben Zähler dahinter folgte Johannes Denz. Milo Müller wurde bester Jugendlicher.
Abgerundet wurde die gelungene Veranstaltung mit einem gemeinsamen Grillen.

Abschlusstabelle nach der 9. Runde

3. Mannschaft gewinnt auch die letzte Runde

Am ersten Sonntag im Mai musste unsere 3. Mannschaft ihren letzten Wettkampf in der Kreisliga II gegen die 3. Mannschaft aus Oberviechtach bestreiten. Nachdem der Aufstieg für unsere Mannschaft bereits feststand, konnten unsere Spieler in Ruhe und entspannt an ihre Partien gehen. 

Obwohl in der Liga bereits alle Entscheidungen gefallen waren, entwickelten sich an allen Brettern sehr interessante und ereignisreiche Partien. 

Michael Betz wählt am 1. Brett die Französische Verteidigung in der sein Gegner nicht eine der üblichen Varianten spielte, was Michael einen leichten Vorteil am Ende der Eröffnung einbrachte. Nachdem unser Spieler versuchte seine Stellung weiter zu verbessern, entschied sich sein Konkurrent zu einem nicht gerechtfertigten Königsangriff, opferte eine Leichtfigur und stellte zum Schluss seine Dame ein, was unser Michael dankend annahm und so bereits frühzeitig den ersten Sieg im Wettkampf erzielte. 

Im Spiel am Brett 4 traten von beiden Mannschaften die zwei Youngster gegen einander an. Dabei wählte auf unserer Seite Benedikt Sperber ein klassisches Damengambit. Nachdem beide Spieler versuchten die Spannungen im Zentrum aufzulösen, unterlief dem Gastspieler ein grober Fehler, was Benedikt leider nicht ausnutze und stattdessen eine ungünstige Fortsetzung wählte, die zu entscheidendem Materialverlust führte. Da der Oberviechtacher jedoch das für ihn bessere Doppelturmendspiel sehr ungenau behandelte, erhielt Benedikt die Chance seine beiden Türme am Königsflügel aktiv zu positionieren und Material zurück zugewinnen. Als die Stellung die Remisbreite erreichte, übertrieb der Gegner und musste ein paar Züge später die Segel streichen.

Am Brett 2 sah sich Johanna Sperber mit der Sizilianschen Verteidigung konfrontiert. Beide Kontrahenten positionierten in der Eröffnung ihre Leichtfiguren ausgeglichen. Leider entschied sich Johanna zu früh zu einem Bauernvorstoß im Zentrum wodurch unsere Spielerin leider in Nachteil geriet und ihrem Gegner gutes und offensives Spiel ermöglichte. Zu Beginn des Endspiels sah sich Johanna in einer leicht schlechteren Stellung mit einem Minusbauern wieder. Obwohl die Windischeschenbacherin wie eine Löwin kämpfte, gelang es ihrem Gegner seinen Vorteil kontinuierlich auszubauen und die Partie für sich zu entscheiden.

Unser Punktegarant Christian Kraus wähle am 3. Brett die Caro-Kann-Verteidigung und erreichte aufgrund ungenauen Spiels seines Gegners im Mittelspiel leichten Vorteil. Durch einen groben Fehlzug stellte sein Gegenüber einzügig eine Figur ein und brachte Christian schnell auf die Gewinnerstraße. Durch die Mehrfigur baute unser Spieler seinen Vorsprung weiter aus, verpasste aber durch ungenaues Spiel die Partie schon früher für sich zu entscheiden. Wie aus dem Nichts hat dann unser Spieler eine Schwächephase und verspielte innerhalb weniger Züge seinen gesamten Vorteil und hätte eigentlich mit einem Remis zufrieden sein müssen, was seinem Gegner scheinbar nicht gefiel und dieser wiederum einzügig einen Turm einstellte. Dieses Geschenk im Endspiel ließ sich Christian dann nicht mehr nehmen und münzte es in einen Sieg um. 

Man kann unserer 3. Mannschaft mit seinen Spielern zu dieser beeindruckenden Saison gratulieren, welche die Windischeschenbacher ohne Partieverlust bestritten haben und verdient die Meisterschaft und den dadurch den Aufstieg errungen haben.

4. OSJ-Cup in Lappersdorf

Am vergangenen Samstag fand in Lappersdorf der 4. OSJ-Cup der Saison 2022/23 statt. Unter der Rekordbeteiligung von 126 Kindern und Jugendlichen waren dieses Mal leider nur zwei Nachwuchsspieler am Start. Dafür stellten sich erfreulicherweise Tobias Brunner in der Altersklasse (AK) U14, Johannes Denz in der AK U12 und Johanna Sperber in der AK U10 als Gruppenbetreuer*in zur Verfügung.

Benedikt Sperber startete in der AK U16, die zusammen mit der AK U18 mit insgesamt 33 Jugendlichen eine Gruppe bildeten. Benedikt holte in sieben Runden nach dem Schweizer System 3,0 Punkte und belegte unter den 19 U16-Spielern Rang zwölf.
Mit 36 Teilnehmern bildete die AK U10 die größte Gruppe. Hier mischte Maximilian Warziwoda gut mit und erzielte 4,0 Zähler. Dies bedeutete für ihn am Ende den 15. Platz.

Schachverband Oberpfalz feiert 100-jähriges Jubiläum in Windischeschenbach

Vergleichskampf gegen Oberfranken endet mit 16:16 Unentschieden

Am vergangenen Samstag feierte der Schachverband Oberpfalz, welcher am 25.11.1922 in Schwandorf von zwölf Vereinen aus der Taufe gehoben wurde, sein 100-jähriges Jubiläum im Rahmen eines Vergleichskampfs gegen den Bezirksverband Oberfranken. Letzterer konnte schon im Jahr 2021 auf 100 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Ausgetragen wurde diese Feier in der Aula der Grund- und Mittelschule Windischeschenbach, die dafür ein würdiges Ambiente in toller Atmosphäre bot.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der 1. Vorsitzende des Schachverbands Oberpfalz, Dr. Dieter Braun, neben den Spielerinnen und Spielern aus der Oberpfalz und Oberfranken, mit deren 1. Vorsitzenden Ingo Thorn an der Spitze, insbesondere die Ehrengäste Andreas Meier, Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab, Karlheinz Budnik, 1. Bürgermeister der Stadt Windischeschenbach sowie Peter Eberl, Präsident des Bayerischen Schachbundes. Er überbrachte auch die Grüße des Bezirkstagspräsidenten der Oberpfalz, Franz Löffler, der leider aus terminlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein konnte. In ihren Grußworten freuten sich die beiden Schirmherren Andreas Meier und Karlheinz Budnik, dass diese Jubiläumsfeier in ihrer Region stattfinden dürfe, was auch eine Auszeichnung für den ausrichtenden Schachclub Windischeschenbach darstelle. Peter Eberl scheute nicht den weiten Weg von Rosenheim und hob die Bedeutung des Jubiläums seiner beiden Bezirksverbände hervor.

Anschließend startete Turnierleiter Stefan Simmerl den Vergleichskampf, der an insgesamt 32 Brettern ausgetragen wurde. Um ein möglichst weitreichendes Spektrum der jeweiligen Mitglieder abzudecken, wurden die 64 Spielerinnen und Spieler in die verschiedenen Kategorien allgemeine, Rating-, Damen-, Senioren-, Ehren- und Jugend-Bretter unterteilt. Mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten + 30 Sekunden pro Zug wurde darüber entschieden, welcher Verband am Ende in diesem Vergleichskampf die Nase vorn haben würde. Hier ging zunächst das Team der Oberpfalz knapp in Führung. Danach glich Oberfranken nicht nur aus, sondern sah nach einem zwischenzeitlichen 11:7 schon wie der sichere Sieger aus. Mit einem wahren Kraftakt konnte die Oberpfalz aber noch zu einem letztlich gerechten und für das Ereignis perfektem 16:16 Unentschieden ausgleichen. Während sich Oberfranken bei den Ratingbrettern mit 3,5:1,5 durchsetzte, lag die Oberpfalz bei den Damen mit 2,5:0,5 vorne. In allen anderen Kategorien herrschte Gleichstand.

Hobbyschachturnier

Parallel zum Vergleichskampf fand ein offenes Hobbyschachturnier statt, welches insbesondere an Kinder, Jugendliche, jung gebliebene Amateure sowie Hobbyspieler aus der nördlichen Oberpfalz und darüber hinaus gerichtet war. Das fünfrundige Schnellschachturnier wurde mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten pro Spieler ausgetragen. Unter den insgesamt 14 Teilnehmenden gewann am Ende der ehemalige Vereinsspieler Jonas Feselmeier aus Vohenstrauß souverän mit fünf Punkten und damit einer 100-prozentigen Ausbeute. Platz zwei belegte Johannes Gelbert vom SC Erbendorf mit vier Zählern. Johannes Gelhard von der Regensburger Turnerschaft folgte auf Rang drei mit 3,5 Punkten.

Feierstunde

Zur anschließenden Feierstunde konnte mit Barbara Hernes auch noch die neue BLSV-Bezirksvorsitzende der Oberpfalz sowie ihr Vorgänger Hermann Müller begrüßt werden. Hier ging Dr. Dieter Braun zunächst auf die Gründung des Schachverbandes Oberpfalz vor nunmehr über 100 Jahren ein, ehe er sich bei allen Teilnehmenden und insbesondere beim gesamten Team des Ausrichters SC Windischeschenbach um deren 1. Vorsitzenden Manfred Oppel, dass sich rührend um die Organisation und Verpflegung kümmerte, bedankte. Ingo Thorn schloss sich den Worten an und überreichte zum Dank für die Einladung seines oberfränkischen Teams einen kleinen Obolus sowie zwei Chroniken seines Bezirksverbandes. Barbara Hernes zeigte sich gut vorbereitet, beglückwünschte ihrem Sportfachverband zu dem besonderen Jubiläum und freute sich über die tolle Atmosphäre in der Aula. Abschließend ergriff nochmals Peter Eberl das Wort und bedankte sich für eine rundum gelungene Veranstaltung. Mit einem gemeinsamen Abendessen klang eine würdige Jubiläumsfeier des Schachverbandes Oberpfalz aus.

Der regionale Fernsehsender OTV war auch anwesend und interviewte von uns Manfred, Philipp und Stefan. Es sollen zwei Beiträge erstellt werden. Wir sind gespannt.

Einzelergebnisse des Vergleichskampfs

Ergebnis des Hobbyschachturniers

Gründungsorte des Schachverbandes Oberpfalz

Bildergalerie Vergleichskampf

Unsere Protagonisten

Elsbeth, Philipp und Milo holten 2,5 (3) Punkten.

Bildergalerie Hobbyschachturnier

1. Mannschaft sensationell Meister!

Am vergangenen Sonntag kam es im Feuerwehrhaus zum letzten Gefecht der Saison gegen die 2. Mannschaft des SK Herzogenaurach. Im Fernduell mit Bavaria Regensburg und der SGem Fürth war ein Sieg unbedingte Pflicht, um die Titelchancen am Leben zu erhalten. Die vierte Mannschaft im Meisterschaftsrennen, der SC Forchheim, hatte zwar nur noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg, konnte aber beim Auswärtsspiel in Regensburg zum Zünglein an der Waage werden. Krankheitsbedingt mussten wir auf Jaroslav Illetsko verzichten, der aber durch Jungtalent Milo Müller adäquat vertreten wurde. Schlimmer erwischte es die Gäste, die kurzfristig, ebenfalls wegen Krankheit, auf einen ihrer Spieler verzichten mussten und mangels Ersatz nur zu siebt antreten konnten.

An Brett 6 (W) kam Jindrich Novak so zu einem kampflosen Punkt. Wie immer für alle Beteiligten eine unbefriedigende Situation, aber manchmal spielt uns das Leben eben einen Streich. Nichtdestotrotz hat uns diese frühe Führung natürlich zusätzlich motiviert, alles in die Waagschale zu werfen, um den Traum vom Aufstieg wahr werden zu lassen. (1-0)

An Brett 1 (S) täuschte FM Zdenek Haba die Französische Verteidigung an, leitete durch Zugumstellung aber umgehend in Sizilianische Gefilde über. Sein Gegner zeigte keinerlei Interesse an einem Kampf mit offenem Visier und stützte stattdessen lieber sein Zentrum, so dass man letztendlich in einer Art Igel-System landete. Der Computer sah die weiße Stellung wegen des Raumvorteils im Zentrum dauerhaft im Vorteil und in der Tat musste sich Zdenek mit einer zwar soliden, aber etwas passiven Stellung abfinden. Da sein Gegner aufgrund der eigenen Tabellensituation nicht gewillt war bedingungslos auf Sieg zu spielen, was mit dem Vorstoß seines h-Bauern durchaus möglich gewesen wäre, entstand ein typischer Fall von der eine will nicht und der andere kann nicht. Und so einigte man sich schließlich im 20. Zug auf ein Remis. (1½-½)

An Brett 4 (W) wählte Philipp Mark im abgelehnten Damengambit die Abtauschvariante, was sein Gegner etwas überraschend mit dem Ragozin-System beantwortete. In den folgenden Zügen entwickelten sich beide Parteien auf bekannten Wegen und erreichten eine etwa ausgeglichene Stellung. Als Philipp zum für die Bauernstruktur üblichen Minoritätsangriff am Damenflügel ansetzen wollte, entschied sich der Herzogenauracher zu einem sehr zweischneidigen und riskanten Aufzug seines g-Bauern. Die solchermaßen hervorgerufene Schwächung der eigenen Königsstellung sollte sich schon bald als fatal erweisen, denn der eigentliche Plan das Läuferpaar zu gewinnen scheiterte an einem taktischen Einschlag, der nicht nur einen Bauern kostete, sondern auch die schwarze Zentrumsstellung ruinierte. Der Gastspieler wehrte sich zwar nach Kräften, kämpfte im Endeffekt aber bereits für eine verlorene Sache. Nach einem erneuten Einschlag war der schwarze König vollends entblößt und wurde vom Windischeschenbacher elegant zur Strecke gebracht. (2½-½)

An Brett 3 (S) entschied sich Christian Müller gegen die Königsbauereröffnung einmal mehr für die Philidor-Verteidigung. Nach frühem Damentausch ging sein Gegner sofort aktiv im Zentrum vor, so dass sich Christian zunächst auf Verteidigung beschränken musste. Nach Abschluss der Figurenentwicklung gelang es dem Windischeschenbacher seine Kräfte zu koordinieren und die leichte gegnerische Initiative zu neutralisieren. Durch den forcierten Tausch des schwarzfeldrigen Läufers war die Stellung objektiv ausgeglichen, neigte sich jedoch bereits zu Gunsten von Schwarz. In der Folge ergaben sich Chancen für ein Spiel auf Gewinn, doch in Anbetracht des günstigen Mannschaftsstands entschied sich Christian lieber für den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, initiierte weiteren Figurentausch und einigte sich im 28. Zug in völlig ausgeglichener Stellung mit seinem Gegner auf Remis. (3-1)

An Brett 2 (W) eröffnete Tobias Brunner mit dem italienischen Läuferspiel in dem sich beide Kontrahenten bis zum 10. Zug ruhig entwickelten und eine ausgeglichene Stellung erreichten. Als der Herzogenauracher einen wichtigen Figurentausch verpasste und sich stattdessen freiwillig mit seiner Dame in eine Fesselung begab, nutzte Tobias die Gunst der Stunde und ergriff mittels eines Bauernvorstoßes im Zentrum die Initiative. Solchermaßen in die Defensive gedrängt, versuchte sein Gegner die Stellung mittels der langen Rochade zu verkomplizieren, geriet damit jedoch vom Regen in die Traufe. Der Windischeschenbacher fand zwar nicht den direktesten Weg, ließ sich aber nicht mehr beirren und riss mit seinem a-Bauern die schwarze Königsstellung auf. Trotz verzweifelter Gegenwehr konnte der Gastspieler keine ausreichende Verteidigung mehr organisieren und musste schließlich nach einem hübschen Damenopfer von Tobias kurz vor dem Matt aufgeben. (4-1)

An Brett 7 (S) wurde Miroslav Kalous mit einer Art Petrosjan-System in der Damenindischen Verteidigung konfrontiert. Sein Gegner ging schon früh forsch im Zentrum zu Werke, überschätzte dabei aber seine Chancen. Ohne Figurenunterstützung gerieten seine weit vorgerückten Bauern schon bald unter Druck und nach einem Fehler ging einer von ihnen verloren. Treu nach dem Motto, dass ein Fehler nur selten allein kommt, griff der Herzogenauracher erneut fehl, wonach der Computer bereits eine Gewinnstellung für Schwarz reklamiert. Doch leider ließ Mirek die sich bietende Gelegenheit ungenutzt verstreichen und landete nach einer Ungenauigkeit seinerseits in einer etwas schlechteren Stellung. Einen Vorteil aus der Situation vermochte der Gastspieler jedoch nicht zu ziehen, denn nur drei Züge später unterlief ihm ein kapitaler Bock, der eine sofortige Verluststellung zur Folge hatte. Ein zweites Mal ließ sich der Windischeschenbacher nicht bitten und bildete einen Freibauern, den er mit Hilfe seines Materialvorteils souverän zur Geltung brachte. (5-1)

An Brett 8 (W) folgte Milo Müller in einem Vierspringerspiel ausgetretenen Theoriepfaden. Beide Spieler gaben sich keine Blöße und erreichten nach 12 Zügen eine vollkommen ausgeglichene Stellung. Doch dann verschätzte sich sein Gegner und überließ dem Windischeschenbacher unnötigerweise das Läuferpaar. Milo packte die Gelegenheit beim Schopfe und nutzte seine Überlegenheit auf den schwarzen Feldern, um dem Herzogenauracher durch geschickten Figurentausch gleich zwei Doppelbauern anzuhängen. Das resultierende Doppelturmendspiel mit gleichfarbigen Läufern war klar vorteilhaft und fortan nur noch ein Spiel auf ein Tor. Milo aktivierte sein Türme und nahm die isolierten schwarzen Bauern aufs Korn. Sein Gegner verteidigte sich lange gut, doch im 30. Zug unterlief ihm der entscheidende Fehler. Unser Jungtalent wickelte in ein Turmendspiel ab, in dem ihm sein Freibauer den Gewinn garantierte. In seiner Verzweiflung vereinfachte der Herzogenauracher zu einem Bauernendspiel, das jedoch ebenso klar verloren war und von Milo sicher verwertet wurde. (6-1)

An Brett 5 (S) gelangte Stephan Schmahl durch Zugumstellung in die Leningrader Variante der Holländischen Verteidigung. Bis zum 12. Zug folgten beide Kontrahenten gängiger Theorie, doch dann spielte der Herzogenauracher zu zaghaft, was Stephan zu Raumvorteil im Zentrum und einer bequemen Stellung verhalf. Der Versuch seines Gegners das Zentrum aufzubrechen erwies sich als untauglich und brachte dem Windischeschenbacher bereits klaren Vorteil. Doch statt durch eine einfache Abtauschaktion den rückständigen weißen Bauern als Angriffsziel zu markieren, wählte Stephan einen komplizierteren, aber leider nicht besseren Weg und gestattete seinem Gegner die Stellung zu vereinfachen und in die Remisbreite zurückzukehren. Bis zur Zeitkontrolle passierte nicht mehr allzu viel und schließlich endete die Partie in völlig ausgeglichener Stellung mit einem Unentschieden durch Zugwiederholung. (6½-1½)

Nach diesem klaren und ungefährdeten Sieg hatten wir unsere Pflicht erfüllt und mussten auf das Ergebnis aus Regensburg warten. Nur bei einer Niederlage oder einem 4-4 Unentschieden der Hauptstädter würden wir sicher auf Platz 1 landen. Im Falle eines Sieges von Bavaria wäre es auf die Höhe angekommen und im Extremfall sehr spannend geworden. Dieser Extremfall wäre ein 5-3 gewesen, wonach beide Teams exakt gleich viele Mannschafts- und Brettpunkte aufgewiesen hätten. Dem Reglement entsprechend wären die nächsten Kriterien für die Platzierung die erzielten Partiegewinne, dann die erzielten Schwarzsiege und zum Schluss der direkte Vergleich gewesen. Ich habe mir nachträglich die Mühe gemacht, die Zahlen zu ermitteln und komme zu folgendem Ergebnis:

SC Bavaria Regensburg: Partiegewinne = 33, Schwarzsiege = 14
SC Windischeschenbach: Partiegewinne = 36, Schwarzsiege = 20

Sofern ich mich nicht verzählt habe, wären wir also auch bei einem 5-3 von Bavaria als 1. durchs Ziel gegangen und zwar mit genau einem mehr erzielten Partiegewinn!

So spannend diese Berechnungen sind, so schnell wurden sie doch zu reiner Makulatur als das Endergebnis aus Regensburg (3-5) endlich bei uns eintraf. In einem Herzschlagfinale hatten wir den Ligaprimus am letzten Spieltag doch noch abgefangen und völlig unerwartet den Titel errungen!

Nächste Saison in der Landesliga weht natürlich ein wesentlich rauerer Wind und besonders für uns als Aufsteiger werden die Trauben deutlich höher hängen. Doch mit unserer nachrückenden Jugend ist uns nicht Bange, den Kampf um den Klassenerhalt bestehen zu können.

Im Namen der 1. Mannschaft danke ich allen Vereinsmitgliedern für das Mitfiebern und die Unterstützung. Ohne ein intaktes Vereinsleben sind Erfolge wie dieser nicht möglich!

Zum Schluss senden wir noch Grüße an die Teams vom SK Herzogenaurach, vom SC JÄKLECHEMIE und der SGem Fürth. Während uns die Gäste vor ihrer Abreise noch live gratulierten, übermittelten uns die beiden anderen Vereine ihre Glückwünsche in den eigenen Spielberichten. Dafür ein herzliches Dankeschön!

Meistertitel der Zweiten nach Sieg am letzten Spieltag

Zum Saisonabschluss stand für die zweite Mannschaft ein letzter Kampf gegen den SC Sulzbach-Rosenberg an. Mit zwei Punkten Vorsprung hatten wir einen großen Abstand zum einzigen Verfolger Oberviechtach, die mit dem Tabellendritten Schwandorf keinen leichten Gegner zu erwarten hatten und selbst im Falle eines Sieges auch noch 5,5 Brettpunkte aufholen mussten.

Wie schon die ganze Saison über konnten wir auch hier dank der tatkräftigen Unterstützung unserer tschechischen Spieler in Bestbesetzung auffahren. Nach dem kurzfristigen Ausfall eines Sulzbacher Spielers gingen wir zusätzlich mit einem Punkt Vorsprung in einen Spieltag, bei dem es nur darum ging, den Titel sicher mit nach Hause zu nehmen. Für unsere Gegner gab es ebenfalls nichts mehr zu holen, entsprechend ruhig starteten auch die Partien.

Am Spitzenbrett kam es zu einem ersten frühen Remis. Bedrich Prochazka erreichte nach einer eher ereignislosen Partie eine ausgeglichene Stellung und so einigte man sich auf ein Unentschieden.

Svatoslav Zitek nutzte an Brett fünf einen Fehler seines Gegenspielers aus, um einen Bauern zu gewinnen. Diesen Vorteil spielte er ruhig bis Endspiel weiter und ließ sich trotz Gegenwehr nicht beirren, sodass er schließlich den Sieg davontrug.

Am dritten Brett nutzte Jürgen Zant das eher passive Spiel seines Gegners aus, der eher auf ein Remis aus war. Nach einem Damentausch gewann er einen Bauer, sodass er im besseren Endspiel weiter Druck aufbauen konnte, weshalb sich sein Gegner geschlagen gab.

Für die Entscheidung sorgte dann Stefan Simmerl an Brett sechs. Dessen Gegner übersah eine bessere Fortsetzung, bei der er einen Bauern hätte schlagen können, weshalb Stefan im Vorteil blieb und diesen auch zum Sieg verwertete. Mit dem Zwischenstand von 4,5 zu 0,5 hatten wir hier bereits den Mannschaftssieg und damit auch den Meistertitel in der Tasche.

An Brett vier konnte Johannes Denz das Zentrum besetzen und zwei Bauern gewinnen. In der Zeitnotphase geriet sein König unter Druck, der aber in die Mitte des Bretts flüchtete, wo er in Sicherheit war. Nach einer Abwicklung in ein gewonnenes Endspiel ging ihm erneut die Zeit aus, weshalb er sich mit einem Remis zufriedengeben musste.

Rudolf Schön konnte am zweiten Brett seine Figuren nicht richtig koordinieren, sodass sein Gegner eine angenehme Stellung erreichte. Dieser ließ nicht mehr locker und trotz Gegenwehr musste Rudolf das Handtuch werfen.

Am siebten Brett konnte Siegfried Stelzer in der Eröffnung ebenfalls einen Bauern gewinnen, im anschließenden Turmendspiel verteidigte sich sein Gegner hartnäckig. Dieser schaffte es schließlich, die Stellung wieder auszugleichen, weshalb sich beide auf Remis einigten.

Der Endstand von 5,5-2,5 besiegelte damit den Meistertitel und nach dem Abstieg letzten Jahres die Rückkehr in die Oberpfalzliga. Unser Verfolger Oberviechtach musste hingegen gegen Schwandorf eine Niederlage einstecken und rutschte auf Platz vier ab.

3. Mannschaft des SC Windischeschenbach bleibt weiterhin ungeschlagen

Am vorletzten Spieltag in der Kreisliga II Nord mussten die Zoiglstädter zur 1. Mannschaft des FC Schwarzenfeld reisen. 

Nachdem unsere 3. Mannschaft bereits als Meister in ihrer Klasse feststand, konnten wir beruhigt und ohne Zwang befreit aufspielen, was durchaus als positiver Aspekt zu bewerten ist. 

An Brett 4 kam Lorenz Bayerl zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison. In einer Dreispringerspiel-Eröffnung, entschied sich Lorenz leider für die falsche Abwicklung, wodurch er eine Leichtfigur verlor. Diesen Materialvorteil konnte sein Gegner kontinuierlich ausbauen, was Lorenz zu Beginn des Endspiels dazu zwang die Partie aufzugeben. (0-1)

Benedikt Sperber musste am 3. Brett gegen das Schwarzenfelder Urgestein Heinrich Federer antreten, wobei der Schwarzenfelder die Damenindische-Verteidigung wählte, sich hier aber sehr passiv aufbaute. Dadurch gab er Benedikt die Möglichkeit sich selbst aktiv aufzustellen, was zwangsläufig zu einem Bauerngewinn führte. Im weiteren Verlauf der Partie verlor unser Spieler leider etwas die Übersicht, was sein Gegner konsequent ausnutze und nach und nach in Vorteil kam. Als die Partie eigentlich entschieden war, erlaubte sich der Schwarzenfelder einen Fehlgriff und stellte eine Figur ein, wonach er sofort die Partie aufgab. (1-1)

Am Spitzenbrett wählte Manfred Oppel die Englische Eröffnung. Nachdem alle Figuren entwickelt waren, entschied sich sein Gegner zu einem ungünstigen Figurenabtausch im Zentrum, was dem Windischeschenbacher einen Vorteil einbrachte. Leider wählte Manfred in klar besserer Stellung die falsche Abwicklung, was die Stellung wieder in die Remisbreite einschwenken ließ. Obwohl Manfred versuchte wieder in Vorteil zu kommen, verteidigte sich sein Gegner sehr geschickt und so entstand ein taktisches Geplänkel mit der Hoffnung, dass der Schwarzspieler sich ungenau verteidigt. Der genauen Verteidigung müde, unterlief dem Schwarzenfelder ein Fehlgriff, der ihn einen Bauern kostete. In verlorener Stellung musste er wenig später die Waffen strecken. (1-2)

An Brett 2 musste sich Benedikt Stock mit den schwarzen Steinen mit dem Königsgambit auseinandersetzen, welches er leider ungenau behandelte und leicht in Nachteil geriet. Durch genaue Verteidigungszüge im Mittelspiel konnte Benedikt Ausgleich erreichen. Durch das passive Spiel seines Gegners konnte unser Spieler seine Stellung weiterhin verbessern und offensiv agieren. In einer sehr guten Ausgangsposition griff Benedikt total daneben und stellte einzügig eine Figur ein, was er mit der sofortigen Aufgabe quittierte. (2-2)

Das gerechte 2-2 gegen ein gleichwertigen Gegner geht völlig in Ordnung und hält die Serie der Windischeschenbacher bei, noch keinen Wettkampf in dieser Saison verloren zu haben. 

Das letzte Punktspiel findet am 07. Mai gegen die 3. Mannschaft des SV Oberviechtach statt.